Der Bridgestone S 23 ist brandneu und kam für den Test der Sportreifen zu spät. Ein Nachtest liefert erste positive Erkenntnisse.
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Der Bridgestone S 23 ist brandneu und kam für den Test der Sportreifen zu spät. Ein Nachtest liefert erste positive Erkenntnisse.

Motorradreifentest

Großer Reifentest mit Sport- und Tourenreifen

Die Specialinterest-Zeitschrift MOTORRAD hat vor Beginn der Motorrad-Saison wieder einen großen Reifentest mit Sport- und Tourenreifen durchgeführt.

Alltagstaugliche Sportreifen des aktuellen Jahrgangs sollen bei plötzlich auftretenden Regen auf kurvigen Straßen ebenso funktionieren, wie bei einer flotten Runde auf einer Rennstrecke. Die fünf  Testkandidaten der Premiumhersteller lauten Bridgestone S 22, Dunlop Sportsmart MK 3, Metzeler M9 RR, Michelin Power 6 und Pirelli IV Corsa. Der neue Bridgestone S 23 kam leider zu spät für die Reifentests auf dem Goodyear/Dunlop-Testgelände im französischen Mireval. In einem Nachtest wurde der neue S23 gegen den Vorgänger S22 und den sportlichen Continental RaceAttack 2 Street gefahren. Getestet wurden die Reifengrößen 120/70 ZR 17 und 190/55 ZR 17. Für den Test der Sportpneus wurde die BMW S 1000 R mit 165 PS ausgewählt.

Schon im Vorfeld war klar, dass die Premiumkandidaten in der Bewertung relativ nah beieinanderliegen würden. Die Reifen wurden auf der Landstraßen auf der Rennstrecke und bei Nässe getestet. Insgesamt konnten die Reifen für jede Disziplin 100 Punkte erzielen, also insgesamt 300 Punkte. Die Bewertung mit der Note „sehr gut“ erreichten der Metzeler, mit 280 Punkten; der Michelin mit 278 Punkten und der Pirelli mit 274 Punkten, also relativ nah zusammen. Der Bridgestone S22 erreichte 270 Punkte und der Dunlop 263 Punkte. Beide erhielten von den Motorrad-Testern die Note „gut“.

Der Metzeler M9 RR ist Testsieger, da er ein sehr guter Kompromiss zwischen „Sportlichkeit und Alltag“ verkörpert.  „Der Reifen kommt mit allen Bedingungen sehr gut klar“, ist das Fazit der Tester. Mit nur 2 Punkten dahinter landete der Michelin Power 6 auf Platz 2, ebenfalls mit der Note „sehr gut“. Die Tester sprechen von einer „echten Empfehlung für sportliche Alltagsfahrer.“ Das Sportpotenzial des Reifens ließ sich auch bei kälteren Temperaturen und nassen Bedingungen abrufen.

Auf dem dritten Platz landete der Pirelli Rosso IV Corsa, ebenfalls mit der Note „sehr gut“. Die Tester urteilten: „Ein sportlicher Reifen, der sich in der Corsa-Variante auf Trockenheit fokussiert.“ Bei Nassperformance und sportlichem Schönwetterfahrten konnte er auch überzeugen.

Den vierten Platz besetzte der Bridgestone S 22 mit der Note „gut“. Ein sportlicher Reifen mit guter Rückmeldung und „harmonischer Gesamtperformance.“ Platz fünf konnte der Dunlop Sportsmart MK 3 erreichen. Die Tester bescheinigtem ihm, dass er ein sehr handlicher und sportlicher Reifen sei. Leider war die Rückmeldung des Reifens bei kühleren Bedingungen reduziert.

Der Nachtest des neuen Bridgestone S 23 zeigte eindrucksvoll, wie die Entwickler den etablierten Vorgänger weiterentwickelt haben. Er übertrifft den Vorgänger beim Einlenkverhalten, Stabilität und bei der Seitenhaftung im Trockenen. Auch bei Nässe und hier vor allem im Kurvenverhalten in Schräglage konnte er überzeugen. Gegenüber dem Hypersportreifen Continental RaceAttack 2 Street urteilten die Tester, dass der Bridgestone S 23 breiter aufgestellt sei.

Stresstest für Tourenreifen

Beim Reifentest von sechs Tourenreifen in den gängigen  Größen 120/70 ZR 17 und 180/55 ZR 17 gingen die Tester der Zeitschrift Motorrad einen neuen, ungewöhnlichen Weg. Im ersten Schritt wurden alle Reifen einem Verschleißtest über 2.000 km unterzogen. Dafür spulten die Tester an fünf Tagen 2.000 Kilometer ab. Ein Grund für diese Maßnahme war, dass die getesteten Premiumreifen fast immer sehr eng in den Bewertungen beieinanderliegen. Nach 2.000 Kilometern verändert sich der Charakter eines Reifens, was sich natürlich auf das Fahrverhalten des Motorrades auswirkt. Getestet wurden die Bridgestone Battlax T 32, Continental RoadAttack 4 GT, Dunlop Roadsmart IV GT, Metzeler Roadtec 02, Michelin Road 6 GT und Pirelli Angel GT II. Als Testmaschine wurden sechs identische BMW R1250 RS ausgewählt.

Der Michelin  Road 6 GT landete auf der ersten Platz beim Tourenreifentest der Zeitschrift Motorrad.
Foto: Florent GIFFARD
Der Michelin Road 6 GT landete auf dem ersten Platz beim Tourenreifentest der Zeitschrift Motorrad.

Verschleißtest

Der Reifenverschleißtest über die 2.000 Kilometer wurde ohne Autobahnfahrten und nur auf kurvenreichen kleinen und kleinsten Landstraßen durchgeführt. Dabei tauschten die Piloten alle 60 Kilometer die Motoräder, um die Auswirkungen des individuellen Fahrstils möglichst gering zu halten. Der von den Testern ermittelte Verschleiß erlaubt eine Aussage über die Haltbarkeit der Reifen. In der Bewertung wurden für den Verschleiß 100 Punkte vergeben, jeweils 50 für das Vorder- und Hinterrad. Die Reifen von Dunlop, 83 Punkte; Michelin, 90 Punkte und Pirelli, 88 Punkte zeigten ein starkes Restprofil. Der Conti wurde mit 81 Punkten und der Metzeler mit 78 Punkten bewertet. Der Bridgestone sticht negativ hervor, denn er wurde nur mit 64 Punkten bewertet.

Danach ging es auf das Test- und Entwicklungsgelände von Goodyear/Dunlop bei Mireval. Dort wurden die Reifen im Funktionstest auf trockener und nasser Straße auf Herz und Nieren geprüft. Das Fahrverhalten wurde dabei unter anderem an Kriterien wie Handlichkeit, Lenkpräzision, Kurvenstabilität, Haftung in Schräglage und beim Beschleunigen, Verhalten beim Geradeauslauf und im Grenzbereich aber auch die Bremsverzögerung bewertet. Die maximal erreichbare Punktzahl lag bei 350 Punkten. Drei Reifen wurden mit dem Urteil sehr gut benotet, zwei Reifen erhielten ein gut sowie ein Reifen ein befriedigend.

Testsieger wurde der Michelin Road 6 GT. Im Fazit der Tester wurden der geringste Verschleiß und die schnellsten Rundenzeiten im Nassen sowie ein sattes Feedback im Trockenen gelobt. „Dem erfolgreichsten Punktesammler gehört der Testsieg“, den sich der Michelin mit 323 Punkten holte.

Auf dem zweiten Platz mit 320 Punkten landete der Pirelli Angel GT II, der besonders für sportliche Fahrer eine Empfehlung sein soll. Der Reifen arbeitet auf trockener Landstraße genauso wie „durchwachsenen Bedingungen“. Im Verschleißverhalten erreichte er 88 Punkte.

Auf dem dritten Platz und ebenfalls mit dem Testurteil sehr gut benotet wurde der Dunlop Roadsmart IV GT mit 315 Punkten bewertet. Er sei der agilste Reifen im Test, der bei unhandlichen Fahrzeugen eine gute Performance zeigt, bei handlichen Fahrzeugen jedoch eher kippelig wirkt. Zudem sei die Nasshaftung gut.

Der Metzeler Roadtec 02 erzielte 304 Punkte und damit den vierten Platz. Die Tester bescheinigen dem Reifen gute Geradauslaufeigenschaften und eine „klasse“ Nasshaftung. Er eignet sich besonders für sportliche Fahrer, wobei jedoch seine träge Handlichkeit stört.

Der Conti RoadAttack 4 GT wurde mit 298 Punkten und der Note gut bewertet. Die Tester schreiben dem sportlichen Reifen ein träges Lenkverhalten mit guter Stabilität im Geradeauslauf. Zudem lobten die Tester den Bremsweg bei Nässe.

Mit 264 Punkten landete der Bridgestone T 32 auf den letzten Platz in diesem Ranking und wurde mit der Note befriedigend bewertet. Im neuen Zustand überzeugte der Reifen mit ausgewogenem Fahrverhalten und kann mit den anderen Testkandidaten mithalten. Der Verschleiß vor allem am Vorderrad macht dem Reifen zu schaffen, gaben die Tester zu Protokoll.

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