Schmalere Reifen schwimmen nicht so schnell auf – der 225er Reifen siegt beim Aquaplaning-Test.
Foto: auto-illustrierte
Schmalere Reifen schwimmen nicht so schnell auf – der 225er Reifen siegt beim Aquaplaning-Test.

Reifentest

Reifendimensionen für E-Autos

Wie verhalten sich unterschiedliche Reifendimensionen im Test auf einem E-Auto, wenn es um die Disziplinen Nass- und Trockenbremsen geht.

Elektroautos und Reifendimensionen – dieses Thema hat die Schweizer Fachzeitschrift auto-illustrierte unter die Lupe genommen. Dabei wurden unterschiedliche Reifen in den Größen 18 und 19 Zoll getestet. Bei den Probanden handelte es sich um den Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 in 18 und 19 Zoll, den Budget-Reifen Matador MP 47 Hectorra 3 ebenfalls in 19 Zoll von Continental, und den Goodyear EfficientGrip Performance 2 in 17 Zoll. Die neutralen Sachverständigen des TÜV Süd haben die Tests begleitet.

„Dass E-Autos inzwischen Standard sind, zeigt sich auch auf dem Reifenmarkt“, sagt TÜV Süd-Reifenexperte Michael Stamm und fügt hinzu: „Reine Reifen für E-Autos gibt es nur selten. E-Autofahrer möchten beim Reifenkauf auf die gesamte Palette zugreifen können.“ Das liegt auch an dem Spektrum der Fahrzeuge und den unterschiedlichen Fahrprofilen. Wer im E-Auto lange Strecken unterwegs ist, oder sogar mal schneller fahren will, der möchte selbst mit dem Stromer sportlich daherkommen. Der Markt stellt sich darauf ein: „Laufruhe, Stabilität und geringer Rollwiderstand stehen dementsprechend in jedem Lastenheft bei der Entwicklung neuer Reifen. Für den Einsatz in der Stadt dagegen eignen sich eher kleindimensionierte Reifen, um die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen.“

Unterschiedliche Testanforderungen

Beim Test im sommerlich heißen Mireval haben die Redakteure der auto-illustrierte unterschiedliche Reifen-Dimensionen und Marken auf einem BMW i4 montiert. Folgende Varianten wurden getestet. In Mischbereifung für der BMW auf der Vorderachse mit Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 245/40 R19 und auf der Hinterachse den Matador MP 47 Hectorra 3 in 255/40 R19. Eine andere Reifenkombination in 18 Zoll bestand aus dem Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 und den Größen auf der Vorderachse 245/45 R18 sowie auf der Hinterachse 255/45 R18. Als Basisbereifung in 17 Zoll wurde der Goodyear EfficientGrip Performance 2 in 225/55 R17 rundum montiert.

Nassbremsen

Vor allem beim Bremstest auf nasser Fahrbahn aus 80 Stundenkilometern zeigte der Matador deutliche Schwächen. Er brachte das Testfahrzeug erst nach 41,1 Metern zum Stehen. Zum Vergleich: 31,4 Meter benötigte der 18-er Goodyear, 31,5 Meter der Goodyear in 19 Zoll. Der EfficientGrip Performance 2 brauchte 37,7 Meter. Das bedeutet im Vergleich, dass das Auto mit dem 18-Zöller von Goodyear schon steht, während das Fahrzeug mit Matador-Bereifung noch mit 38,6 km/h unterwegs ist.

Trockenbremsen

Auch beim Trockenbremsen schneiden die Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 (18/19 Zoll) am besten ab. Von hundert auf null stehen sie bei 32,4 beziehungsweise 33 Metern. Der Matador braucht 35,2 Meter, beim 17-Zöller steht die BMW-Tachonadel nach 35,5 Metern auf null. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der nassen Kreisbahn – auch hier haben die beiden großen Goodyear die Nase vorn. Sie drehen die 42 Meter lange Runde mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 66,9 km/h (18 Zoll) und 67,4 km/h (19 Zoll). Deutlich langsamer fahren der 17-Zöller und der Matador im Kreis. 64,7 beziehungsweise 64 Stundenkilometer.

Anders sieht es beim Aquaplaning in etwa 8 mm tiefem Wasser aus. Hier zeigen der schmalere 17-Zöller und der Reifen aus Bratislava (Matador) die besten Werte. Der Kleinere schwimmt bei 84,5 Sachen auf, der 18er-Low-Budget-Reifen aus dem Hause Continental bei 83,9.

Bei allen weiteren Tests verfestigt sich der hintere Platz des Matador. Er ist in den Disziplinen Trocken- und Nasshandling wesentlich langsamer unterwegs und zeigt vor allem auch in Sachen Fahrstabilität deutlich weniger Performance. Und leider konnte die günstige Alternative auch beim Test im Prüflabor des TÜV Süd nicht überzeugen. Beim gerade für E-Fahrzeuge so wichtigen Test des Rollwiderstands – als Indikator für den Energieverbrauch – landete er ebenfalls auf dem letzten Platz, was durchaus einige Kilometer in der Reichweite kostet.

Keine Kompromisse

Fazit vom TÜV Süd-Reifenfachmann Stamm: „Wer neue Reifen für sein Elektroauto braucht, sollte neben den allgemeinen Sicherheitsparametern ein besonderes Augenmerk auf Rollwiderstand und Laufruhe legen. Zudem besteht natürlich immer die Möglichkeit, wieder den vom Hersteller erstmontierten Reifen zu kaufen. Er ist in der Regel optimal für das Modell abgestimmt. „Es wäre spannend gewesen, auch einen OE-Reifen im Test zu haben“, so Stamm.

Das Testergebnis hat auch gezeigt, dass beim Reifenkauf für den Stromer keine Kompromisse gemacht werden sollten. Wenn besonders günstige Alternativprodukte bewegt werden – elektrisch oder anders – kann das durchaus auf Kosten der Sicherheit gehen, gibt Michael Stamm zu bedenken. (oth)

Der neue VW Passat Variant rollt auf Goodyear Reifen in den Handel.

Erstausrüstungsfreigaben

VW Passat Variant rollt auf Goodyear-Reifen

Volkswagen hat für die Erstausrüstung des neuen Passat Variant gleich mehrere Goodyear-Reifen ausgewählt. Für das Fahrzeugmodell werden Sommer, Winter- und Ganzjahresreifen in entsprechenden Reifengrößen verfügbar sein.

    • Goodyear, Erstausrüstung
 Goodyear-Reifen wurden als OE-Ausrüstung für den neuen Maserati Grecale SUV ausgewählt.

Erstausrüstung

Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 SUV für Maserati Grecale

Goodyear stattet ab Werk die kommende Generation des Maserati Grecale mit Reifen aus. Montiert wird der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 SUV.

    • Erstausrüstung, Reifenindustrie, Goodyear
Goodyear-audi-e-tron-gt.jpeg

Industrie

Goodyear ist Impulsgeber in neuen Prestige-Segmenten

In der Mai-Ausgabe berichten wir über neue Schwerpunkte in der Reifenentwicklung – auf die Elektrifizierung der Fahrzeugbestände reagieren die Hersteller mit neuen Konzepten. Auch der Reifenriese Goodyear ist schwer in Bewegung.

    • Industrie, Goodyear, Erstausrüstung
Der Eagle F1 Asymmetric 6 ist mit der Dry Stability Plus-Technology ausgestattet.

Sommerreifen

Eagle F1 Asymmetric 6 in vier neuen Größen verfügbar

Goodyear erweitert die Größenpalette des Eagle F1 Asymmetric 6: 2023 wird der Reifen in vier neuen Größen erhältlich sein, um Modelle wie den Kia Sportage, Peugeot 5008 oder das Tesla Model 3 ausstatten zu können.

    • Sommerreifen, Reifenhersteller, Goodyear