„Seal“-Reifen verfügen über eine zusätzliche Schutzschicht auf der Innenseite. Kommt es zu einem Durchstich im Bereich der Lauffläche, versiegelt ein silikonbasiertes Dichtmittel die undichte Stelle. Das Prinzip des selbstdichtenden Reifens soll nach Angaben der Reifenhersteller für mehr Sicherheit sorgen, ist aber laut den Verantwortlichen der Initiative ZARE problematisch für die Umwelt: Nach der Lebenszeit des Reifens lasse sich die Zusatzbeschichtung nicht mehr entfernen. Aus diesem Grund seien „Seal“-Reifen nicht recycelbar. Aus diesem Grund fordert der Zusammenschluss zertifizierter Altreifenentsorger eine spezielle Kennzeichnung dieser Reifen.
„Jährlich fallen in Deutschland 550.000 Tonnen Altreifen an. ‘Seal’-Reifen sind für nachhaltiges Reifenrecycling im Sinne der Kreislaufwirtschaft ungeeignet und verstärken die Entsorgungsproblematik“, sagt Christina Guth, Netzwerkkoordinatorin der Initiative ZARE. Guth sieht das Problem höherer Entsorgungskosten. In Entsorgungsbetrieben könnten selbstdichtende Profile die Schredder-Anlagen beschädigen, das Rezyklat verunreinigen und das Brandrisiko erhöhen. Eine Runderneuerung oder stoffliche Verwertung seien zudem nicht möglich. „Seal“-Reifen könnten nur verbrannt werden. (kle)
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