Ab 1. Januar 2022 soll „Autonomous Mobility“ innerhalb des Unternehmensbereichs Automotive Technologies zum eigenständigen Geschäftsfeld erhoben werden – Kern bildet die heutige Geschäftseinheit Advanced Driver Assistance Systems (ADAS). Der Continental-Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer erklärt: „Der Markt im Bereich Autonomous Mobility wird sich in den nächsten drei Jahren mehr als verdoppeln. Entsprechend der hohen strategischen Bedeutung der dafür notwendigen Technologien sowie ihrer vielversprechenden Wachstumsaussichten schaffen wir für ihre Erforschung, Entwicklung und Industrialisierung neue Strukturen, die diesen Fokus schärfen. Darüber hinaus ermöglichen wir hiermit, dass alle Business Areas zusätzliche Freiräume bekommen, sich noch stärker auf ihre Kernbereiche zu konzentrieren.“
Anlässlich der Veröffentlichung der vorläufigen Jahreszahlen hatte Conti bereits bekanntgeben, für die Entwicklung seiner Technologien für das assistierte und autonome Fahren allein in diesem Jahr rund 200 bis 250 Millionen Euro zusätzlich aufzuwenden. „Wir verfügen in diesem Bereich bereits heute über eine starke Position. Diese bauen wir weiter umfassend aus, geben unseren Aktivitäten in diesem Bereich einen starken Schub und erhöhen die Geschwindigkeit, mit der wir uns als Top-Team auf dem Markt Autonomous Mobility bewegen. Gleichzeitig öffnen wir uns noch stärker für eine im großen Umfang mögliche Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und Start-up-Unternehmen. Denn die globale Technologieführerschaft für assistiertes und automatisiertes Fahren ist und bleibt unser Ziel“, so Setzer.
Allein in den Jahren 2018 bis 2020 hat Continental eigenen Angaben zufolge in diesem Bereich bereits weltweit Kundenaufträge im Wert von mehr als 9 Milliarden Euro erhalten. Dieses Niveau beabsichtigt der Mobilitätszulieferer deutlich zu steigern – laut den Verantwortlichen wächst der Wert der potenziellen Lieferumfänge von Continental in den kommenden Jahren mit steigendem Automatisierungsgrad der Fahrzeuge um ein Vielfaches. Nikolai Setzer hierzu: „Die Software macht hier klar den Unterschied. Deren Entwicklung und Industrialisierung verlangt von uns kürzeste Reaktionszeiten und höchste Flexibilität sowie eine agile, interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb unserer Organisation und mit unseren externen Partnern in allen Regionen.“
Spin-Off von Vitesco Technologies gebilligt
Grünes Licht erteilt der Aufsichtsrat für den Spin-Off mit anschließender Börsennotierung von Vitesco Technologies. Vorbehaltlich der Zustimmung der ordentlichen Hauptversammlung am 29. April 2021 strebt das Unternehmen die Abspaltung der Antriebssparte in der zweiten Jahreshälfte 2021 an. „Wenn die Aktionäre zustimmen, machen wir aus einem globalen Champion künftig zwei – ein jeder auf seinem Gebiet. Vitesco Technologies ist Wegbereiter für die Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe, Continental ist Pionier für vernetzte, sichere und nachhaltige Mobilität. Mit diesem Schritt können beide Technologieunternehmen zukünftig das jeweilige volle Potenzial entfalten“, sagt Prof. Dr. Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Continental, den Beschluss des Gremiums.
Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus in einem weiteren Beschluss Philip Nelles (46), Leiter der Geschäftseinheit Mobile Fluid Systems im Geschäftsfeld ContiTech, mit Wirkung ab 1. Juni 2021 in den Vorstand der Continental AG berufen. Dort verantwortet er künftig das Geschäftsfeld ContiTech und folgt damit auf Hans-Jürgen Duensing (62), dessen Mandat nach über 35 Jahren im Unternehmen aus Gründen seiner persönlichen Lebensplanung auf eigenen Wunsch am 31. Mai 2021 vorzeitig endet. Er gehört dem Vorstand seit 1. Mai 2015 an. Sein Vorstandsmandat war im September 2017 bis Ende April 2023 verlängert worden.