Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e. V. (bevh) bilanziert im ersten Halbjahr 2023 einen Rückgang des E-Commerce-Umsatzes von 13,7 Prozent.
Foto: Markus Mainka – stock.adobe.com
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e. V. (bevh) bilanziert im ersten Halbjahr 2023 einen Rückgang des E-Commerce-Umsatzes von 13,7 Prozent.

Onlinehandel

„Umklassifizierung“ beeinträchtigt Delticom-Umsatz

Im Halbjahresergebnis der Delticom AG macht sich aufgrund eines erweiterten Geschäftsmodells eine teilweise Verlagerung des Umsatzes bemerkbar. Diese hat laut Unternehmensangaben keine Auswirkungen auf die Profitabilität – allerdings wird die Umsatzprognose für 2023 angepasst.

Wie andere Marktteilnehmer auch musste sich die Delticom AG in den ersten sechs Monaten des Jahres in einem herausfordernden Umfeld behaupten. Die ETRMA-Marktdaten weisen zu Ende Juni im Consumer-Segment einen Rückgang beim Sell-in in Höhe von 12 Prozent auf. Während das Minus bei Sommerreifen 11 Prozent betrug, verringerte sich der Winterreifenabsatz um fast ein Drittel (-32 Prozent). Einzig Ganzjahresreifen waren von der allgemeinen Entwicklung entkoppelt und erreichten im Sell-in das Absatzniveau des Vorjahreszeitraums. Die eingetrübte Verbraucherstimmung im bisherigen Jahresverlauf machte sich nach Aussage der Delticom-Verantwortlichen auch im heimischen Onlinehandel bemerkbar. Entsprechend bilanziert auch der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e. V. (bevh) beim E-Commerce-Umsatz für das erste Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr einen merklichen Rückgang (-13,7 Prozent).

Plattformgeschäft ergänzt Shopgeschäft

Inmitten dieser ökonomischen Realitäten erwirtschaftete die Delticom AG im ersten Halbjahr einen Umsatz in Höhe von 198 Millionen Euro (H1 2022: 220 Millionen Euro; -10 Prozent). Ursächlich für den Rückgang ist nach Unternehmensangaben im Wesentlichen eine „Umklassifizierung“ der Umsätze. „Im laufenden Jahr wurde das bisherige Shopgeschäft durch Plattformgeschäft erweitert. Die Gesellschaft stellt hierbei die technische Infrastruktur und ihr Vertriebs- und Prozess-Know-how zur Verfügung, um externen Dritten den Online-Warenabsatz an private und gewerbliche Endkunden der Delticom zu ermöglichen. Hierdurch kommt es zu einer teilweisen Verlagerung des Shopgeschäfts auf Plattformgeschäft. Für den verlagerten Umsatzanteil realisiert die Gesellschaft entsprechend Provisionserträge“, heißt es seitens des Onlinehändlers erläuternd. Das Bruttowarenvolumen beläuft sich im ersten Halbjahr auf 244 Millionen Euro (H1 2022: 253 Millionen Euro; -3,8 %).

Entsprechende Tendenzen zeigten sich laut Delticom-Angaben auch im zweiten Quartal. Für die Monate April bis Juni weist die Unternehmensbilanz einen Umsatz in Höhe von 120 Millionen Euro (Q2/2022: 129 Millionen Euro; - 7 Prozent) auf. „Während sich die Nachfrage der privaten Endkunden in dem entsprechenden Zeitraum stabilisierte, fiel das Geschäft mit gewerblichen Endkunden vor dem Hintergrund der Marktsituation im Vorjahresvergleich etwas schwächer aus“, führen die Verantwortlichen aus. Das Bruttowarenvolumen erreichte im zweiten Quartal mit 148 Millionen Euro nahezu das Vorjahresniveau. Damit sei es bis zum Ende des zweiten Quartals nicht gelungen, die rückläufige Geschäftsentwicklung des Q1 vollständig aufzuholen, bilanziert das Unternehmen.

Ungeachtet der Umsatzentwicklung kann die Delticom AG in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres ihr operatives EBITDA steigern (+ 7,5 Prozent). Mit 7,2 Millionen Euro liegt das Ergebnis auf Planniveau. In diesem Zuge hält das Management an der EBITDA-Jahresprognose von 14 bis 18,9 Millionen Euro fest. Aufgrund der weiteren Umsatzverlagerung im Jahresverlauf – prognostiziert wird ein Volumen von rund 30 Millionen Euro – wird jedoch die Umsatzerwartung angepasst. Diese beläuft sich nun auf 470 bis 504 Millionen Euro (zuvor: 500 bis 534 Millionen Euro).

Kunden kauften im ersten Quartal 2023 vorrangig Budget-Reifen von Delticom.

Reifenhandel

Delticoms erstes Quartal bleibt ohne Trendwende

Die Delticom AG beobachtete bereits ab der zweiten Hälfte 2022 rückläufige Absatzzahlen im europäischen Ersatzreifengeschäft. Auch im ersten Quartal 2023 spüren die Hannoveraner noch keine Trendwende. Dennoch verzeichnet das Unternehmen ein verbessertes operatives EBITDA.

    • Reifenhandel, Digitaler Reifenhandel, Großhandel
Delticom_lager.jpeg

Onlinehandel

Delticom erzielt positives Konzernergebnis

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erlöste die Delticom-Gruppe einen Umsatz von 249 Millionen Euro – dies bedeutet einen Anstieg um 4,7 Prozent nach 238 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

    • IT/Online, Großhandel

Onlinehandel

Makroökonomische Entwicklungen belasten Delticom-Geschäft

Die Marktdaten der European Tyre and Rubber Manufacturer's Association (ETRMA) für den Reifenersatzmarkt zeigen, dass im volumenmäßig größten Teilsegment Consumer im dritten Quartal 2022 gemessen am Vorjahreszeitraum 9 Prozent weniger Reifen abgesetzt wurden. Den Absatzrückgang bekommt auch die Delticom AG zu spüren.

    • IT/Online, Großhandel
Delticom_lager.jpeg

Handel

Delticom-Management sieht „Turnaround geschafft“

Delticom verzeichnet im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von 13,5 Prozent. Das Konzernergebnis fällt mit 6,9 Mio. € bzw. 0,55 € je Aktie im Vorjahresvergleich aber deutlich höher aus (2019: –40,8 Mio. € bzw. –3,27 € je Aktie). Das Delticom-Management sieht den „Turnaround geschafft“.

    • Handel, Großhandel, IT/Online