Seit mittlerweile 50 Jahren bietet der DAT-Report wichtige Fakten zum Automotive-Segment.
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Seit mittlerweile 50 Jahren bietet der DAT-Report wichtige Fakten zum Automotive-Segment.

Automotive

DAT-Report: Unverzichtbare Mobilität für Beruf und Freizeit

Der DAT Report 2024 dokumentiert aktuelle Einschätzungen der Endverbraucher zum zurückliegenden schwierigen Autojahr 2023. Hier erste wichtige Erkenntnisse und Fakten aus dem Report.

Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage spiegeln Meinungen der Pkw-Halter und Käufer wider, wie sie den Automarkt einschätzen und sich im Kaufprozess oder als Werkstattkunde verhalten. Seit mittlerweile 50 Jahren gilt der DAT Report als wichtige Faktenbasis für strategische Entscheidungen der Akteure in der Autobranche. Als Standardwerk und viel zitierte Fachpublikation hilft er dabei, die Zusammenhänge und Entwicklungen des Automobilmarktes noch besser zu verstehen. In diesem Jahr bietet er nicht nur einen Blick auf das Autojahr 2023, sondern enthält auch einen Streifzug durch fünf Jahrzehnte automobile Fakten und zeigt, wie sich die Sicht der Endverbraucher entwickelt hat.

Elementare Autonutzung

Das Auto spielte auch 2023 für 90 Prozent der Pkw-Halter eine elementare Rolle, weil es für sie Freiheit und Unabhängigkeit garantiert. Für die große Mehrheit der Pkw-Halter (81 Prozent) ist der eigene Pkw alternativlos. Das Automobil ist daher primär kein Luxusartikel, sondern häufig die einzige Möglichkeit, den Mobilitätsbedarf zu decken. Zudem bestätigten 84 Prozent der Pkw-Halter, dass das Autofahren Spaß mache. Bemerkenswert ist die Aussage von 73 Prozent aller Pkw-Halter, die sich jedes Mal freuten, wenn sie ihr Auto gesehen haben. Die Beziehung der Pkw-Halter zum Auto ist in diesen unruhigen Zeiten jedoch auch von Ängsten, Unsicherheiten und umwelt- sowie verkehrspolitischen Gedanken geprägt. Aufgrund aktueller Entwicklungen wie hoher Kosten (Kraftstoffpreise, Pkw-Unterhaltskosten, hohe Zinsen etc.) gab knapp die Hälfte (46 Prozent) aller Pkw-Halter an, Angst zu haben, sich bald kein Auto mehr leisten zu können.

Dazu trägt auch die alleinige Fokussierung der Politik auf die Elektromobilität bei. Das noch nicht vorhandene Vertrauen in die neue Technik führt dazu, dass 80 Prozent aller Pkw-Halter die Entwicklung der E-Mobilität abwarten wollen. Nachdem sich in der Mangellage des Jahres 2022 der Autokauf als enorm schwierig erwies, gaben nun 54 Prozent der Neuwagen- und 68 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer an, dass ihr Kauf im Jahr 2023 absolut notwendig war. Mit 90 Prozent war vor allem für die Gebrauchtwagen-Erstkäufer die Pkw-Anschaffung unausweichlich.

Der Technologiewandel bei den Antriebsarten war und ist politisch motiviert und führte im vorigen Jahr durch Prämienzahlungen zu einem hoffnungsvollen Hochlauf der rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV). Bei der Befragung zum DAT Report 2024 gaben 63 Prozent der Pkw-Halter an, dem gewollten Technologiewandel einzig auf Elektromobilität nichts abgewinnen zu können. Sie plädieren für Technologieoffenheit. Als Hauptanschaffungsgrund nannten Neuwagenkäufer das Nutzen der Förderprämien. Der im Vorjahr noch an erster Stelle genannte Umweltgedanke rutschte dadurch mit 38 Prozent (2022 waren es noch 56 Prozent) auf den zweiten Rang ab. Die Mehrheit der privaten Neuwagenkäufer entschied sich 2023 noch für ein Modell mit einem Verbrennermotor. Drei Prozent  aller Pkw-Halter besitzen mittlerweile ein E-Auto. Von den restlichen 97 Prozent können sich 39 Prozent einen Umstieg grundsätzlich vorstellen, davon aber nur fünf Prozent in den nächsten zwölf Monaten. Für die große Mehrheit (47 Prozent) der Umstiegswilligen kommt ein Wechsel auf ein BEV erst in mehr als fünf Jahren infrage. Etwa ein Drittel (34 Prozent) kann sich einen Umstieg noch gar nicht vorstellen. Für 80 Prozent gilt der Akku als Unsicherheitsfaktor, und für 87 Prozent ist die Anschaffung eines BEV zu teuer.

Neu- oder Gebrauchtwagen?

Für die Autokäufer lief 2023 trotz verbesserter Lieferfähigkeit und Verfügbarkeit von Pkw nicht alles nach Plan. 40 Prozent der Neuwagen- und 56 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer kauften letzten Endes anders als geplant. Ursprünglich wollten beide Gruppen vor allem weniger Geld ausgeben. Die Antwort „eine andere Automarke kaufen“ stand 2023 an zweiter Position. Platz 3 nahm „einen besser ausgestatteten Pkw“ ein.

Der Höhenflug der Gebrauchtwagenpreise kam 2023 zu einem Ende, da wieder genügend gebrauchte Fahrzeuge verfügbar waren. Der Kaufpreis für einen Gebrauchtwagen blieb dennoch auf hohem Niveau und betrug durchschnittlich 18.620 Euro (-1 Prozent im Vergleich zu 2022). Weiter gestiegen sind die Neuwagenpreise. Privatkäufer von Neuwagen bezahlten im Durchschnitt 44.630 Euro (+4 Prozent im Vergleich zu 2022). Interessant: Ein rein batterieelektrischer Neuwagen kostete mit durchschnittlich 50.060 Euro rund 15.000 Euro mehr als ein neuer Benziner. Diejenigen, die sich zum ersten Mal einen Gebrauchtwagen kauften, gaben mittlerweile fast 10.000 Euro aus. Im Gegensatz zum durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreis stieg der Anschaffungspreis bei den Erstkäufern von Gebrauchtwagen um zwölf Prozent gegenüber 2022 auf 9.430 Euro.

Für den Kauf eines Gebrauchtwagens wählen Interessierte entweder den Markenhandel, den freien Handel oder den Privatmarkt. Noch vor fünf Jahren hatte der Markenhandel einen Marktanteil von über 50 Prozent. 2023 lag er mit 37 Prozent nur noch knapp über dem freien Handel. In Zeiten hoher Gebrauchtwagenpreise suchen Kunden sehr gezielt nach passenden Angeboten. 2023 konnte der freie Handel diese deutlich öfter bieten. Sein Marktanteil ist daher auf das Allzeithoch von 34 Prozent gestiegen. Schwach zeigte sich der Privatmarkt, dessen Anteil 2023 auf ein historisches Tief von 29 Prozent gefallen ist.

Wartung und Reparatur

Die Anzahl an durchgeführten Reparaturen – im DAT Report sind damit Verschleißreparaturen an Motor, Elektrik oder Fahrwerk gemeint – erreichte im Jahr 2023 einen historischen Tiefstand. Nur noch 28 Prozent aller Pkw-Halter ließen solche Arbeiten an ihrem Pkw durchführen. Pro Pkw bedeutet dies nur noch 0,39 Reparaturarbeiten. Dagegen ist erfreulicherweise das Wartungsverhalten auf einem relativ hohen Niveau geblieben. An jedem Pkw wurde 2023 im Schnitt eine Wartungsarbeit durchgeführt. Vielen Autofahrern ist die Sicherheit und Fahrbereitschaft ihres Autos sehr wichtig, was sich auch in ihrem Wartungsverhalten zeigt.

Der DAT Report widmet sich erstmals dem Thema Softwareprobleme. Die Pkw-Halter wurden danach befragt, ob Probleme mit der Elektronik oder der Software ihres Pkw auftraten. Das Ergebnis zeigt, dass dies bei 23 Prozent der Fahrzeuge unter drei Jahren der Fall war. Bei Fahrzeugen mit einem Alter zwischen drei und sechs traten solche Probleme noch in 18 Prozent der Fälle auf.

Auf die Frage, ob beim Werkstattbesuch eine aktive Ansprache auf Zusatzleistungen erfolgt ist, zeigt sich noch viel Potenzial aus Sicht der Werkstatt: So wurden 60 Prozent der Pkw-Halter in Markenwerkstätten weder auf Angebote wie Reifeneinlagerung, Zubehör, kleinere Reparaturen noch den möglichen Verkauf des eigenen Pkw angesprochen. Bei freien Betrieben lag dieser Anteil mit 64 Prozent sogar noch etwas höher. Lediglich 29 Prozent der Kunden von Markenwerkstätten wurden aktiv auf das Räder- und Reifengeschäft (Einlagerung, Alter der Reifen und ggf. Tauschen der aktuellen Reifen) angesprochen. Bei den Kunden in freien Betrieben waren dies nur 22 Prozent.

Der aktuelle DAT-Report 2023 bietet wieder eine Fülle von Informationen und Daten

Automotive

DAT-Report 2023

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat ihren aktuellen DAT-Report 2023 veröffentlicht.

    • Handel, Automotive, Werkstatt

Automotive

DAT-Report 2020: „Positive Einstellungen zum Automobil überwiegen“

Der DAT-Report 2020 beschäftigt sich mit der Beziehung zum eigenen Automobil, der Akzeptanz von Car-Sharing- und Auto-Abo-Angeboten sowie dem Thema Elektromobilität. Auch der Autokauf und der Werkstattbesuch werden ausführlich behandelt. In der Beurteilung der Automobilen Ausgangslage stellt der DAT-Report fest, dass positive Einstellungen zum Automobil überwiegen.

    • Automotive
Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten in 2021.

WERKSTATTSERVICE

Lebenslange Beziehung zur Werkstatt

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat die Beziehungen von Autofahrern zu Ihrer Werkstatt analysiert. 

    • Reifenhandel

Reifenindustrie

Positive Geschäftsaussichten

Das zurückliegende Autojahr war besser als erwartet. Das Jahr eins nach der Abwrackprämie haben die Vertragshändler gut überstanden. Zudem entwickelte sich das Servicegeschäft positiv.

    • Reifenindustrie, Reifenmarkt