Für das erste Quartal 2023 bilanziert Goodyear einen Nettoumsatz von ca. 4,94 Milliarden US-Dollar (ca. 4,48 Milliarden Euro) und übertraf damit das gute Ergebnis des Vorjahres minimal (+0,7 Prozent). Ermöglicht wurde dieser Zuwachs vor allem durch einen höheren Umsatz pro Reifen (+12 Prozent ohne Währungseffekte), womit der Konzern sein deutlich verringertes Absatzvolumen (41, 8 Millionen Einheiten; -7,1 Prozent) zumindest in Teilen ausgleichen konnte. Ursächlich für die geringeren Volumina wiederum war nach Aussage der Verantwortlichen der Abbau von Lagerbeständen sowie der schwächelnde Ersatzmarkt (-11,2 Prozent). Im Erstausrüstungsgeschäft hingegen konnte Goodyear – auch bedingt durch neue Vereinbarungen – sein Absatzvolum gegenüber dem ersten Quartal 2022 um 8,2 Prozent steigern.
Insgesamt steht für die Monate Januar bis März ein operatives Segmentergebnis von 125 Millionen US-Dollar (ca. 113,28 Millionen Euro; -58,7 Prozent) in den Büchern des Reifenherstellers. Die Ergebnismarge ging von 6,2 auf 2,5 Prozent zurück. Nach einem nahezu dreistelligen Nettogewinn im Vorjahr steht nun ein Minus von 101 Millionen US-Dollar (ca. 91,53 Millionen Euro) – bereinigt 82 Millionen US-Dollar (ca. 74,31 Millionen Euro) – zu Buche. Als Gründe führen die Verantwortlichen die anhaltende Inflation sowie das schwierige EMEA-Geschäft an.
Dabei entwickelte sich der Markt in der EMEA-Region ähnlich wie das globale Goodyear-Geschäft: Trotz geringer Absatzvolumina (13,2 Millionen Einheiten; -9,1 Prozent) kletterte der Umsatz des Konzerns um 4,6 Prozent auf 1,49 Milliarden US-Dollar (ca. 1,35 Milliarden Euro). Verantwortlich dafür war neben einem vorteilhaften Preis-Mix auch hier der signifikant höhere Umsatz pro Reifen (+24 Prozent ohne Währungseffekte). Auch in der Region EMEA konnte Goodyear sein Absatzvolumen im OE-Bereich steigern (+18,9 Prozent), während der Ersatzmarkt deutliche Rückgänge (-16,1 Prozent) zu verzeichnen hatte. Das operative Segmentergebnis brach um 86,4 Prozent auf 8 Millionen US-Dollar (ca. 7,35 Millionen Euro) ein und auch die Marge fiel mit 0,5 Prozent (-3,6 Prozentpunkte) deutlich geringer aus.
Parallel zu den bereits verkündeten Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenposition prüft Goodyear „unser Markenportfolio, unsere Produktionsanlagen und bestimmte Immobilien im Zusammenhang mit kürzlich stillgelegten Betrieben auf Möglichkeiten, Kapital in Bereiche mit höheren Renditechancen umzuverteilen“. Der Umfang dieser Pläne sei „signifikant“ und käme zu den ohnehin vorgesehenen Restrukturierungsmaßnahmen in der Region hinzu. Zugleich betonen die Goodyear-Verantwortlichen: „Wir halten weiterhin an einem profitablen, wertschöpfenden Geschäft in der Region EMEA fest.“