„Wir haben die richtige Struktur. Wir haben ein hochmotiviertes Team. Und zusammen entwickeln wir mehr Momentum“, so Nikolai Setzer. Trotz eines weiterhin schwierigen Marktumfelds, das geprägt sei von den Folgen unterbrochener Lieferketten und höheren Kosten bei Einkauf und Logistik, zeigt sich Setzer zuversichtlich. „Wir haben die Weichen für die Zukunft Ihrer Continental gestellt. Mit einer neu ausgerichteten Strategie und einer angepassten Struktur, die sich ganz klar am Markt ausrichtet“, so Setzer unter Verweis auf die „klar definierte Aufstellung von Continental nach dem Spin-off der Antriebssparte Vitesco Technologies“. Drei Unternehmensbereiche unter einem Dach: Automotive, Reifen und ContiTech – laut Setzer bietet kein anderes Unternehmen im Markt Vergleichbares.
Mit den drei Unternehmensbereichen bedient Conti zentrale Kundenmärkte im automotiven Umfeld: das Geschäft mit automobilen Erstausrüstern und automobilen Ersatzteilen, die Zielgruppe der Betreiber von Flotten und das Geschäft mit großen Industriekunden, ebenso wie mit Endkunden. Setzer hierzu: „Ab- und Aufwärtstrends in den Märkten gleichen sich je nach Situation aus, die breite Aufstellung macht uns für Beschäftigte attraktiv und wir schaffen Synergien.“ Continental setzt darüber hinaus auf neue Partnerschaften. So habe zum Beispiel die 2021 begonnene Zusammenarbeit mit Amazon Web Services zum Ziel, den Austausch von Daten innerhalb der Fahrzeuginfrastruktur schneller zu machen. Damit könnten Autos noch effizienter mit der Cloud kommunizieren. „Das hilft ihnen beim automatisierten Fahren. Und es macht autonomes Fahren erst möglich“, betont Setzer und führt weiter aus: „Mit Horizon Robotics dagegen entwickeln wir Künstliche Intelligenz. Und gemeinsam mit Kopernikus Automotive machen wir das automatisierte Parken oder das Rangieren in einer Fabrik möglich.“
Reifen-Division ist Cashcow
Continental treibt innerhalb des Portfolios laut den Verantwortlichen eine noch differenziertere Steuerung der Geschäfte voran – und gestalte solche mit stabilen Erträgen anders als jene, bei denen derzeit vor allem Wachstum im Fokus steht. Nikolai Setzer betont die Bedeutung der Reifen-Division: „Unser Reifengeschäft etwa ist hoch profitabel. Deshalb optimieren wir dort vor allem Prozesse und investieren. Auf der anderen Seite stehen Themen wie das automatisierte Fahren oder das autonome Fahren. Hier konzentrieren wir uns auf Innovationen, entwickeln und testen. Auf mittlere Sicht muss aber auch hier das Wachstum profitabel sein.“ Entscheidend für profitables Wachstum sei, aus neuen Aufgaben neue Chancen in Themenfeldern wie Nachhaltigkeit, Sicherheit oder Vernetzung zu machen. Wichtig seien Investitionen: „42.000 Ingenieurinnen und Ingenieure arbeiten bei uns an der Mobilität von morgen. Allein 2021 haben wir mehr als 110 Millionen Euro zusätzlich für das assistierte und automatisierte Fahren investiert. Und 2,6 Milliarden Euro wenden wir für die Forschung und Entwicklung insgesamt auf“, sagt Setzer.
Das Thema Nachhaltigkeit fokussiert Continental mit dem Sofortprogramm „Net|Zero|Now“. Dieses biete Kunden die Möglichkeit, für Geschäfte mit Continental Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. „Ziel des Programms ist, Kunden mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen zu ermöglichen, den derzeit noch verbleibenden sogenannten ‘CO2-Rucksack’ der entsprechenden Continental-Geschäfte zu neutralisieren. Dies umfasst alle Emissionen, die durch Prozesse bei Continental und ihren Lieferanten sowie nach dem Nutzungsende der Produkte entstehen, aber nicht die Nutzungsphase und Emissionen der Kunden. Der CO2-Rucksack wird durch die gleiche Menge an sogenannten ‘negativen Emissionen’ ausgeglichen“, teilt der Vorstandsvorsitzende mit. „Net|Zero|Now“ ergänze dabei bereits langjährig vorangetriebene CO2-Reduktionsmaßnahmen und nachhaltige Innovationen von Continental. Dazu gehöre das Reifenkonzept „Conti GreenConcept“ und die Bemühungen zur industriellen Gewinnung von Naturkautschuk aus Löwenzahn.