Wir wünschen allen Leser:innen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2024!
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Wir wünschen allen Leser:innen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2024!

AutoRäderReifen-Gummibereifung

Redaktion verabschiedet sich mit Weihnachtsgrüßen und Jahresrückblick

Liebe Leser:innen und Leser, hinter uns allen liegt wieder ein weiteres herausforderndes Jahr 2023, dessen Nachwirkungen uns bis weit in das neue Jahr hinein – und mitunter auch darüber hinaus – begleiten werden.

Beim Rückblick auf 2023 müssen wir leider immer noch den völkerrechtswidrigen, russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nennen. Aber auch der unmenschliche Angriff der Hamas auf Israel und die sich daraus ergebenden Reaktionen des israelischen Volkes werden uns noch weiter begleiten. Beide Kriege sollten so schnell wie möglich beendet werden, um weiteres menschliches Leid zu verringern. Die Folgen für die Weltwirtschaft sind ebenfalls noch nicht in Gänze absehbar. In Deutschland sind die Energiekosten für Öl, Gas und Strom explodiert. Immer noch gibt es einige Lieferketten, die nicht reibungslos funktionieren.

Das Bundesverfassungsgericht hat im November ein wichtiges Urteil zum zweiten Nachtragshaushalt 2021 verkündet, dessen Folgen in ganz Deutschland in den nächsten Jahren zu spüren sein werden. Der Ampel-Regierung fehlen nach Experten-Informationen mittlerweile mehr als 100 Milliarden, die unter anderen auch das Aussehen der beiden Haushalte 2023 und 2024 wesentlich beeinflussen werden. Der Sonderfonds für Klima- und Transformationsfonds (KTF) und der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) müssen umgebaut werden. Die Zeche werden alle Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen zahlen, denn nur durch diese Steuereinnahmen kann der Staat so manches Füllhorn ausschütten. Etwas mehr Demut und Lebenswirklichkeit würde unseren politischen Vertretern gut zu Gesicht stehen. Leider nehmen die Unsicherheiten und Belastungen weiter zu. Wirtschaft und Verbraucher benötigen jedoch verlässliche Rahmenbedingungen, die die Ampel-Regierung zum Wohle aller vorgeben muss.

Im Jahresverlauf hat die Inflation großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung gehabt. Gerade das Handwerk spürt die Auswirkungen der Inflation, wobei die Teuerung beispielsweise bei Energie- und Kraftstoffpreisen erheblich waren und sind. Nur teilweise konnten die Kostensteigerungen ausgeglichen werden. Auch der Fachkräftemangel belastet weiterhin das Handwerk. Die überwiegende Mehrheit der Handwerksbetriebe hat Schwierigkeiten, Arbeitskräfte bzw. Berufsnachwuchs zu finden. Da befindet sich der Reifenfachhandel in guter Gesellschaft, denn auch dort ist der Fachkräftemangel spürbar.

Konsumlaune

Die Konsumlaune der Endverbraucher hat in diesem Jahr ebenfalls gelitten. In unsicheren Zeiten halten Endverbraucher verständlicherweise ihr Geld zusammen. Meldungen über Unternehmen, die in unsicheres Fahrwasser geraten sind, steigende Insolvenzzahlen und Werksschließungen sind weitere „Sargnägel“ für den privaten Konsum. Die Studie Automobilbarometer 2023 „Cars: Whatever it takes?“ von BNP Paribas Consors Finanz zeigt die Auswirkungen eines deutlich steigenden Kostendrucks für Verbraucher:innen. Die laufenden Kosten für das Auto reißen eine immer größere Lücke in das Budget von Autofahrer:innen und stellen sie vor ökonomische Herausforderungen. Aus dem jahrelangen Lieblingsobjekt wird immer mehr ein notwendiges Luxusgut.

In Deutschland sind die Neuwagenpreise laut Deutsche Automobil Treuhand (DAT) in den vergangenen letzten zehn Jahren um knapp 60 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als das Haushaltsbruttoeinkommen. Bereits 42 Prozent der Befragten weltweit und 35 Prozent der Deutschen haben den Eindruck, dass es für sie finanziell schwieriger ist, ein Auto zu besitzen, als es das in der Vergangenheit für ihre Eltern war. 60 beziehungsweise 50 Prozent (weltweit/Deutschland) sind längst dazu übergangen, ihre Kosten über konkrete Sparmaßnahmen selbst zu reduzieren.

Reifenmarkt Deutschland

Für den Großteil der Reifenindustrie ist der Eintritt in den deutschen Markt immer noch erstrebenswert, obwohl bei einigen Akteuren erste Absetzbewegungen zu erkennen sind. Bei Goodyear, einem der großen Reifenhersteller, ziehen für die Arbeitnehmer schwere Zeiten auf. Goodyear beschäftigt weltweit rund 74.000 Mitarbeiter in 56 Werken. In den fünf deutschen Produktionsstätten werden rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die angedachten Schließungen des Werkes in Fürstenwalde mit seinen rund 900 Beschäftigten und dem Werk in Fulda mit 1.050 Beschäftigten sind ein herber Schlag für die Mitarbeiter und deren Familien. Immerhin sollen 180 Mitarbeiter in Fürstenwalde weiter arbeiten dürfen, um dort Gummimischungen für andere Goodyear-Werke herzustellen. Auch bei Michelin rumort es. Die Produktionsstätten Karlsruhe, Trier und Homburg stehen auf dem Prüfstand, was in der Regel nichts Gutes heißt. In Homburg soll die Lkw-Reifenrunderneuerung erhalten bleiben, wie zu hören ist.

Die verantwortlichen Unternehmenslenker verweisen unter anderem auf die Inflation, auf weiterhin steigende Kostenstrukturen und auf die sinkenden Nachfrageprognosen für den deutschen und den europäischen Markt. Ein weiterer Faktor wird sicherlich die wachsende Reifenkonkurrenz aus dem asiatischen Raum sein. Deutschland war bisher ein verlässlicher Premiummarkt, der jedoch im Rahmen der weltweiten wirtschaftlichen Veränderungen erste Schrammen bekommt. Endverbraucher kaufen sicherlich noch die einschlägigen Testsieger der Reifentests, schauen aber auch schon einmal nach günstigeren Reifenprodukten aus dem Qualitätsregal.

Durch das Homeoffice nimmt die Zahl der gefahrenen Kilometer weiter ab, so dass die hochwertigen Reifenprodukte im Endeffekt länger gefahren werden können. Die klassische Winter- und Sommerbereifung bekommt durch Veränderungen der klimatischen Verhältnisse Wettbewerb durch das Segment der Ganzjahresreifen. Das führt im Ergebnis zu geringeren Stückzahlen. Diese konnten in den vergangenen Monaten durch Preiserhöhungen aufgefangen werden. Es stellt sich jedoch die Frage, ob sich die Preisspirale immer weiterdrehen lässt. Diese Entwicklungen werden unter anderem auch vom Bundesverband Reifenfachhandel und Vulkaniseur-Handwerk und seinen angeschlossenen Reifenfachhändler beobachtet.

Nachhaltige Reifenindustrie

Die Reifenindustrie setzt immer stärker auf nachhaltige Produktionsziele und setzt sich teilweise sehr ambitionierte Ziele. Damit sollen kurz- und langfristig Emissionsreduzierungen vorgenommen werden. In immer mehr Nachhaltigkeitsberichten werden die Anstrengungen dokumentiert. Große Player unter anderem Bridgestone, Continental, Michelin oder Goodyear verstehen sich als Treiber einer nachhaltigeren Produktionsweise. So werden zukünftig immer mehr Reifen aus recycelten und erneuerbaren Materialien produziert. Auch in Sachen Runderneuerung und Reifenrecycling lassen sich schöne Entwicklungen beobachten. Die Idee, zukünftig ein vollständig zirkuläres Wirtschaften in der Reifenproduktion zu erreichen, kommt näher. Immer mehr Reifenhersteller wollen sich engagieren. Aber auch das Netzwerk Allianz Zukunft Reifen, kurz Azur, genannt, hilft kräftig, diese Idee umzusetzen.

Digitalisierte Reifen

Der Reifen ist ein Hightech-Produkt, obwohl diese Erkenntnis bei den gewerblichen und privaten Endkunden leider nicht immer Gehör findet. Die Reifenindustrie investiert in ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Mittlerweile werden mit ausgeklügelten Softwareprogrammen virtuelle Reifen-Prototypen entwickelt, bevor die ersten Fahrversuche vorgenommen werden. Es zeigt sich, dass die Leistungsfähigkeit der Premiumreifen immer weiter zunimmt. Treiber der Reifenbranche ist immer noch die Fahrzeugindustrie, die ebenfalls in einem Transformationsprozess steckt. Nach der Prognose des ZDK werden in 2023 ca. 2,85 Millionen Neufahrzeuge zugelassen. Außerdem rechnet der Verband mit rund 6,0 Millionen Besitzumschreibungen von Gebrauchtwagen. Die Schwäche der Fahrzeugindustrie beeinflusst unter anderem auch die Auslastung der Produktionswerke der Reifenindustrie, die Reifen für die Erstausrüstung herstellen. Zudem tangiert die Schwäche auch das Geschehen im Ersatzgeschäft. Weniger Autos, weniger Reifen und weniger gefahrene Kilometer führen zu einem sinkenden Ersatzbedarf. Darauf sollte sich der Reifenfachhandel einstellen und seine Dienstleistungen dementsprechend erweitern.

Messeformate

In diesem Jahr fanden unter anderem die Nutzfahrzeugmesse Nufam in Karlsruhe, die Steinexpo im Hessischen Nieder-Ofleiden  und die Landwirtschaftsmesse Agritechnica in Hannover statt. Alle drei Messen überzeugten auf allen Ebenen und zeigten, dass Messe-Ausrichter sehr wohl an ihren Formaten wichtige Weichenstellungen vornehmen können, um ein attraktives Produkt anzubieten. Die drei Messen eint, dass sowohl Aussteller als auch Fachbesucher sehr zufrieden mit dem Angebot und der Nachfrage waren.

Reifenhandel

Die Konzentrationsprozesse im Reifenhandel sind auch in diesem Jahr weitergangen. Rückwirkend zum 1. Januar 2023 hat die Pneuhage Gruppe 68,74 Prozent der Anteile und damit die Mehrheit am Komplettradspezialisten RR Team übernommen. Zum 1. März 2023 wurde das Traditionsunternehmen Reifen Lehrke + Fahrzeugtechnik in Dortmund Teil der Pneuhage Reifendienste West GmbH. Es zeigt sich, dass die Pneuhage Gruppe kontinuierlich Marktanteile zugewinnt und damit einer der ganz großen Player in der Reifenbranche ist. Allgemein lässt sich erkennen, dass die großen Vertriebsorganisationen weiter an Stärke zunehmen werden.

Die Suche nach einem Nachfolger ist gerade im Mittelstand und vor allem im Reifenfachhandel eine manchmal sehr mühselige Angelegenheit. Umso erfreulicher ist es, wenn zwei Vollblutunternehmer sich kennen und schätzen lernen und schließlich ein smarter Übergang eines alt eingesessenen Reifenfachhandels erfolgen kann. Bei Reifen Schmieja aus Heiligenhaus ist dieser Übergang perfekt gelungen. Firmengründer Jürgen Schmieja hat seinen Point S-Reifenfachhandel an Marcel Druck übergeben.

In eigener Sache

Auch im Team der AutoRäderReifen-Gummibereifung hat sich in diesem Jahr einiges verändert. Zwei Kollegen haben uns verlassen und wollen nun ihren eigenen Weg gehen. Aber ein attraktiver Titel wie AutoRäderReifen-Gummibereifung zieht auch neue Talente und erfahrene Redakteure an. Neben unserer Volontärin Sanne von der Fecht konnten wir im letzten Quartal Annika Lütkemeyer wieder begrüßen. Die zweifache Mutter ist nach Ihrer Elternzeit zurück bei der Gummibereifung und hat sich wieder gut eingelebt. Einen weiteren Neuzugang werden wir zu Beginn des Jahres vorstellen können. Und dann wäre da noch das 100-jährige Jubiläum unseres Titels. Seien Sie gespannt, was wir für Sie alles geplant haben. Darüber hinaus werden wir die Entwicklungen in unserer Reifenbranche weiterhin beobachten und für Sie einordnen. Dafür nutzen wir wie gewohnt alle zur Verfügung stehenden Online-Kanäle um unsere digitalen Leser schnell zu informieren. In unseren Print-Ausgaben vertiefen wir wichtige Themen der Reifenbranche, die vor allem für den Reifenfachhandel relevant sind.

Das Highlight des Jahres für die Reifenbranche wird Mitte des Jahres, Anfang Juni, starten. Die Branchenmesse The Tire Cologne wird vom 4. Juni bis 6. Juni 2024 ihren nächsten Auftritt haben. Alle Branchenakteure sind gespannt, wie die Messe ihr Format präsentieren wird.

Bis zum 2. Januar gönnen wir uns nun eine Pause, um danach mit frischen Kräften wieder für Sie über Ihren und unseren Markt berichten zu können. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Unser Team und unsere Kolleg:innen aus dem Verlag wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche und geruhsame Weihnachtszeit. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut ins neue Jahr, das nicht weniger spannend werden wird. (akl, vdf, oth)

Reifenhandel

Reifen Stiebling spendet 2.500 Euro an Lukas-Hospiz

Mit 2.500 Euro unterstützt Reifen Stiebling das nur wenige Meter von der Stiebling-Zentrale entfernte Lukas-Hospiz. In der Weihnachtszeit hatte der Herner Reifenfachhändler auf Geschenke für seine Kunden verzichtet. Das dadurch „eingesparte“ Geld soll jetzt in die Kasse des Lukas-Hospizes fließen, das sich seit nunmehr neun Jahren zum Ziel setzt, das Sterben als Teil des Lebens zu ermöglichen – menschenwürdig, weitgehend beschwerdefrei sowie entscheidungs- und gestaltungsfähig.

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Reifenhandel

„Reifen Stiebling“ spendet an "Ruhrwerk" und Sterbehospiz

Den Duft von Gummi, Öl und Schmiere tauschte der Herner Fachhändler „Reifen Stiebling“ jetzt gegen den von Heu und Pferdeäpfeln ein: In der Reithalle Große-Lahr überreichte Alexander Stiebling eine Großspende von 7.500 Euro an zwei karitative Organisationen, die sich in Herne, dem Stammsitz des Familienunternehmens, für wohltätige Zwecke einsetzen. Zur Weihnachtszeit verzichtet der Fachhändler auf Geschenke für seine Kunden - der dadurch eingesparte Betrag hilft in diesem Jahr dem Förderverein des Lukas-Hospizes und dem Verein „Ruhrwerk – Für die Kinder unserer Stadt“.

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Reifenhandel

Olympisches Flair bei Reifen Stiebling

„Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt!“, die bundesweite Aktion des Olympia-Partners Bridgestone setzte am Wochenende Reifen Stiebling unter dem Titel „Vereinsträume“ in die Tat um. Beim Firmenfest des Herner Reifen-Fachhändlers in Castrop-Rauxel, wo eine der zwölf Niederlassungen des Familienunternehmens zu Hause ist, erfüllte Beachvolleyball-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst vor über 200 Gästen vier „Vereinsträume“, die im Vorfeld eine Jury aus unzähligen Vorschlägen ausgewählt hatte.

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