Als mein Vater sich 1960 mit seiner „Dacapo Vulkanisieranstalt“ mit Reifenhandel selbstständig machte, gab es im Oberallgäu und Kempten meiner Erinnerung nach sechs Runderneuerungsbetriebe. Unser Erneuerungbetrieb fertigte bis 2014 sowohl Lkw-Reifen als auch Sportreifen für den Motorsport. Darunter Reifen für den Gespannsport, die bis zu 240 km/h eingesetzt wurden.
Wenn man diese Leistungen von erneuerten Reifen sieht und bewertet, so stellt sich hier die Frage: Warum gibt es nicht mehr Hersteller für das „Zweite Reifenleben“? Es gibt aus technischer Sicht heute kein Argument, welches eine Runderneuerung ausschließt. Premiumreifenhersteller stellen Hightech-Reifen in bester Qualität her. Abgefahren werden sie „entsorgt“. Die Vorteile einer Runderneuerung für die Umwelt sind bekannt. Die Energiekosten und der Invest für eine moderne Runderneuerung tragen sich, wenn das Portfolio der Ausführungen und Größen stimmt.
Ich habe in den letzten Jahren ein Projekt vollautomatische Montage für Nutzfahrzeugreifen begleitet. Wenn man mir am Anfang gesagt hätte, dass bei voller Auslastung alle 22 Sekunden ein montierter, auf Betriebsdruck befüllter, vermessener und ausgewuchteter Reifen das Band verlässt, so hätte ich dies sehr wohl angezweifelt.
Lesen Sie den vollständigen Gastbeitrag im Runderneuerungs-Special der August-Ausgabe.