Die Neuzulassungszahlen haben sich im Transporter-Segment hierzulande in den vergangenen Jahren in eine Richtung entwickelt, die auch den Reifenherstellern ein immer attraktiveres Betätigungsfeld mit Chancen auf wachsende Umsätze im Ersatzmarkt eröffnet. Die Premiummarken geben mit ihren Profilkatalogen quantitativ und qualitativ den Takt vor – im Bereich der 16- und 17-Zöller sind die Anteile signifikant. Über Mehrmarkenstrategien offerieren die Hersteller auch Lösungen, die ihre Attraktivität mehr im Bereich Preis-Leistung entfalten. „Unser Anspruch ist in allen Produktgruppen durch Produktqualität zu überzeugen. Mit unseren Marken Bridgestone und Firestone bieten wir in diesem Segment ein umfangreiches Line-up von 14 bis 17 Zoll, das für zuverlässige Performance steht“, sagt der Bridgestone-Verantwortliche Torsten Claßen. Der Goodyear-Konzern bedient das Segment gar mit einem Sortiment, das sich auf die vier Marken Goodyear, Dunlop, Fulda und Sava verteilt.
Ersatzmarkt und Erstausrüstung
Die großen Reifenakteure entwickeln ihre Produkt-Kataloge zweigleisig abgestimmt: der Ersatzmarkt und die Erstausrüstung sind für die Premiummarken gleichermaßen relevant. „Wir konzentrieren uns in der Entwicklung unserer Transporterreifen auf zwei Felder: Zum einen sind für uns als dem führenden Zulieferer von Transporterreifen für die Erstausrüstung die Anforderungen der Fahrzeughersteller sehr wichtig. Schließlich orientieren sie sich an der fortschreitenden Entwicklung der Fahrzeuge sowie an den Nutzungsbedingungen, die die Kunden tagtäglich an die Hersteller kommunizieren. Der zweite Parameter für unsere Produktplanung sind die Kriterien, die für Endverbraucher – also gewerbliche Nutzer – wichtig sind“, erläutert Jan-Ole van Lengen, Continental Product-Manager Van-Reifen. Van Lengen führt weiter aus: „Dabei ist es für uns nicht relevant, ob wir über Flotten mit mehreren hunderten oder tausenden Fahrzeugen sprechen oder über den Bäckereibetrieb mit, sagen wir mal zehn Transportern. Hier spielt Wirtschaftlichkeit, also Langlebigkeit, Kraftstoffersparnis, Pannensicherheit und hohe Fahrsicherheit eine wichtige Rolle. Die enge Orientierung an den Bedürfnissen dieser zwei Kundengruppen, also Erstausrüstungsanforderungen und Endverbrauchererwartungen, sind für uns die Richtlinien bei der Produktplanung und im Marketing.“
Analog zum Pkw-Bereich folgen die Hersteller auch im Transportersegment dem steigenden Trend zu Ganzjahresprodukten. „Auch die Nutzer von leichten Lkw schätzen den Komfort von AllSeason-Reifen und das mittlerweile hohe Qualitätsniveau. Als Technologieführer beobachten wir diese Entwicklung aufmerksam“, sagt Holger Rehberg, Produktmanager DACH bei Goodyear. Der amerikanische Reifenriese offeriert hierfür den Vector4Seasons Cargo. Auch Conti zeigt Präsenz: „Der Bedarf an Ganzjahresreifen wächst deutlich. Die Flottenbetreiber interessieren sich für den sicheren, aber reifenwechselfreien Betrieb ihrer Fahrzeuge. Dabei sehen wir, dass dieser Trend nicht nur in Nordwesteuropa zunimmt, sondern auch in Frankreich oder England, wo bisher eher Sommerreifen Standard waren. Der neue VanContact A/S Ultra steht beispielhaft für ein Produkt, das den Fahrzeugbetreibern hilft, dem hohen Kostendruck und Wettbewerb im Markt besser zu begegnen. Die Entwicklung aus der Verbrauchersicht ist für uns ein konsequenter Weg, die jeweils richtigen Lösungen auf die Straße zu bringen“, teilt Van-Spezialist Jan-Ole van Lengen mit. Lesen Sie ein Transporter-Spezial in der Juli-Ausgabe.
