Von Januar bis Juni dieses Jahres erzielte Nokian einen Nettoumsatz von 898,6 Millionen Euro und damit bei vergleichbaren Wechselkursen 13,9 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Der Krieg in der Ukraine und die von der EU beschlossenen Sanktionen gegen Russland hätten sich jedoch seit Ende Februar zunehmend auf das operative Umfeld ausgewirkt, heißt es seitens des Unternehmens.
Nachdem das Nokian-Management im Juni die Einstellung der Geschäftstätigkeiten in Russland beschloss, wurden für das zweite Quartal Wertminderungen in Höhe von 296,3 Millionen Euro für die russischen Vermögenswerte vorgenommen. Entsprechend belief sich das operative Ergebnis des Konzerns im ersten Halbjahr auf -143,5 Millionen Euro (Vorjahr: 126,1 Millionen Euro). Der operative Cashflow betrug im gleichen Zeitraum -223,7 Millionen Euro (Vorjahr: -15,1 Millionen Euro).
Bezüglich der Beendigung des Russland-Geschäfts prüft Nokian nach Aussage von Präsident und CEO Jukka Moisio aktuell „verschiedene Optionen“. Zudem liefen die Gespräche mit möglichen Kandidaten. „Unser Ausstieg aus Russland wird unsere Finanzergebnisse im Jahr 2022 erheblich beeinträchtigen. Die Unterbrechung der Reifenlieferungen aus Russland wird sich in der zweiten Jahreshälfte 2022 insbesondere in Mitteleuropa negativ auf den Absatz auswirken“, blickt Mosio voraus. „Wir verfolgen unterschiedliche Ansätze, um die Versorgung mit unseren Produkten sicherzustellen. Wir haben die Kapazitäten in unseren Fabriken in Finnland und in den USA weiter erhöht und setzen unsere Investitionen in neue Lieferkapazitäten in Europa fort. Dies ist eine unserer wichtigsten mittelfristigen Prioritäten.“ (dw)