Die Einstellung der Geschäftstätigkeiten in Russland belasten das Jahresergebnis von Nokian Tyres.
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Die Einstellung der Geschäftstätigkeiten in Russland belasten das Jahresergebnis von Nokian Tyres.

Spürbare Folgen des Rückzugs aus Russland

Nokian „beweist Resilienz“ und schreibt doch Verluste

Umsatztechnisch hat Nokian Tyres das Geschäftsjahr 2022 nahezu auf Vorjahresniveau abgeschlossen. Beim Segmentergebnis sowie beim EBIT machten sich die Folgen des Ukraine-Kriegs und des eingeleiteten Rückzugs aus Russland jedoch deutlich bemerkbar.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Reifenhersteller einen Nettoumsatz von 1,77 Milliarden Euro, was bei vergleichbaren Währungen einem Rückgang von 2,2 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Das Segmentergebnis belief sich im gleichen Zeitraum auf 221,2 Millionen Euro (2021: 324,8 Millionen Euro), was laut Unternehmensangaben auf ein geringeres Liefervolumen für Pkw-Reifen sowie einen veränderten Produktionsmix zurückzuführen ist. Das EBIT wiederum wurde durch Nicht-IFRS-Ausschlüsse in Höhe von 337,4 Millionen Euro beeinträchtigt, die im Zuge der Beendigung des Russland-Geschäfts verbucht wurden. Diese sorgten für ein negatives Betriebsergebnis von -116,2 Millionen Euro.

„Trotz des schwierigen operativen Umfelds konnten wir im Jahr 2022 viele Erfolge und Leistungen verzeichnen. Im Bereich Heavy Tyres hatten wir ein Rekordjahr in Bezug auf Nettoumsatz, Rentabilität und Produktivität. Vianor erzielte einen Rekordumsatz, und in Nordamerika erreichten wir das bisher höchste Absatzvolumen bei Pkw-Reifen. Ich bin stolz auf das Team von Nokian Tyres, das inmitten der beispiellosen Ereignisse außergewöhnliche Stärke und Resilienz bewiesen hat“, kommentiert Jukka Moisio, Präsident und CEO von Nokian Tyres.

Mittelfristiges Ziel unverändert

Die Veräußerung des Russland-Geschäfts istim Gange, allerdings nach wie vor nicht abgeschlossen. Nokian Tyres wird seinen Nettoumsatz und das Segmentergebnis im diesjährigen Geschäftsbericht allerdings ohne seine Russland-Ergebnisse ausweisen. Auch für 2022 hat der Konzern eine solche Aufstellung bereits veröffentlicht. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Nokian Tyres demnach exklusive seines Russland-Geschäfts einen Nettoumsatz von 1,35 Milliarden Euro und ein Segmentergebnis von 17,8 Millionen Euro. Einen Nettoumsatz zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Euro kommunizieren die Verantwortlichen in diesem Kontext auch als Zielkorridor für 2023.

Bei der Erreichung dieses Ziels spielen auch die bereits im Laufe des vergangenen Jahres eingeleiteten Maßnahmen – etwa der Ausbau der Produktionskapazitäten in Finnland und den USA sowie die Auftragsfertigung durch Qingdao Sentury Tire – eine entscheidende Rolle. Jukka Moisio blickt optimistisch voraus: „Die erste Jahreshälfte 2023 wird anspruchsvoll sein, da es uns an Nachschub mangelt, aber wir erwarten, dass unsere Volumina ab der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen werden, da wir unsere laufenden strategischen Projekte weiter vorantreiben. Das Jahr 2023 wird für Nokian Tyres ein Neustart auf dem Weg zu unserem Umsatzziel von 2 Milliarden Euro sein.“

Erwartet eine anspruchsvolle erste Jahreshälfte für Nokian Tyres: Jukka Moisio, Präsident und CEO. 
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Erwartet eine anspruchsvolle erste Jahreshälfte für Nokian Tyres: Jukka Moisio, Präsident und CEO. 
Nokian Tyres hat den ersten Quartalsbericht nach dem Verkauf seiner russischen Geschäftseinheiten vorgelegt. 

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„Klarer Aktionsplan für Wachstum“

Nokian Tyres hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 einen Nettoumsatz von 236,4 Millionen Euro erzielt. Trotz eines Rückgangs von 26,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bekräftigen die Verantwortlichen die kommunizierten Wachstumspläne.

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Goodyear ist weiter bemüht, seine Wettbewerbsfähigkeit in der EMEA-Region – hier der Standort Hanau – zu steigern. 

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EMEA-Region bleibt Goodyears Sorgenkind

Die Goodyear Tire & Rubber Company hat auch im zweiten Quartal 2023 rote Zahlen geschrieben. Im weiteren Jahresverlauf hoffen die Verantwortlichen jedoch auf positive Effekte durch die eingeleiteten Maßnahmen.

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Nokian Tyres verzeichnete im dritten Quartal 2022 sinkende Umsätze.

Nokian Tyres

Einstellung der Reifenimporte aus Russland belasten Ergebnis

Nach einem guten Start ins Geschäftsjahr 2022 wurde die Nokian-Geschäfte durch die Folgen des Krieges in der Ukraine stark beeinträchtigt. Im dritten Quartal machte sich nun vor allem die zum Juli erfolgte Einstellung der Reifenimporte aus Russland deutlich bemerkbar.

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Die Redaktion besuchte das russische Werk von Nokian im Jahr 2017. 

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Nokian Tyres plant Verkauf des Russland-Geschäfts an Tatneft

Nokian Tyres plc will sein russisches Geschäft an Tatneft PJSC für rund 400 Millionen Euro verkaufen. Der endgültige Kaufpreis wird unter anderem von der Anpassung der Nettoliquidität und des Betriebskapitals sowie von Änderungen des Wechselkurses zwischen Rubel und Euro beeinflusst, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

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