Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres hat die Delticom AG ihre 75 Prozent-Anteile an der Delticom North America Inc. verkauft. In den für das dritte Quartal vorgelegten Geschäftszahlen dokumentiert das Unternehmen die um das US-Geschäft bereinigte Geschäftsentwicklung. Für die ersten neun Monate beläuft sich der Umsatz auf 338,3 Mio. €, nach 376,2 Mio. € im Vorjahr. Die US-Gesellschaft hatte im letzten Jahr in den ersten 9 Monaten mit rund 55 Mio. € zum Konzernumsatz beigetragen. Im Q3 2022 erzielte die Delticom-Gruppe einen Umsatz in Höhe von 119 Mio. €. Zum Konzernumsatz im Q3 des letzten Jahres in Höhe von 127 Mio. € hatte die US-Gesellschaft mit rund 20 Mio. € beigetragen. Eine schwächere Endkundennachfrage konnte laut Management durch eine stärkere Nachfrage im Geschäft mit gewerblichen Kunden abgefedert werden. Die inflationäre Preisentwicklung habe wesentlich zur Umsatzentwicklung in den zurückliegenden Monaten beigetragen.
In einer Unternehmensmitteilung wird aufgeführt: „Der Rohertrag beläuft sich für die ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 95,5 Mio. € (9M 2021: 105,7 Mio. €). Für das Kerngeschäft (um US-Geschäft bereinigt) hatte der Rohertrag im letzten Jahr 94,6 Mio. € betragen. Der Rohertrag im Verhältnis zur Gesamtleistung beläuft sich auf 26,4 Prozent (9M 2021: 26,5 Prozent, Kerngeschäft 27,5 Prozent). Im Rohertrag des dritten Quartals eliminiert sich der Effekt aus der Reallokation der nachträglich erhaltenen Bonifikationen in den Wareneinsatz. Der Rohertrag beläuft sich im Q3 2022 auf 29,6 Mio. € (Q3 2021: 32,2 Mio. €, Kerngeschäft: 28,5 Mio. €). Dies entspricht einer Rohertragsmarge im Verhältnis zur Gesamtleistung in Höhe von 24,2 Prozent (Q3 2021: 24,1 Prozent, Kerngeschäft: 25,1 Prozent). Neben dem Sales-Mix sorgt der verspätete Saisonauftakt in das margenstarke Wintergeschäft mit privaten Endkunden für eine rückläufige Margenentwicklung.“
Die Lagerhandlingskosten sind nach Angaben der Verantwortlichen von im Vorjahresvergleich 6,7 Mio. € auf 8,6 Mio. € gestiegen. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch die Eröffnung des neuen Lagerstandorts. Das Lager wurde im letzten Jahr schrittweise hochgefahren und die Versandvolumina im Jahresverlauf 2021 entsprechend sukzessive erhöht. Per 30.09.2022 waren 193 Mitarbeiter im Konzern angestellt (30.09.2021: 175). Der Anstieg im Vorjahresvergleich gehe weitestgehend mit dem Rückerwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der Extor GmbH einher. Für die ersten neun Monate belaufe sich der Personalaufwand auf 10,8 Mio. € (9M 2021: 10,4 Mio. €). Für das dritte Quartal liege der Personalaufwand mit 3,7 Mio. € über Vorjahr (Q3 2021: 3,4 Mio. €). Den Anstieg ist laut Management im Wesentlichen durch Abfindungszahlungen begründet.
„Das EBITDA beläuft sich für den Berichtszeitraum auf 7,7 Mio. € nach 10,8 Mio. € im Vorjahr (Kerngeschäft: 10,5 Mio. €). Der negative Währungseffekt trägt im Vorjahresvergleich mit 1,4 Mio. € zu dieser Entwicklung bei. Das operative EBITDA beläuft sich für die ersten neun Monate auf 7,1 Mio. €. Das EBITDA im dritten Quartal liegt mit -1,2 Mio. € deutlich hinter dem Vorjahr (Q3 2021: 2,8 Mio. €). Neben dem Rückgang der Rohertragsmarge im Quartal und dem negativen Währungseffekt belasten Abfindungszahlungen, Vermittlungsprovisionen im Zusammenhang mit der Untervermietung von Lagerfläche und erhöhte Marketingausgaben das EBITDA im dritten Quartal“, heißt es seitens Delticom. Das Management bestätigt die Gesamtjahresprognose hinsichtlich eines Umsatzes in einer Bandbreite von 480-520 Mio. € und einem operativen EBITDA von 12-15 Mio. €. Dem vierten Quartal komme hinsichtlich der Profitabilität im Gesamtjahr eine zentrale Rolle zu. (kle)