Laut Unternehmensspitze ist es in einem coronabedingt schwierigen Marktumfeld gelungen, ein Jahr früher als in der Sanierungsplanung vorgesehen zu einem positiven Konzernergebnis zurückzukehren. Mit den ergriffenen Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität habe die Gesellschaft im letzten Jahr den Weg für einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs im Kerngeschäft Reifen Europa geebnet.
Ohne Zweifel, das Marktumfeld im Jahr 2020 war herausfordernd: Laut dem Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) und des Herstellerverbands European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) wurden im abgelaufenen Jahr hierzulande insgesamt 10,4 Prozent weniger Pkw Ersatzreifen vom Handel an den Verbraucher abgesetzt. Mit Blick auf den europäischen Reifenersatzmarkt belegen die Zahlen der ETRMA ebenfalls eine rückläufige Absatzentwicklung. Im volumenmäßig größten Teilsegment Consumer-Reifen (Pkw-, SUV- und Llkw-Reifen) wurden auf Gesamtjahressicht 12,1 Prozent weniger abgesetzt. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Rückgang um mehr als 26 Mio. Reifen.
Die Delticom AG erlöste im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt Umsätze in Höhe von 541,3 Mio. €, ein Rückgang um 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 625,8 Mio.€. Die Einstellung unprofitabler Geschäftsbereiche führte im Vorjahresvergleich zu einem Umsatzrückgang von rund 30 Mio. €. Der Umsatz im Kerngeschäft liegt laut Unternehmensangaben aufgrund von Einsparungen im Marketing sowie Preisanpassungen im abgeschlossenen Geschäftsjahr um 9 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. „Die pandemiebedingten Restriktionen zu den relevanten Saisonzeitpunkten in den europäischen Kernmärkten sowohl im Sommer- als auch im Wintergeschäft und die insgesamt eingeschränkte Mobilität führten zu einer deutlich rückläufigen Ersatzreifennachfrage in Europa im letzten Jahr. Unsere Geschäftsentwicklung ist von der zu Grunde liegenden Marktentwicklung nicht völlig unabhängig“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Die leichte Verfehlung des unteren Endes des prognostizierten Umsatzkorridors (550 Mio. €) um 1,6 Prozent resultiert laut Management aus der schwächeren Geschäftsentwicklung im Dezember.
Delticom kommuniziert weitere Zahlen: „Die Bruttomarge betrug für das abgelaufene Geschäftsjahr 22,7 Prozent, nach 21,6 Prozent im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Berichtszeitraum verringerte sich der Rohertrag gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert aufgrund der rückläufigen Umsatzentwicklung um 9,7 Prozent von 172,7 Mio. € auf 155,9 Mio. €. Im Verhältnis zur Gesamtleistung in Höhe von 574,2 Mio. € (2019: 663,4 Mio. €) betrug der Rohertrag 27,1 Prozent (2019: 26,0 Prozent).
Zum Stichtag 31.12.2020 waren insgesamt 177 Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) im Konzern angestellt. Im Berichtszeitraum beschäftigte der Konzern im Durchschnitt 196 Mitarbeiter (2019: 261). Der Personalaufwand belief sich im Berichtszeitraum auf 14,3 Mio.€ (2019: 19,9 Mio. €). Die seit Ende des Geschäftsjahres 2019 vorgenommenen Geschäftseinstellungen gingen schrittweise mit einem entsprechenden Personalabbau innerhalb der Delticom-Gruppe einher. Die Personalaufwandsquote betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,6 Prozent (2019: 3,2 Prozent). Lesen Sie mehr Unternehmenskennzahlen im ePaper. (kle)