Gegründet wurde der Betrieb im Mai 1992 von Klaus Wohlfarth aus Murrhardt in der Nähe von Stuttgart. Herz der KW automotive-Gruppe ist der im schwäbischen Fichtenberg ansässige Fahrwerkhersteller KW automotive, den Klaus Wohlfarth gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen Wohlfarth und engagierten Mitarbeitern zum Weltmarktführer für individuelle Fahrwerksysteme aufbaute. Mittlerweile hat das Unternehmen 360 Mitarbeitende in Fichtenberg und 1200 weltweit an 13 Standorten.
Zur KW automotive Gruppe zählen neben dem Leichtmetallräderhersteller BBS auch der Offroad- und Rallye-Fahrwerkhersteller Reiger Suspension, die Stoßdämpfersparte des Technologiekonzerns AL-KO sowie weitere eigene Fahrwerk- und SimRacing-Marken.
„Da es damals die Produkte, die die Kunden wollten, nicht gab, fingen wir an, ein eigenes Gewindefahrwerk zu entwickeln“, erzählt Klaus Wohlfarth. Das auf der Essen Motor Show 1995 eingeführte Fahrwerk gilt als Meilenstein für das Unternehmen und die Branche. Wohlfarth selbst hatte damals seine Wurzeln im Motorsport. 1998 wurde der Fahrwerkshersteller zur KW automotive GmbH umfirmiert. Die Steigerung, die über die Jahre entstanden ist, drückt KW am besten mit Zahlen aus: „Während beispielsweise das KW Lieferprogramm 1995 noch etwa neun Fahrwerkprodukte für vier Fahrzeuganwendungen beinhaltete, sind es 2022 allein am Standort Fichtenberg über 26.000 Fahrwerkanwendungen für über 2400 Fahrzeuganwendungen.“
Zu den bekannten Entwicklungen von KW gehört der in der Höhe einstellbare Hinterachsfederteller, in der Dämpfercharakteristik separat einstellbare Ventiltechnologien, die Fertigung von Federbeinen aus Edelstahl, hydraulische Liftsysteme, die Nutzung von Verbundwerkstoffen bei Federtellern und Smartphone-Apps zur Fahrwerksteuerung.
Mercedes-Benz war der erste Automobilhersteller, der KW automotive damit beauftragte, ausgewählte Serienmodelle wie Mercedes SLK 55 AMG Black Series mit einem in der Druck- und Zugstufe separat einstellbarem Gewindefahrwerk auszurüsten. „Es blieb aber nicht nur bei AMG“, so Wohlfarth. Heute arbeitet KW entweder bei Straßen- oder Motorsportanwendungen für Audi, BMW, Ford, Mercedes, Porsche und weitere Automobilhersteller. Neben Fahrwerken unterstützt KW nach eigenen Angaben die Autoindustrie, Kleinserienhersteller und Veredler in der Fahrwerkauslegung und Entwicklung. Und KW ist weiterhin dabei neue Märkte zu erschließen: Mit seinen Marken Ascher Racing, TrackTime und RaceRoom ist der Fahrwerkshersteller im stark wachsenden E-Sport aktiv und prägt es mit seinen Entwicklungen genauso wie den Fahrwerk-Aftermarket. (jwe)