Die kommunizierten Zahlen bedeuten im Detail den Wegfall von rund 500 Arbeitsplätzen. Richard J. Kramer, Chairman, CEO und Präsident der Goodyear Tire & Rubber Company, zu den Hintergründen: „Unsere Ergebnisse für das vierte Quartal blieben angesichts eines deutlich schwächeren Branchenumfelds, insbesondere in Europa, hinter unseren Erwartungen zurück. Während sich unsere Geschäfte in den vergangenen Jahren trotz der Volatilität auf einem hohen Niveau entwickelt haben, machen die unsicheren kurzfristigen makroökonomischen Aussichten und die anhaltenden Auswirkungen der Inflation diese harten Maßnahmen notwendig, um unser Geschäft für die Zukunft erfolgreich aufzustellen.“
Ursächlich für die ungünstige Geschäftsentwicklung war laut Goodyear-Angaben insbesondere die schwache Nachfrage auf dem Ersatzmarkt im vierten Quartal 2022. Allein in der EMEA-Region verzeichnete der Konzern einen Rückgang von zwölf Prozent. In Verbindung mit den Auswirkungen der Inflation – einschließlich eines erheblichen Anstiegs der Energiekosten – erwartet der Reifenhersteller für seinen Geschäftsbereich EMEA im vierten Quartal einen operativen Verlust von etwa 80 Millionen US-Dollar (ca. 74 Millionen Euro). Zuvor hatte die EMEA-Region seit dem zweiten Quartal 2020 stets ein positives operatives Segmentergebnis erzielt.
Wie die Verantwortlichen weiter mitteilen, sollen die Maßnahmen in den ersten beiden Quartalen 2023 umgesetzt werden. Teilweise stünden die Pläne jedoch noch unter dem Vorbehalt der Konsultation relevanter Interessengruppen. Insgesamt veranschlagt Goodyear im Zusammenhang mit den vorgelegten Plänen Kosten in Höhe von rund 55 Millionen US-Dollar vor Steuern (ca. 51 Millionen Euro). Das Gros dieser Summer entfalle voraussichtlich auf Abfindungszahlungen, die noch in der ersten Hälfte des Jahres zu leisten sein. Zugleich sollen die Maßnahmen jedoch zu signifikanten Kosteneinsparungen führen, die bereits im ersten Quartal bei rund fünf Millionen Dollar (ca. 4,6 Millionen Euro) liegen sollen.
Die Pläne sind Teil der allgemeinen Goodyear-Bemühungen, die Wettbewerbsfähigkeit der EMEA-Region zu steigern. Dazu gehören auch die bereits zuvor verkündeten Absichten, den Cooper-Produktionsstandort in Melksham, Großbritannien, zu schließen sowie die TrenTyre-Aktivitäten in Südafrika einzustellen.