Schließlich konnte deutsche Reifenhersteller und Technologiekonzern trotz der anhaltend angespannten Wirtschaftslage Umsatz und Gewinn im Jahr 2023 erheblich steigern und plant daher für 2024 mit weiterem Wachstum. Außerdem wurde ein Meilenstein in der Entwicklung bei der Herstellung autonomer Lkw-Systeme vorgestellt. Das Hauptaugenmerk liegt bei der Continental AG auf der dynamischen Vorreiterrolle in puncto Technik und damit auf anhaltendem Wachstumskurs. Das machte Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, in seiner Rede auf der Hauptversammlung deutlich. „Wir sind in Bewegung. Und wir bewegen die Welt der Mobilität“, sagte er vor den Aktionärinnen und Aktionären im Congress Centrum Hannover.
Wachstumskurs dank langen Atems
„Wir bei Continental wollen weiterhin wachsen. Und zwar stärker als der Markt“, bekräftige Setzer. Er wies darauf hin, dass das Unternehmen trotz eines schwachen Starts auf einem guten Weg sei. Man habe sich neu aufgestellt, verfolge einen klaren Plan und setze die gesteckten Ziele mit klarem Fokus auf Wertschaffung konsequent um, machte der Vorstandsvorsitzende deutlich. Setzer betonte jedoch deutlich, er gehe von weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen geopolitischer und wirtschaftlicher Natur aus.
Gute Positionierung im kaufentscheidenden Segment
Das entscheidende Element für eine erfolgreiche Umsetzung der Unternehmenspläne sei das strategisch ausgerichtete Portfolio aus Produkten und Lösungen der drei Unternehmensbereiche, betonte Setzer. Im Automotive-Bereich habe das Unternehmen eine Systemkompetenz, bei Reifen setze man neue Maßstäbe und bei ContiTech richte sich noch konsequenter auf das Industriegeschäft aus. Weltweit seien vier von fünf Neuwagen mit Hardware- und Softwarelösungen von Continental unterwegs. „Wir sind bei den Zukunftstechnologien gut positioniert. Dort, wo es kaufentscheidend ist“, berichtete Setzer den Aktionären.
Die neue Art der Bewegung auf der Straße
Anlässlich der Hauptversammlung konnte das Unternehmen den Aktionären von einem Meilenstein in der Entwicklung berichten: Die Zusammenarbeit zwischen Aurora und Continental hat mit dem ersten kommerziell skalierbaren autonomen Lkw-System einen Schritt in Richtung Zukunft getan. In den USA fahren bereits Lkw mit den Continental-/Aurora-Systemen selbstständig, zur Sicherheit noch mit Fahrer. Die Serienproduktion ist für 2027 geplant. Setzer hob hervor: „Lange war es nur eine Idee, dann ein Plan – jetzt wird es Realität: autonom fahrende Lkw.“ Viele Komponenten der autonomen Lkw stammen von Continental. Neben Radar- und LiDAR Systemen sowie Kameras hat Conti das gesamte Rückfallsystem entwickelt. Dieses springt ein, wenn das autonome Fahrsystem ausfällt.
Wachstum ermöglichen, Verantwortung übernehmen
Setzer richtete den Fokus auch auf das 2023 in Hamburg eröffnete TechCenter, das alle Aktivitäten um die Nutzung von Wasserstoff bündele. Neben der Weiterentwicklung der Zukunftstechnologien will man bewährte Technologien weiterentwickeln. Zudem sei ein wichtiges Ziel, auch weiterhin nachhaltige Verantwortung zu übernehmen, betonte Setzer. Er sprach den digitalen Reifenservice von ContiConnect an, der den Verbrauch von Ressourcen und den Kohlenstoffdioxidausstoß reduzieren helfe. Auch den ökologischen Fußabdruck ihrer Reifen verringert Continental immer weiter. Mit dem UltraContact NXT habe das Unternehmen seit 2023 den nachhaltigsten Pkw-Serienreifen auf dem Markt. Wer mehr Nachhaltigkeit will, braucht technologische Innovation. Und Rahmenbedingungen, die diese Innovation fördern. Überregulierung, Bürokratie und ungleiche Chancen im Wettbewerb gehören nicht dazu. Wohl aber stabile Fundamente“, sagte Setzer. Für das Jahr 2023 betrug der Konzernumsatz 41,4 Milliarden Euro. Die Hauptversammlung stimmte daher einer Dividende in Höhe von 2,20 EUR pro Aktie mit 99,98 Prozent der Stimmen zu. (jg)
