Mit einer virtuell elektronischen Steuereinheit kann die Entwicklungszeit um bis zu zwölf Monaten verkürzt werden.
Foto: Continental AG
Mit einer virtuell elektronischen Steuereinheit kann die Entwicklungszeit um bis zu zwölf Monaten verkürzt werden.

Continental Automotive

Von virtueller zur realen Automobilsoftware

Continental arbeitet mit Amazon Web Services (AWS) eng zusammen und hat seinen Werkzeugkasten für die automobile Softwareentwicklung um ein digitales, virtuelles Tool erweitert.

Mit der neuen Software, dem virtuellen ECU Creator (vECU Creator), werden Entwickler bei Fahrzeugherstellern, Zulieferern und Drittanbietern virtuelle, cloudbasierte, elektronische Steuergeräte in ihren spezifischen Entwicklungsumgebungen konfigurieren und betreiben können, um Code für noch nicht existierende Mikrocontroller- und Prozessor-Hardware zu entwickeln. Der virtuelle Ecu Creator ist Teil des Rahmenwerks „Continental Automotive Edge“ (CAEdge), das auf Amazon Web Services (AWS) läuft. Durch den Einsatz cloudbasierter vECUs können Erstausrüster neue Anwendungen oder Softwarefunktionen für softwaredefinierte Fahrzeuge schneller, effizienter und flexibler entwickeln. So können künftige Entwicklungen kontinuierlich von Ingenieuren in der Cloud getestet und debuggt werden, während gleichzeitig die Hardwareentwicklung und Produktionszyklen stattfinden. Der virtuelle Ecu Creator vereint die Hochleistungsrechner und elektronischen Steuergeräte von Continental mit der produktionserprobten Software von Elektrobit für Classic und Adaptive AUTOSAR. „Ein perfektes Fahrzeug setzt sowohl hochwertige Hardware als auch Software voraus. Unser virtueller Ecu Creator wird es unseren Softwareexperten leicht machen, parallel zur Hardwareentwicklung zu arbeiten. So können wir Anwendungen für das softwaredefinierte Fahrzeug entwickeln, die die Sicherheit und das Fahrerlebnis verbessern“, sagte Gilles Mabire, CTO bei Continental Automotive.

Simulationen in der Cloud

In Zeiten, in denen Automobilhersteller neue Fahrzeugmodelle viel schneller auf den Markt bringen und ihren Kunden kontinuierlich Software-Updates zur Verfügung stellen wollen, sind die herkömmliche auf Hardware-in-the-Loop (HiL) basierte Entwicklung und Prüfung von Automobilsoftware langsam und in ihrem Umfang begrenzt. Die meisten Funktions-, Sicherheits- und Schutzprobleme können nur gelöst werden, wenn die physischen elektronischen Steuergeräte verfügbar sind. Bisher gab es keine umfassenden Tools für Entwickler bei Automobilherstellern und Systemlieferanten, um die Leistung digitaler Funktionen in der Cloud zu simulieren und die Kompatibilität mit bestehenden oder neuen Fahrzeugreihen vor der allgemeinen Verfügbarkeit der Hardware zu bestätigen. Dies führte zu einem erhöhten Risiko vor der Markteinführung. Branchenstatistiken zufolge können sich die Kosten verzehnfachen (oder sogar noch höher ausfallen), wenn die Probleme in den späten Phasen und nicht frühzeitig behoben werden.

Gesteigerte Effizienz

Vor dem Einsatz des virtuellen Ecu Creators wurden Softwareentwickler häufig durch den fehlenden Zugriff auf die physische Hardware behindert. Jetzt können sie eine Anwendung zu 90 Prozent fertigstellen, bevor sie auf der Zielhardware eingesetzt wird, und dabei genau erkennen, wo die verbleibenden Fehler auftreten könnten. Mit dem virtuellen Ecu Creator können Softwareentwickler im Automobilbereich Hardware- und Softwareentscheidungen entkoppeln. So lässt sich die Leistung digitaler Funktionen auf dem digitalen Zwilling von Hardware-Subsystemen simulieren. Zudem können kontinuierlich Anwendungen entwickelt werden, die das Fahrerlebnis individuell gestalten und verbessern.

Mit dem virtuellen Ecu Creator können Anwender ihr vECU konfigurieren und dabei aus einer Reihe virtualisierter Hard- und Software für das Basis-Tooling und die Simulation wählen, die typische mikrocontrollerbasierte elektronische Steuergeräte, Zonensteuerungen oder Hochleistungsrechner abdeckt. Nach der Auswahl des Ziel-Chipsatzes und der Middleware wird automatisch ein vECU in der Entwicklungsumgebung der Nutzer auf der Grundlage seiner Präferenzen eingerichtet, sodass der Entwickler sofort mit der Programmierung beginnen kann. Der virtuelle Ecu Creator vereint die bewährte Erfolgsbilanz von Continental bei der Entwicklung und Herstellung komplexer Automobilsysteme in großem Maßstab mit der massenmarktfähigen Automotive-Basissoftware und -middleware von Elektrobit und markiert damit den nächsten Schritt in der zukünftigen Systementwicklung in der Automobilindustrie.

Die Classic- und Adaptive-AUTOSAR-Produktlinien von Elektrobit sind in den virtuellen Ecu Creator vorintegriert und ermöglichen einen hochautomatisierten Ansatz für die Integration von Software, die Aktualisierung von Komponenten sowie das Testen und Validieren neuer Builds, ohne dass die Zielhardware benötigt wird. Die Skalierung von vECUs für die Verifizierung und Validierung ist einfach und bedarfsgerecht, sodass die Zeit für Testläufe erheblich reduziert werden kann, was die Markteinführungszeit insgesamt verkürzt.

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