„Wir haben schlichtweg das Glück, dass Motorradfahren ein „Corona-taugliches Hobby“, sagt Dennis Adolph.
Foto: ZBR Hohl
„Wir haben schlichtweg das Glück, dass Motorradfahren ein „Corona-taugliches Hobby“, sagt Dennis Adolph.

Großhandel

„Die Verfügbarkeit ist bei weitem nicht so hoch wie vor der Pandemie“

ZBR Hohl-Geschäftsführer Dennis Adolph sprach mit der Redaktion über aktuelle Herausforderungen im Großhandelsgeschäft mit Motorradreifen.

Im kommenden Motorrad-Spezial (02/22) blicken wir auf Besonderheiten und aktuelle Entwicklungen im Motorrad-Segment. Dennis Adolph vom Reifengroßhändler ZBR Hohl sprach mit uns über die bevorstehende Saison und die Verfügbarkeit seitens der Reifenindustrie. Er spricht mit Blick auf das Jahr 2022 von einer gewissen Eingeschränktheit bei der Reifenauswahl. ZBR Hohl sei aber gut bevorratet.

Die Corona-Pandemie bestimmt weiter das Wirtschaftsleben. Akteure im Motorrad-Business behaupten sich aber größtenteils exzellent. Wie habt Ihr als in diesem Segment spezialisierter Handelsakteur in der Krise agieren können?

Dennis Adolph: „Grundsätzlich kann man sicherlich konstatieren, dass die Pandemie das Motorrad-Business deutlich weniger getroffen hat als andere Branchen. Wir haben schlichtweg das Glück, dass Motorradfahren ein ‘Corona-taugliches Hobby’ ist. Alleine auf seinem Bike - mit Helm als Maskenersatz - unterwegs, da hat es jedes Virus schwer. Da im letzten Jahr 2020 aufgrund von Lockdowns und Reisebeschränkungen viele Familien auf Ihren Sommerurlaub verzichten mussten, wurde die Freizeit stattdessen vermehrt dem Motorrad gewidmet, was sich laut Händleraussagen in einer gestiegenen Fahrleistung und somit auch erhöhtem Reifenbedarf widerspiegelt.

In diesem Jahr 2021 hat sich dies u. M. n. etwas relativiert, da zum einen das Wetter insgesamt schlechter war als 2020 und sich zum anderen die allgemeine Fahrleistung wieder zugunsten des Familienurlaubs und sozialer Kontakte normalisiert hat. Summa summarum dürften die Umsatzzahlen im Motorrad-Business, sowohl bei Neufahrzeugen als auch Verschleißartikeln, seit Pandemiebeginn jedoch deutlich positiv sein. Dennoch gab und gibt es nach wie vor eine Reihe von Faktoren, die uns als mittelständisches Großhandelsunternehmen mit eigener Lagerhaltung vor große Herausforderungen stellen. Die Einhaltung von pandemiebedingten Hygiene- und Schutzmaßnahmen, notwendige flexible Arbeitszeitmodelle mit Schichtdiensten, eine überlastete Logistik sowie eine begrenzte Warenverfügbarkeit haben es uns im Tagesgeschäft nicht leicht gemacht. Diese Hürden können wir nur Dank der Loyalität und dem Verständnis unserer Mitarbeiter und Kunden in unserer Zusammenarbeit und täglichem Miteinander gemeinsam bewältigen.“

Welche Erwartungen haben Sie an die bevorstehende Saison? Welche Herausforderungen gilt es als Großhändler zu bewältigen?

Dennis Adolph: „Trotz der weiterhin weltweit angespannten Pandemielage gehen wir mit positiven Erwartungen in die kommende Motorradsaison 2022 und erwarten eine ähnliche Marktsituation wie in diesem Jahr, hoffentlich mit etwas mehr Sonnenschein und besserem ‘Biker-Wetter’. Als größte Herausforderung für das kommende Jahr sehen wir weiterhin die Warenverfügbarkeit. Trotz frühzeitiger und optimistischer Planung stellen wir nach wie vor fest, dass die Verfügbarkeit seitens der Reifenindustrie bei weitem nicht so hoch ist wie vor der Pandemie. Wir sehen uns zwar mit unseren aktuellen Lagerbeständen bereits gut für die kommende Saison gerüstet, jedoch ist bereits absehbar, dass vereinzelte Produkte, insbesondere mit Produktion in Übersee, in der Saison nicht ausreichend verfügbar sein werden. Kontinuierlich werden seitens der Hersteller geplante Liefertermine abgesagt oder um Wochen oder sogar Monate verschoben.

Engpässe in allen Bereichen, sei es Rohstoffe, Produktion, Personal und vor allem Logistik und Überseetransport machen das gesamte Jahr und vermutlich auch 2022 eine verlässliche Lieferkette nahezu unmöglich. Dennoch sind wir auch im kommenden Jahr sicher, dass so gut wie kein Motorradfahrer sein geliebtes Bike aus Mangel an Bereifungsmöglichkeit in der Garage stehen lassen muss. Er hat halt vermutlich nur nicht mehr die vor Corona-Zeiten gewohnte Fülle an Alternativen bei seiner Reifenauswahl. Angesichts der weitreichenden Probleme in anderen Branchen ein sicherlich zu verschmerzender Umstand für uns Biker.“ (Kay Lehmkuhl)

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