Auch im neuen Jahr begleiten wir unsere Leser beim Thema Motorelektronik. In unserer Ausgabe 01/02 beschäftigen wir uns mit einer der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema gebrauchte Motorelektronik. Das Thema hat Relevanz, nicht nur aufgrund des schon länger andauernden Produktionsengpasses bei Neufahrzeugen. Zu einer zeitwertgerechten Reparatur gebrauchter Autos gehört auch das Thema gebrauchte Motorelektronik. Was gilt es dabei zu beachten?
Der erste Schritt: Erkundigen Sie sich vorab, ob ein probehalber Einbau ins Fahrzeug durchgeführt werden kann, denn viele Anbieter versiegeln ihre Steuergeräte. Dieses Siegel muss jedoch vor Adaption ins Fahrzeug entfernt werden. Ist das Siegel gebrochen, sieht es mit dem Umtausch häufig schlecht aus. Prinzipiell sollte vor dem Kauf der gebrauchten Motoelektronik auf die Gehäuseform, die Anzahl sowie Anordnung der Steuergerätepins sowie auf die Form des Anschlusssteckers geachtet werden.
Eindeutige Identifikation
Ganz wichtig: Die Nummern, die auf dem Original-Steuergerät stehen, müssen mit dem Austauschsteuergerät zu 100 Prozent übereinstimmen. Ein Beispiel: Handelt es sich um ein Bosch-Steuergerät beginnt die Nummer mit 0261 für Benzinmotoren und 0281 für Dieselmotoren. Unsere Nummer hier in unserem Beispiel ist 0281010039, die Mercedes OE-Nummer lautet auf A 0275459632.
Achtung: Wurde das Steuergerät nach 1995 gebaut, tritt das Stichwort Wegfahrsicherung, umgangssprachlich auch als Wegfahrsperre bekannt, auf den Plan. Ein solches Gerät kann ohne ein softwareseitiges Anlernen nicht funktionieren. Deshalb sehen wir es durchaus als sehr kritisch an, gebrauchte Elektronik, wie Motorsteuergeräte, Kombiinstrumente, Sicherungskästen, etc. einfach ohne eine fachgerechte Prüfung ins Kraftfahrzeug einzusetzen. In so einem Fall kann es zu zahlreichen Problemen kommen. Es besteht die Gefahr, dass sich Wegfahrsperren in Teilen überschreiben können, Fahrgestellnummern gelöscht werden, Kilometerstände überschrieben werden oder Konfigurationen fehlerhaft sind. Es gibt unterschiedliche systemseitige Generationen von Wegfahrsperren. In der einfachsten Form braucht es nur das Motorsteuergerät, das Wegfahrsperrenmodul und den Transponder, die eingebaut werden müssen, um den Motor erfolgreich starten zu können. Bei neueren Systemen sind diverse Baugruppen miteinander verbunden.
Komponentenschutz
Wahnsinnig komplex und oft so in dieser Form nicht bekannt: Beim Kauf einer gebrauchten Baugruppe muss diese häufig zunächst zurückgesetzt werden, um im Anschluss wieder angelernt zu werden. Hier lautet das Stichwort Komponentenschutz. Die Hersteller versuchen, den Markt mit gebrauchter Elektronik zu regulieren, um zu verhindern das eventuell gestohlene Elektronik verbaut werden könnte. Wie oben schon ausgeführt, müssen bestimmte Steuergeräte erst resettet werden, um dann an ein neues Fahrzeug angepasst zu werden. Abonnenten lesen mehr im Serviceteil. (RH/kle)