Die Winterreifen-Umrüstung ab Oktober birgt jedes Jahr für den Reifenfachhandel unkalkulierbare Überraschungen. Da die Wirtschaft und der Endverbraucher mehr oder weniger immer noch unter den Folgen der Pandemie leiden, stehen viele geplante Umsätze unter Vorbehalt. Für Reifenfachhändler, die die Radsätze der Kunden einlagern, ist die Vorausplanung etwas einfacher. Für eingelagerte Kundenreifen gilt immer noch die Faustformel, dass rund 25 Prozent der Reifen ersetzt werden müssen. Ist der Nachrüstbedarf vorhanden, werden die Reifen meistens paarweise erneuert.
In diesem Jahr spielen natürlich zahlreiche Faktoren eine Rolle. Die Auswirkungen des Homeoffice werden sich wahrscheinlich in der Zahl der gefahrenen Kilometer niederschlagen. Viele Experten rechnen mit geringeren Laufleistungen der privaten Fahrzeuge und damit geringerem Verschleiß und Abrieb der Reifen. Wir haben einigen namhaften Reifenherstellern zur jetzt anstehenden Umrüstsaison mehrere Fragen gestellt. Natürlich ist der Reifenfachhandel gespannt, wie sich diese Umrüstsaison entwickelt. Eines vorweg: die Reifenindustrie sieht die kommende Winter-Umrüstsaison fast durchweg positiv.
Pirelli – positiver Trend
Michael Wendt, Vorsitzender der Geschäftsführung Pirelli Deutschland GmbH, glaubt, dass sich der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres 2021 positiv von den Ergebnissen des Vorjahres abhebt. Zum einen wächst der Pkw-Bestand weiter. Die Zahl der Pkw auf deutschen Straßen stieg 2020 um 1,1 Prozent auf 48.248.584 Einheiten. Und bei den Neuzulassungen zeichnete sich bis Ende Juni ein deutlicher Zuwachs gegenüber 2020 ab. Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres 2021 registrierte das KBA mit insgesamt 1.390.889 Neuwagen ein Plus von 14,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Für die Wintersaison erwartet Pirelli daher in den Segmenten Pkw, SUV und Van eine steigende Nachfrage bei hochwertigen Winter- und Ganzjahresreifen. Mit seinem erweiterten Produktportfolio sieht sich der Hersteller dafür gut aufgestellt.
Kumho erwartet Erholung
Ralf Gutena, Business Development & Sales EU bei Kumho, erwartet mittelfristig eine Entwicklung der Märkte hin zum Vor-Corona-Niveau, aber kein großes Wachstum darüber hinaus. Sicher würden aufgeschobene Käufe nachgeholt (werden müssen), wobei abzuwarten bleibe inwieweit sich die deutlich zurückgegangenen Fahrleistungen auf den Ersatzmarktbedarf auswirken. Wachsen werde sicher weiterhin – zu Lasten des reinen Wintersegments – das AllSeason-Segment. Zudem seien weitere Preiserhöhungen zu erwarten.
Lesen Sie denn vollständigen Beitrag in der September-Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung.