Wem gehören die im Fahrzeug gewonnenen Daten und wer darf damit arbeiten? 
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Wem gehören die im Fahrzeug gewonnenen Daten und wer darf damit arbeiten? 

Fahrzeugdaten

„Massive negative Auswirkungen für Autofahrer drohen“

Die mehrfach angekündigte sektorspezifische Regulierung der EU zu Fahrzeugdaten droht zu scheitern. Darauf weist eine Reihe von Verbänden aus dem Automotive-Sektor gemeinschaftlich hin.

Eigentlich sollte in diesem Jahr auf europäischer Ebene eine sektorspezifische Regelung zum Zugang zu Daten, Ressourcen und Funktionen von vernetzten Fahrzeugen präsentiert werden. Zahlreiche Studien im Auftrag der EU-Kommission haben die Notwendigkeit hierfür deutlich dargelegt. Wie eine Allianz aus den Verbänden ADAC, ASA, BRV, GDV, GVA, VIA, wdk, ZDK und ZKF mitteilt, droht die angedachte Regulierung nun aber zu scheitern.

Laut der gemeinsamen Pressemeldung der Interessenvertreter habe EU-Kommissar Thierry Breton (Frankreich) die bereits durchgeführte Folgenabschätzung einer sektorspezifischen Regulierung zum Zugang zu Fahrzeugdaten nicht für die Prüfung im Februar an den Ausschuss für Regulierungskontrolle weitergegeben. „Es drohen massive negative Auswirkungen für Autofahrerinnen und Autofahrer“, warnt die Verbändeallianz eindringlich und fordert daher „ein sofortiges Handeln der EU-Kommission, um faire Wettbewerbsbedingungen zwischen Fahrzeugherstellern und anderen Dienstleistern zu ermöglichen“.

Brief an die Minister Wissing und Habeck

Um die Dringlichkeit eines notwendigen, europäischen Handelns deutlich zu machen, haben sich die Verbände und Organisationen an die Bundesminister Volker Wissing (FDP) und Robert Habeck (Grüne) gewandt und um die Unterstützung der Bundesregierung für den Fortgang des legislativen Verfahrens gebeten. Ziel müsse sein, die Veröffentlichung des Entwurfs der sektorspezifischen Regulierung durch die EU-Kommission sicherzustellen, damit sich das EU-Parlament realistischerweise noch in dieser Legislaturperiode mit dem Entwurf befassen kann, heißt es in dem Schreiben.

Seit über sechs Jahren weist die Verbändeallianz eindringlich darauf hin, dass bei Dienstleistungen rund um die Mobilität durch die Monopolstellung der Autohersteller zu den Daten des vernetzten Kraftfahrzeugs, seinen Funktionen und Ressourcen, ein fairer Wettbewerb für andere Dienstleister nicht möglich sei. Verbraucher hätten keine Alternativen bei Dienstleistungen und müssten Kostensteigerungen hinnehmen. (jg/amz.de)

Der Zugriff auf Fahrzeugdaten sieht der BRV als Wettbewerbsfaktor für Kfz-Serviceanbieter.

Werkstatt

BRV fordert Zugang zu Fahrzeugdaten

Nach Angaben des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) haben es Werkstätten zunehmend schwer, ihre Kfz-Serviceleistungen ohne den Zugang zu Fahrzeugdaten ungehindert anzubieten. Der Verband spricht sich deshalb für einen bidirektionalen Zugang aus. 

    • BRV, Werkstattservice
(v. l.) Arne Joswig (ZDK-Präsident) und Xavier Horent (Mobilians-Délégué Général) mit dem politischen Memorandum. 

Reifenindustrie

„Europa braucht eine Vision für nachhaltige Mobilität“

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und sein französischer Partnerverband Mobilians haben am 9. April 2024 in Brüssel ihr Manifest zur Europawahl vorgestellt, das die Bedeutung des Automobilsektors für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft hervorhebt. Bei der Präsentation des 17-seitigen Manifests forderten die Verbände das EU-Parlament zum Handeln auf.

    • Industrie, Automotive, Reifenindustrie
Mit einem Apell richtetet sich der Verband an die Verantwortlichen aus der BRD und der EU.

wdk

Kautschukindustrie fordert Regulierungsstopp für drei Jahre

In einem aktuellen Statement betonte Michael Klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk), die Dringlichkeit eines temporären Regulierungsstopps. Unter Verweis auf die gegenwärtigen bürokratischen Herausforderungen forderte Klein, dass "Qualität Vorrang vor Quantität haben" müsse.

    • Reifenindustrie
Antje Woltermann verlässt den ZDK

Personalie

Wechsel in ZDK-Geschäftsführung

Antje Woltermann, ZDK-Geschäftsführerin Betriebs-/Volkswirtschaft und Fabrikate, verabschiedet sich nach 32 Jahren Tätigkeit für den Branchenverband in den Ruhestand. Ihre Position übernimmt zum 01. März Marc Voß, seit 2008 Referent in der ZDK-Abteilung Betriebs-/Volkswirtschaft und Fabrikate.

    • Personalie, Werkstatt