Der Marktanteil von Allwetterreifen ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen: aktuell wird er hierzulande von Marktexperten auf 27 Prozent beziffert. Gegenüber wirklichen Saisonalkönnern haben die Ganzjahresprofile aber noch immer in den Spezialdisziplinen gewisse Defizite. Der Entwicklungsschub, den dieses Segment erfahren hat, ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. Die GTÜ urteilt: Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss. Die Besten im Testfeld sind aber durchaus gute Bereifungsoptionen, gerade für die Kompakt-, Kleinwagen- und Kompakt-SUV-Klasse. „Tendenziell werden Allwetterreifen immer besser“, heißt es seitens der Prüfer.
Je nach Materialmix und Profilstruktur haben manche Ganzjahresreifen Stärken im Sommer, andere im Winter. Der Testsieger Michelin CrossClimate 2 wurde zur Markteinführung der ersten Reifengeneration als Sommerreifen mit gewissen Wintereigenschaften deklariert. Der CrossClimate2 (Testsieger) zeigt laut den Prüfern nun „keinerlei gravierende Schwächen und war bei Schnee, Nässe und auf trockener Strecke souverän, ausgewogen und gut fahrbar.“ Endurteil: „sehr empfehlenswert“. Auf Platz zwei und drei landen der Continental AllSeasonContact und der Nokian Seasonproof bei seinem Heimspiel auf den Nokian-Testgeländen, die die Prüfer für die Einheiten nutzten. „Empfehlenswert“ sind auch der Goodyear Vector 4 Seasons in der dritten Generation und der Vredestein Quatrac Pro.
Nicht oder nur bedingt zu überzeugen wissen gleich vier Profile. Der Bridgestone Weather Control habe zwar die Nässe am besten im Griff und zeige eine gute Performance auf trockener Fahrbahn, aber im Bereich Winter war er laut den Testern der Schwächste. Daher bekommt er nur ein „bedingt empfehlenswert“. Auch die Reifen von Cooper (Discoverer All Season) und Berlin Tires (All Season 1) erreichen nur ein „bedingt empfehlenswert“. In sicherheitsrelevanten Disziplinen auf trockener Piste verlieren die beiden Profile den Anschluss an die besten Reifen im Test. Der Testverlierer ist der Toyo Celsius. Er zeigte nach GTÜ-Angaben vor allem beim Handling nass zu viele Gefahrenquellen und bekommt als einziger Reifen im Test ein „nicht empfehlenswert“. Beim Bremsen aus 80 km/h auf trockener Piste zeigt der Toyo-Reifen den längsten Bremsweg (29,2 Meter) auf . Der Michelin hat den den kürzesten Bremsweg (24,4 Meter).