Mit Beginn des neuen Jahres hat die Goodyear Tire & Rubber Company einen Konzeptreifen vorgestellt, der laut Unternehmensangaben zu 90 Prozent aus nachhaltigem Material besteht. Der Vorführreifen habe alle geltenden behördlichen Tests sowie die internen Tests von Goodyear bestanden, heißt es seitens des Reifenherstellers. Der Konzeptreifen weise im Vergleich zum Referenzreifen, der aus herkömmlichen Materialien hergestellt wurde, sogar einen geringeren Rollwiderstand auf. Bereits das vergangene Jahr hatte Goodyear mit der Vorstellung eines Konzeptreifens – damals aus 70 Prozent nachhaltigem Material – eröffnet. Nun kündigen die Amerikaner eine zeitnahe Serienreife und Vermarktung an. In einer Mitteilung heißt es: „Die Markteinführung eines Reifens, der zu 90 Prozent aus nachhaltigen Materialien besteht, erfordert eine weitere Zusammenarbeit mit der Zuliefererbasis des Unternehmens, um den Umfang zu ermitteln, der für diese innovativen Materialien erforderlich ist, um solche Reifen in großen Mengen zu produzieren.“
„Wir machen weitere Fortschritte in Richtung unseres Ziels, bis 2030 den ersten Reifen aus 100 Prozent nachhaltigem Material in der Branche einzuführen. Das vergangene Jahr war entscheidend, um dieses Ziel zu erreichen. Wir erforschten neue Technologien und fanden Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit, um einen Reifen aus 90 Prozent nachhaltigem Material herzustellen. In diesem Jahr werden wir bereits einen Reifen mit bis zu 70 Prozent nachhaltigem Materialanteil produzieren können“, sagt Chris Helsel, Senior Vice President, Global Operations und Chief Technology Officer.
Der präsentierte Konzeptreifen besteht laut Goodyear-Angaben zu 90 Prozent aus nachhaltigen Materialien und enthält 17 nachhaltige Inhaltsstoffe in 12 verschiedenen Komponenten. Zu diesen zählen unter anderem Ruße. Diese dienen zur Erhöhung der Lebensdauer von Reifen. Sie werden bislang zumeist durch Verbrennung verschiedener Arten von Erdölprodukten hergestellt. Der Konzeptreifen besteht laut Goodyear aus vier verschiedenen Arten von Ruß, die aus Methan, Kohlendioxid, pflanzlichem Öl und Altreifenpyrolyseölrohstoffen hergestellt werden. Diese so genannten Carbon Black-Technologien zielen auf reduzierte Kohlenstoffemissionen, Kreislaufwirtschaft und die Verwendung biobasierter Kohlenstoffe ab, sie sollen aber eine vergleichbare Reifenperformance möglich machen. Als weiterer Inhaltsstoff kommt Sojaöl zur Anwendung – es soll die Gummimischung des Reifens bei wechselnden Temperaturen flexibel halten. Auch der Einsatz von Sojaöl als biobasierte Ressource soll dazu beitragen, den Einsatz von Produkten auf Erdölbasis zu reduzieren. Lesen Sie mehr in Ausgabe 01/02/2023.
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