Goodyear will Kosten sparen – und zwar insbesondere im Bereich Personal. Rund 500 Stellen sollen abgebaut werden. 
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Goodyear will Kosten sparen – und zwar insbesondere im Bereich Personal. Rund 500 Stellen sollen abgebaut werden. 

„Umstrukturierung der Belegschaft“

Goodyear streicht fünf Prozent aller Stellen weltweit

Die Goodyear Tire & Rubber Company sieht sich „als Reaktion auf das schwierige Branchenumfeld und den inflationsbedingten Kostendruck“ zum Handeln gezwungen. Der Konzern verkündet eine „Umstrukturierung der Belegschaft“ – etwa fünf Prozent aller Stellen sollen in diesem Zuge weltweit abgebaut werden.

Die kommunizierten Zahlen bedeuten im Detail den Wegfall von rund 500 Arbeitsplätzen. Richard J. Kramer, Chairman, CEO und Präsident der Goodyear Tire & Rubber Company, zu den Hintergründen: „Unsere Ergebnisse für das vierte Quartal blieben angesichts eines deutlich schwächeren Branchenumfelds, insbesondere in Europa, hinter unseren Erwartungen zurück. Während sich unsere Geschäfte in den vergangenen Jahren trotz der  Volatilität auf einem hohen Niveau entwickelt haben, machen die unsicheren kurzfristigen makroökonomischen Aussichten und die anhaltenden Auswirkungen der Inflation diese harten Maßnahmen notwendig, um unser Geschäft für die Zukunft erfolgreich aufzustellen.“

Ursächlich für die ungünstige Geschäftsentwicklung war laut Goodyear-Angaben insbesondere die schwache Nachfrage auf dem Ersatzmarkt im vierten Quartal 2022. Allein in der EMEA-Region verzeichnete der Konzern einen Rückgang von zwölf Prozent. In Verbindung mit den Auswirkungen der Inflation – einschließlich eines erheblichen Anstiegs der Energiekosten – erwartet der Reifenhersteller für seinen Geschäftsbereich EMEA im vierten Quartal einen operativen Verlust von etwa 80 Millionen US-Dollar (ca. 74 Millionen Euro). Zuvor hatte die EMEA-Region seit dem zweiten Quartal 2020 stets ein positives operatives Segmentergebnis erzielt.

Wie die Verantwortlichen weiter mitteilen, sollen die Maßnahmen in den ersten beiden Quartalen 2023 umgesetzt werden. Teilweise stünden die Pläne jedoch noch unter dem Vorbehalt der Konsultation relevanter Interessengruppen. Insgesamt veranschlagt Goodyear im Zusammenhang mit den vorgelegten Plänen Kosten in Höhe von rund 55 Millionen US-Dollar vor Steuern (ca. 51 Millionen Euro). Das Gros dieser Summer entfalle voraussichtlich auf Abfindungszahlungen, die noch in der ersten Hälfte des Jahres zu leisten sein. Zugleich sollen die Maßnahmen jedoch zu signifikanten Kosteneinsparungen führen, die bereits im ersten Quartal bei rund fünf Millionen Dollar (ca. 4,6 Millionen Euro) liegen sollen.

Die Pläne sind Teil der allgemeinen Goodyear-Bemühungen, die Wettbewerbsfähigkeit der EMEA-Region zu steigern. Dazu gehören auch die bereits zuvor verkündeten Absichten, den Cooper-Produktionsstandort in Melksham, Großbritannien, zu schließen sowie die TrenTyre-Aktivitäten in Südafrika einzustellen.

Goodyear sucht weiter nach Möglichkeiten Kosten zu sparen. 

Trotz höherer Nettoumsätze

Goodyear mit deutlichen Verlusten im vierten Quartal

Die Goodyear Tire & Rubber Company hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem schwachen vierten Quartal abgeschlossen. Verantwortlich dafür war insbesondere die Geschäftsentwicklung im Bereich EMEA – weshalb im Zuge der geplanten Streichung von rund 500 Stellen etwa 200 auf die EMEA-Region entfallen sollen.  

    • Goodyear, Reifenindustrie
Goodyear prüft weiter Möglichkeiten zur Steigerung der Profitabilität seines EMEA-Geschäfts.

Schwaches EMEA-Geschäft

Goodyear schreibt im ersten Quartal rote Zahlen

In den ersten drei Monaten des Jahres hat die Goodyear Tire & Rubber Company einen Nettoverlust von 101 Millionen US-Dollar erzielt. Neben einer allgemein rückläufigen Ersatzmarktnachfrage hatte insbesondere das schwache Geschäft in der EMEA-Region seinen Anteil daran.

    • Goodyear, Reifenindustrie
Goodyear ist weiter bemüht, seine Wettbewerbsfähigkeit in der EMEA-Region – hier der Standort Hanau – zu steigern. 

Reifenindustrie

EMEA-Region bleibt Goodyears Sorgenkind

Die Goodyear Tire & Rubber Company hat auch im zweiten Quartal 2023 rote Zahlen geschrieben. Im weiteren Jahresverlauf hoffen die Verantwortlichen jedoch auf positive Effekte durch die eingeleiteten Maßnahmen.

    • Goodyear, Reifenindustrie
Mehr Umsatz pro Reifen. aber ein geringeres Volumen: Goodyear hatte im dritten Quartal mit diversen Herausforderungen zu kämpfen. 

Quartalsergebnis

Goodyear erzielt höhere Umsätze, aber weniger Gewinn

In den Monaten Juli bis September hat die Goodyear Tire & Rubber Company einen Nettoumsatz von 5,31 Milliarden US-Dollar (5,36 Milliarden Euro; +7,6 Prozent) erwirtschaftet. Vor allem aufgrund ungünstiger Wechselkurse und höherer Zinsaufwendungen ging der Nettogewinn im selben Zeitraum jedoch deutlich zurück.

    • Goodyear, Reifenindustrie