Sollen wir das Topcase drauflassen?“, fragt der Mechaniker, als wir die Versys 1000 SE in der Testwerkstatt von Kawasaki Deutschland abholen. Ohne dieses Mordstrumm auf der Gepäckbrücke sieht die Versys zweifellos besser aus. Das gilt aber für fast jedes Motorrad, wenn wir vielleicht mal die Harley E-Glide und die Honda Gold Wing ausnehmen. In jedem Fall aber gilt: Zusätzlicher Gepäckraum ist immer ganz praktisch. Und eine Rückenlehne für die Sozia ist auch dran. Also lassen wir das 47-Liter-Topcase drauf, schließlich ist es Teil der Grand-Tourer-Ausstattung, mit der wir den Tester ja auch bestellt hatten.
Zu diesem Paket gehören weiterhin das 56 Liter fassende Koffersystem, eine Zwölf-Volt-Bordsteckdose, Handschützer, Motorsturzbügel sowie LED-Nebelscheinwerfer. Letztere ergänzen trefflich die ohnehin schon gute Lichtanlage aus LED-Hauptscheinwerfern und zwei seitlich in der Verkleidung integrierten LED-Kurvenlichtern, die nur im Dunkeln und bei Schräglage aktiviert werden. Erfreulich auch die zentral am Lenker montierte universelle Navihalterung. Eine 12-Volt-Steckdose im Cockpit versorgt das Zubehör-Navi bei Bedarf mit Strom.
Das Paket ist stimmig, schließlich will die Versys ja ein Reisemotorrad sein und keine Sportskanone. Von einer solchen, nämlich der Z 1000 Ninja, stammt zwar der Motor ab. Doch zugunsten eines besseren Durchzugs blieben bei der Transplantation rund 20 Pferdchen auf der Strecke, sodass der Vierzylinder nun 120 PS mobilisiert. Das ist im Wettbewerbsumfeld nun zwar keine Spitzenleistung, doch zeigt sich das Aggregat souverän und kein bisschen aggressiv. Es schiebt sanft aus dem Drehzahlkeller an und legt bei 6000 Touren nochmals eine Schippe drauf. Der elastische Motor lädt ein zum schaltfaulen Fahren. (mh)
Lesen Sie den vollständigen Fahrbericht in der August-Ausgabe.