Hybride Varianten, Präsenzveranstaltungen mit Erweiterungen in den digitalen Raum – so lautet die Lösung nahezu aller Veranstalter von branchenrelevanten Messen im Frühjahr 2021. Aktuell ist eine reguläre Präsenz-Messe noch nicht vorstellbar. Denkt man in den positivsten Impfszenarien und berücksichtigt ausgeklügelte Hygienekonzepte, erscheint für den Herbst zumindest eine angedeutete Rückkehr in einen Messe-Normalmodus realistisch. Aber was ist überhaupt noch normal? Hybride Messen werden Bestandteil einer künftigen Normalität sein. Wie groß aber jeweils die Präsenz- und die Digital-Anteile sein werden, bestimmt, wie wirtschaftlich und relevant Messen zukünftig noch sein können. Mit wachsendem Interesse und steigender Qualität digitaler Angebote, wird mit Sicherheit die Bereitschaft zur persönlichen Begegnung auf einer Messe selektiver. Noch erscheint dieser Balanceakt für Messemacher attraktiv, das Dilemma wird sich mit der Zeit offenbaren.
Die Automechanika Frankfurt soll vom 14. - 18. September 2021 ausbalanciert und digital vernetzt stattfinden. „Wir planen die Automechanika als Präsenzveranstaltung. Diese soll mit all ihren Vorzügen im Vordergrund stehen“, teilt Olaf Mußhoff als Director der Automechanika Frankfurt mit. Die Automechanika soll Ausstellern neue Möglichkeiten der digitalen Vernetzung mit dem Teil des internationalen B2B-Publikums bieten, das aus Pandemiegründen nicht nach Frankfurt kommen kann. Mußhoff spricht von neuen Möglichkeiten der Produktpräsentation und Kundenansprache. Es klingt ein wenig so, wie die Verantwortlichen bereits die Integration der Reifenmesse im Jahr 2018 beworben hatten. Heute sagt Mußhoff hierzu: „Die Marke ‘REIFEN’ hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Die Marke ist tot – Reifen soll es auf der Automechanika künftig natürlich trotzdem zu sehen geben.
„Unser Ziel ist, die Branchenplayer - egal ob live in Frankfurt oder zugeschaltet aus der Ferne - über Grenzen und Kontinente hinweg zusammenzubringen und für die notwendige Vernetzung zu sorgen. Basierend auf den positiven Erfahrungen mit digitalen Angeboten für unsere Kunden in den letzten sechs Monaten, ob im deutschsprachigen Raum, in Russland, Dubai oder Schanghai, haben wir beschlossen, die Automechanika Frankfurt als hybride Veranstaltung durchzuführen“, erläutert Michael Johannes, Brandmanager der Messemarke. Olaf Mußhoff geht ins Detail: “Mit einem digitalen Matchmaking- und Terminplanungstool und der Möglichkeit von Live-Chats und 1:1 Video-Calls können Aussteller gezielt Kunden ansprechen und neue Leads gewinnen. Dieses Angebot stellen wir den rund 2.000 Ausstellern, die ihre Messeteilnahme bereits zugesagt haben, in diesem Jahr kostenlos zur Verfügung.” Außerdem können Aussteller ihre Produktneuheiten per Livestream präsentieren. Lesen Sie einen Messeteil im ePaper (04/2021)