Beide Reifen waren von Goodyear. Im Rahmen des Nassbremstests bremsten die Experten von TÜV Süd das Testfahrzeug – einen Seat Leon ST 1.4 TGI mit 110 PS – von Tempo 80 auf 20 km/h ab. Mit dem aktuellen Goodyear Eagle F1 Assymetric 2 benötigte das Auto nach Angaben der Testverantwortlichen dafür 27 Meter. Mit der alten Mischung waren es über vier Meter mehr. „Hochgerechnet auf eine Bremsung bis zum Stillstand hat der Seat dann (mit dem „alten“ Reifen) noch rund 30 km/h drauf, wenn er mit dem modernen Reifen schon steht“, so Salzinger. „Entsprechend schwer wäre ein Auffahrunfall ausgefallen.“ Doch nicht nur auf Nässe wurden die Reifen auf dem in der Nähe von Montpellier gelegenen Goodyear/Dunlop-Testgelände Mireval getestet. Auch wurden sie einem Trockenbremstest unterzogen mit dem Ergebnis: Beim Trockenbremsen aus 100 km/h stand das Auto mit dem aktuellen Gummi nach 35,6 Metern. Mit der alten Mischung brauchte es rund 1,5 Meter länger. „Dieser Unterschied würde zwar keine lebensbedrohlichen Unfälle verursachen“, meint Salzinger, „doch teurer werden kann er durchaus.“ (akl)
TÜV Süd: Moderne Gummimischungen bremsen besser
„Wie viel besser sind moderne Sommerreifen als jene von vor zehn oder 15 Jahren?“ – Diese Frage stellte sich Thomas Salzinger, Teamleiter Reifen bei TÜV Süd. Zur Beantwortung nutzten sein Team und die Schweizer Testredakteure der Fachzeitschrift auto-illustrierte folgende Methode: Sie verglichen einen aktuellen Neureifen mit einem, der über eine vor 15 Jahren übliche Gummimischung verfügte. Es handelte sich dabei nicht um einen alten Reifen, sondern um einen neueren Unterbau mit einer nach einem alten Rezept produzierten Gummimischung.