Mit dem traditionellen Abhupen wurde die diesjährige Nufam beendet. Hinter den über 400 Ausstellenden aus 23 Nationen lagen vier interessante, innovative und vor allem erfolgreiche Messetage. Die Nufam hat sich in ihrer achten Ausgabe weiter als wichtige Plattform für die Nutzfahrzeugbranche im Herzen Europas etabliert. Insgesamt fanden rund 24.000 Besuchende den Weg zur Messe. Schon am ersten Messetag bildeten sich an den Eingängen lange Schlangen von geduldigen Besuchern. „Die Messe Karlsruhe als Veranstalterin der Nufam schuf erneut den Schauplatz für geballte Innovationskraft und nachhaltige sowie zukunftsweisende Technologien für die Nutzfahrzeugbranche. Sie hat sich weiter als Investitions- und Netzwerkplattform in der Technologieregion Karlsruhe etabliert.“ Mit diesen Worten resümiert Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, die Nutzfahrzeugmesse in Karlsruhe.
Starke Reifenbranche
Die Messe entwickelt sich immer mehr zu einem Treffpunkt der Reifenbranche. Rund 14 Unternehmen aus der Reifenindustrie und dem Reifengroßhandel nutzten die Plattform, um ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Aber auch der Teilegroßhandel war vor Ort und hielt unter anderem mit dem Arbeitskreis „NKW- und Anhänger-Teilehandel“ im Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) eine seiner Sitzungen im Rahmen der Nufam ab. Zudem besuchten zahlreiche Vertreter aus der Reifenindustrie die Messe, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Nicht ausgeschlossen, dass in zwei Jahren weitere Akteure aus Reifenindustrie und Großhandel in Karlsruhe ausstellen werden.
Ausgesuchte Aussteller
Die Allianz Zukunft Reifen (AZuR) präsentierte ihr weitläufiges Netzwerk auf der Messe. Gebrauchte Lkw-Reifen sollten zu 100 Prozent wiederverwendet oder umweltgerecht recycelt werden. Das schont natürliche Ressourcen und spart Millionen Tonnen Abfälle und CO₂-Emissionen. Die Azur-Partner-Initiative ZARE garantiert die sichere Entsorgung und bestmögliche Weiterverwertung von Lkw-Altreifen durch zertifizierte Fachbetriebe. Eines dieser zertifizierten Unternehmen ist Kurz-Karkassenhandel, der seine Dienstleistungen in Karlsruhe präsentierte.
Das Großhandelsunternehmen Bohnenkamp aus Osnabrück hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Vollsortimenter in Sachen Reifen und Räder unter anderem auch im Bereich Lkw und Transport entwickelt. Über die Produktpalette und die enorme Verfügbarkeit auch großer Stückzahlen hinaus hat sich das Unternehmen mit seinem umfassenden Service einen guten Ruf erarbeitet. Neben der individuellen Konfiguration von Kompletträdern und der Montage bietet Bohnenkamp einen umfassenden 360-Grad-Service für seine Fachhändler.
Stefan Brohs, Marketing Direktor Europa bei Giti Tire, war mit seinem Team vor Ort. Der Reifenhersteller präsentierte eine breite Auswahl an Lkw-Reifen. Mit im Gepäck waren der Lenkachsreifen GSR237 für bis zu acht Tonnen. Die neue Größe 355/50 R22.5 eignet sich für hohe Lasten mit Niederflurfahrzeugen. Das Profildesign kann im kombinierten Verkehr auf Autobahnen und im Regionalverkehr eingesetzt werden. Die M+S-Kennung und die 3PMSF-Markierung (Schneeflocke) sorgen für den ganzjährigen Einsatz.
Prinx Chengshan Europe stellte mit dem C901 und dem TH135 zwei neue Reifenprofile in den Marken Austone und Fortune vor. Peter Kraus, Vertriebsleiter bei Prix Chengshan, zeigte den Auflieger- und Anhängerreifen FTH1355 von Fortune, der in der Größe 445/45 R19.5 für Megatrailer interessant werden könnte. Mit M+S-Kennung und der Schneeflocke kann der Reifen ganzjährig genutzt werden. Das Profil C901 in der Größe 295/80 R22.5 wurde für Stadtbusse entwickelt und kann dank M+S-Kennung und Schneeflocke ebenfalls ganzjährig gefahren werden.
Euromaster und Michelin traten mit einem Gemeinschaftsstand an. Michelin präsentierte aus seinem umfangreichen Portfolio einige ausgesuchte Reifen. Darunter war beispielsweise die XMulti-Linie für den Nah- und Fernverkehr und die Serie XLine für den Fernverkehr. Bei Euromaster drehte sich in erster Linie alles um das Reifenmanagement. Hier wurden den interessierten Flottenbetreibern die drei Stufen Master Start, Master Care+ und Master Premium vorgestellt. Dahinter verbirgt sich das Know-how von Euromaster und die individuelle Unterstützung von der Inspektion bis zur Wartung des Fuhrparks. Außerdem wurde die Exklusivmarke von Euromaster Yartu vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Produkt von ZC Rubber, das europaweit von Euromaster vertrieben werden soll. Im Portfolio sind Reifen für den Nah- und Fernverkehr und für die Baustelle.
Erstmalig präsentierte Speedline Truck, ein Unternehmen aus der Ronal Gruppe, auf der Nutzfahrzeugmesse eine Auswahl aus dem umfangreichen Felgenprogramm aus Leichtmetallschmiederädern für Busse, Lkw und Anhänger. Für Megatrailer wurde die Felge SLT 3698 in 22,5x9,75 Zoll mit einer Einpresstiefe von 153 und maximaler Traglast von 3550 Kilogramm gezeigt. Die Felge SLT 3018 wurde in 22,5x11,75 Zoll mit ET 120 und 5000 Kilogramm Traglast in der Oberfläche „diamond“ präsentiert. Speedline Truck liefert auch das Zubehör – wie beispielsweise Ventil und Ventilverlängerungen sowie Schaftmuttern, Mutternabdeckungen und ein Messgerät für den Felgenhornverschleiß.
Das Unternehmen TireCheck ist ein Komplettanbieter vernetzter Reifendruckkontrollsysteme (RDKS). Auf dem Messestand wurde das komplette Produktangebot präsentiert, immer im Hinblick auf die technischen Anforderungen der bevorstehenden europäischen Gesetzgebung für RDKS bei Nutzfahrzeugen. Gleichzeitig bietet TireCheck passende Lösungen, um sämtliche Nutzfahrzeuge gemäß den Vorschriften auszurüsten.
Der patentierte Textilgurt mit Klettverschluss ist eine kostengünstige Lösung, um unterschiedliche Radgrößen mit einem Sensor auszustatten. Der Gurt ist universell und flexibel ohne Werkzeug einsetzbar. Zudem kann der Sensor bei der (De-)Montage des Reifens nicht berührt, geschweige denn beschädigt werden. Außerdem präsentierte das Unternehmen die sogenannte CAN-Bridge. Dabei handelt es sich um eine Empfangseinheit, die die Sensordaten empfängt und über den Fahrzeug-CAN-Bus überträgt. Die Schnittstelle nutzt den Bremsen CAN-Bus. Die CAN-Bridge ist nach Angaben des Herstellers eine Universallösung, da sie mit allen gängigen elektronischen Bremsmodulen (EBS) der Zulieferer wie Haldex, Knorr Bremse oder ZF Wabco kompatibel ist. Durch die standardisierte Schnittstelle können die Reifeninformationen von jedem Trailer an die mit einem RDK-System ausgestattete Zugmaschine gesandt werden. Die Reifendrucksensoren senden ihre Daten an die Empfangseinheit CAN-Bridge am Auflieger. Der Empfänger ist über CAN-Bus an die EBS-Einheit (Elektronisches Bremssystem) angeschlossen. Diese wiederum überträgt per Kabel an die Zugmaschine. Dort werden die Daten je nach Kundenwunsch und Herstellervorgaben angezeigt.
Das Großhandelsunternehmen Reiff Süddeutschland Reifen und KFZ-Technik aus Reutlingen präsentierte seine Produkte und Dienstleistungen rund um Rad und Reifen. Dabei steht die Kundenorientierung mit hoher Serviceorientierung an oberster Stelle. Das Unternehmen liefert Reifen für Pkw über Lkw bis hin zu Reifen für Ackerschlepper und Earthmover. Der Reiff Nutzfahrzeug-Service sorgt dafür, dass sich gewerbliche Kunden zu 100 Prozent auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Zum Lkw-Reifenservice gehören unter anderem die (De-) Montage, runderneuerte Produkte, Nachschneiden und Fleetchecks, 24h-Pannenservice an 365 Tagen sowie individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit Kosten-Nutzen-Analyse.
