Die Neuvertragszahlen liegen aktuell laut BRV noch deutlich unter Vorjahreswert. Zwar liegen Detail-Zahlen für einzelne Branchen erst zu Beginn des kommenden Jahres vor, die Tendenz ist aber als problematisch zu werten: Von Januar bis November 2022 wurden in den Lehrlingsrollen 131.885 Ausbildungsverträge neu erfasst. Das sind 2,0 Prozent bzw. 2.699 Ausbildungsverträge weniger als im Vorjahr. Im Pandemiejahr 2020 waren es zu diesem Zeitpunkt laut BRV-Mitteilung 132.027 Neuverträge. Im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, lag die Neuvertragszahl im November bei 142.113.
Die Anzahl der unbesetzten Lehrstellen ist weiterhin hoch. Im November waren nach Meldungen aus den Handwerkskammern noch 19.007 Lehrstellen unbesetzt. „Auch wenn der Ausbildungsmarkt noch etwas in Bewegung ist, dürfte der Neuvertragsrückgang von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eine plausible Schätzung mit Blick auf die Größenordnung für das Jahresendergebnis sein. Dieses Ergebnis kann angesichts des bereits gegebenen und weiter anwachsenden Fachkräftebedarfs im Handwerk nicht zufriedenstellen. Es muss jedoch vor dem Hintergrund des massiven Bewerberrückganges eingeordnet werden. Nur wenn die Bewerberzahlen wieder steigen, kann im kommenden Jahr ein positives Ergebnis mit Blick auf die Neuverträge erreicht werden“, teilt der Branchenverband mit. (kle)