Ankündigungen seitens der obersten Management-Ebene beim koreanischen Reifenhersteller Kumho sind durchaus mit Vorsicht aufzunehmen. In den vergangenen Jahren hörte man als Fachredakteur immer mal wieder von einem der Verantwortlichen, dass ein eigenes Reifenwerk in Europa bereits in Planung sei. Konkret wurde Kumho bisher allerdings nicht. Das könnte sich nun ändern. Der Präsident Il Taik Jung berichtete auf einem Event im Kölner Schokoladenmuseum vor Händlern und Presse, dass eine Kumho-Produktionstätte die Basis für die weitere Entwicklung des Reifengeschäfts auf dem europäischen Markt sei. Die aktuelle Zuspitzung der Lieferkettenproblematik sowie rapide wachsende Kosten im Containergeschäft zwingen das Management zu beschleunigten Planungen. Bis Kumho-Reifen auch in Europa vom Band laufen, wird es aber noch einige Jahre brauchen. Es gilt noch bestimmen, mit welchem Investitionsvolumen und an welchem Standort die Errichtung eines neuen Werkes realistisch und sinnvoll ist. Denkbar ist auch die Übernahme und anschließende Modernisierung einer bestehenden Produktionseinheit, oder die Beauftragung zur Reifenproduktion durch einen anderen Hersteller.
Dass Kumho über eigene Produktionskapazitäten in Europa verfügen muss, wenn die Marke in Erstausrüstung und Ersatzgeschäft seine Marktanteile vergrößern will, steht außer Frage. Die zwei anderen koreanischen Marken Hankook und Nexen haben den Weg vorgegeben, produzieren in Ungarn und Tschechien. Kumho-Reifen müssen nach wie vor auf lange Seewege geschickt werden, um dann hierzulande vermarktet und verbaut zu werden. Und der europäische Markt ist nicht nur volumentechnisch, sondern besonders auch imageseitig von besonderer Relevanz. Das Kumho-Management schaltet also nun offenbar einen Gang höher, getrieben vom harten Wettbewerb und massiven Störungen in Lieferketten und Logistik.
The Tire Cologne nutzten die Verantwortlichen auf mehreren Ebenen für ein Bekenntnis zu den hiesigen Märkten. Lesen Sie mehr in Print.
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