Nokian_Tyres_Test_Center.jpeg
Foto: Nokian
Der BRV erwartet weitere Preiserhöhungen für Reifen im 2. Halbjahr.

Handel

Preisniveau bei Reifen wird weiter steigen

Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) geht davon aus, dass trotz der Preisanpassung vieler Reifenhersteller in der 1. Jahreshälfte in den kommenden Monaten mit weiteren Preiserhöhungen in allen Reifensegmenten zu rechnen ist.

Der BRV führt unterschiedliche Gründe für diese Annahme auf. So zum Beispiel, dass die Kosten für Naturkautschuk kontinuierlich ansteigen. „Der Mittelwert für das 1. Halbjahr 2021 lag 57 Prozent über dem Vorjahreswert, Tendenz weiter steigend. Durch die aktuellen Ölpreissteigerungen verteuern sich auch die bei der Reifenherstellung verwendeten, auf petrochemischer Basis hergestellten synthetischen Kautschuke. Der Preis von Synthesekautschuk lag am Ende des 1. Halbjahres 66 Prozent über dem Mittelwert 2020“, heißt aus der Verbandszentrale in Bonn.

Verteuert hätten sich obendrein die bei der Reifenherstellung benötigten Energien. Der Preis für elektrischen Strom habe sich beispielsweise zum 30. Juni um 154 Prozent gegenüber dem Vorjahresmittel erhöht. Bekanntlich ist zudem auch der globale Reifenmarkt von den steigenden Containerfrachtraten betroffen. „Die globalen Durchschnittsfrachtraten pro Container haben sich im Juni 2021 um 226 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht, wobei auf der Route von Ostasien nach Nordeuropa deutlich höhere Preisanstiege zu verzeichnen sind. Auch hier ist die Tendenz weiter steigend“, so der BRV.

„Der Reifenfachhandel muss die von den Reifenherstellern im ersten Halbjahr 2021 schon realisierten und die für den weiteren Verlauf des Jahres angekündigten Preissteigerungen voll an den privaten wie auch gewerblichen Verbraucher weitergeben“, sagt Stephan Helm, Vorsitzender des BRV. „Auch wenn der Reifenhandel im Vergleich zu anderen Branchen nicht so starke Rückgänge während der Corona-Pandemie verzeichnen musste, steht die Reifenfachhandelsbranche extrem im Wettbewerb. Preiserhöhungen können in der aktuellen Situation nicht mehr durch Margenverzicht aufgefangen werden!“

Versorgungsengpässe befürchten die BRV-Verantwortlichen hingegen nicht. „Die zwangsweisen Produktionseinschränkungen infolge nicht verfügbarer Elektronik-Komponenten in der Pkw-Erstausrüstung lassen aus heutiger Sicht für das Segment Consumer-Reifen keine nennenswerten Engpässe erwarten. Im Nutzfahrzeugbereich boomen sowohl der Erstausrüstungsbereich als auch der Ersatzmarkt mit Reifen. Hier konnten im Lkw-Segment bereits die Vergleichsmengen von 2019 erreicht werden“, heißt es in einer Mitteilung. (kle)

stephan-helm-brv.jpeg
Foto: Lehmkuhl
„Reifenfachhandelsbetriebe stehen extrem im Wettbewerb“, sagt Stephan Helm, Vorsitzender des BRV.
Durch eine Steigerung seines Absatzvolumens konnte Goodyear negative Effekte wie die hohe Inflation kompensieren.

Weiter Positive Effekte durch Cooper-Übernahme

Goodyear verkauft im ersten Halbjahr deutlich mehr Reifen

Die Goodyear Goodyear Tire & Rubber Company bilanziert gute Geschäfte für das erste Halbjahr 2022. Vor allem die Übernahme von Cooper Tire macht sich nach wie vor positiv bemerkbar.  

    • Goodyear, Reifenindustrie
Im Reifenersatzgeschäft haben diverse Faktoren für einen rückläufigen Umfang der Industrielieferungen an den Handel geführt.

Reifenindustrie

Rückläufige Industrielieferungen an Distributionslandschaft

Die deutsche Kautschukindustrie ächzt unter den Belastungen steigender Rohstoff- und Personalkosten sowie der Inflation, die auf die Kaufbereitschaft der Endverbraucher drückt. Der wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. macht sich Sorgen um den Standort Deutschland.

    • Reifenindustrie, Reifenmarkt, Markt
reifenproduktion.jpeg

Industrie

2020 neuer Tiefststand der Pkw-Reifen-Produktion

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erreichte die inländische Produktion von Autoreifen im Jahr 2020 krisenbedingt einen neuen Tiefststand. Dies hat auch Auswirkungen auf die Umsätze der Reifenhersteller.

    • Reifen, Reifenmarkt, Reifenindustrie
Im ersten Halbjahr 2023 erwirtschaftete Pirelli einen Nettogewinn von 242,6 Millionen Euro.

Finanzen

Pirelli: Vorsichtigere Umsatzerwartung trotz Zuwächsen in H1

In den ersten sechs Monaten des Jahres zeigte Pirelli eine stabile finanzielle Performance. Während die Verantwortlichen die erwartete EBIT-Marge für das Geschäftsjahr daher leicht angehoben haben, fällt die Umsatzerwartung etwas vorsichtiger aus.

    • Pirelli, Reifenindustrie