In den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022 erzielte Goodyear einen Nettoumsatz von 5,37 Milliarden US-Dollar (ca. 5 Milliarden Euro; +6,3 Prozent). Gleichzeitig ging das operative Segmentergebnis jedoch um 39,6 Prozent zurück (236 Millionen US-Dollar; ca. 219,5 Millionen Euro), was die Verantwortlichen unter anderem auf ein geringeres Absatzvolumen (47,2 Millionen Einheiten; -3 Prozent) zurückführen. Während der Konzern im Erstausrüstungsgeschäft volumentechnisch zulegen konnte (+10,7 Prozent), war die Entwicklung auf dem Ersatzmarkt negativ (-6,2 Prozent). In Verbindung mit einem höheren Steueraufkommen sowie einem inflationsbedingten Anstieg der Herstellungskosten, der die Umsatzzuwächse übertraf, rutschte das Nettoergebnis des Reifenherstellers im vierten Quartal deutlich in den roten Bereich und belief sich auf -104 Millionen US-Dollar (ca. -96,75 Millionen Euro).
EMEA-Region im Fokus
Mitentscheidend für diese Verluste waren die Ergebnisse in der EMEA-Region. „Das operative Umfeld in der Region EMEA war im Berichtsquartal am schwierigsten und spiegelte eine Kombination aus schwacher Branchennachfrage und den Auswirkungen der anhaltenden Inflation wider“, heißt es in einer Goodyear-Mitteilung. Unter Strich steht im vierten Quartal für die Region ein Nettoumsatz von rund 1,36 Milliarden US-Dollar (ca. 1,27 Milliarden Euro; -1,5 Prozent) sowie ein operative Segmentergebnis von -80 Millionen US-Dollar (ca. -74,81 Millionen Euro; -295,1 Prozent) zu Buche. Das Absatzvolumen sank um 7,3 Prozent auf 12,8 Millionen Einheiten. „Im Vergleich zu unseren Erwartungen zu Beginn des Quartals waren die Volumina schwächer und stärker auf Segmente mit niedrigeren Margen ausgerichtet“, führen die Verantwortlichen weiter aus.
Für das aktuelle Quartal rechnet der Konzern wieder mit einem ausgeglichenen operativen Segmentergebnis, bevor im Laufe des Jahres wieder deutlich positive Zahlen angepeilt werde. Dafür startet Goodyear eine Initiative zur Geschäftstransformation, die dazu beitragen soll, Möglichkeiten für eine Optimierung von Arbeitsprozessen und Systemen sowie zu effizienteren Nutzung von Kapazitäten aufzeigen soll. Für den EMEA-Bereich steht ferner eine „Überprüfung der Produktionsstruktur hinsichtlich einer verbesserten Kostenposition“ an. Dass etwa 200 Stellen in EMEA wegfallen, hat der Konzern klar kommuniziert – möglicherweise werden es im Zuge dieser „Überprüfung" sogar noch mehr.