Der kürzlich erfolgte Start der Druckluftversorgung bildet den Auftakt zur schrittweisen Inbetriebnahme. In den nächsten Wochen soll sukzessiv die Inbetriebnahme aller weiteren Teile der Gesamtanlage erfolgen. Nach erfolgreicher Kaltinbetriebnahme möchte das Unternehmen anschließend die erste Probefahrt der Reaktoren mit Produktherstellung in Angriff nehmen. Pascal Klein, CEO von Pyrum äußert: „Der Start der Inbetriebnahme unserer Linien 2&3 in unserem Stammwerk in Dillingen nach rund 20 Monaten Bauzeit ist ohne Übertreibung einer der bislang größten Meilensteine der Unternehmensgeschichte. Damit stellt unsere neue Anlage das Musterwerk einer Thermolyse-Recyclinganlage von Pyrum dar, mit der wir zukünftig das bisherige Recycling von Altreifen revolutionieren werden. Wir haben bereits zahlreiche weitere Werke in Planung, um in den kommenden Jahren unsere Recyclingkapazitäten und unsere Ertragsbasis stark auszubauen.“
Im Februar 2023 waren die beiden neuen Thermolyse-Reaktoren in den Thermolyseturm eingebaut worden. Die Heizelemente wurden kürzlich endmontiert. Die neue Schredderanlage mit einer Kapazität von knapp sechs Tonnen Altreifen pro Stunde mit voller Auslastung läuft schon seit Anfang Juni. Die Warminbetriebnahme der Pyrolyseanlage mit sukzessiver Steigerung der Produktionsmengen ist laut Unternehmensangaben für August/September 2023 geplant. Bereits gegen Ende September sollen erste Öllieferrungen an die BASF erfolgen.
Das finale Element ist laut Pyrum anschließend die Lieferung und Inbetriebnahme der neuen Mühle und Pelletierung im ersten Halbjahr 2024. Nach erfolgreicher Rampup-Phase werden zukünftig am Standort Dillingen jährlich bis zu 20.000 Tonnen Altreifen zu Thermolysegas, -öl und -koks sowie zu Stahl verarbeitet.
Neues von Pyrum auch an anderer Stelle
Pyrum hat eine einjährige Exklusivitätsvereinbarung mit Suez recycling and recovery UK Ltd geschlossen. Im Rahmen dieser soll Suez, in der Wasser- und Abfallwirtschaft tätig, in den kommenden zwölf Monaten den Standort für Pyrums erste Pyrolyseanlage in Großbritannien ermitteln und mit Unterstützung von Pyrum das Genehmigungsverfahren einleiten. Laut Vereinbarung trägt Suez die Kosten für das Genehmigungsverfahren. Die geplante Anlage soll mit drei Pyrolysereaktoren ausgestattet werden und so über eine Recyclingkapazität von rund 20.000 Tonnen Altreifen pro Jahr verfügen. Nach der erfolgreichen Genehmigung soll das erste Werk errichtet werden.
Die Pyrum Innovations AG erweitert durch die Partnerschaft mit Suez ihre umfangreiche Pipeline für den Bau von Pyrolyseanlagen in Europa. Zuletzt hatte das Unternehmen Absichtserklärungen mit mehreren Unternehmen für gemeinsame Projekte geschlossen und Erweiterungen der eigenen Anlagen in Deutschland in Angriff genommen. Neben der Erweiterung des Stammwerks in Dillingen plant Pyrum zudem ein weiteres Werk in Homburg.