Der finnische Reifenhersteller Nokian beweist einmal mehr seine Kompetenz als Hersteller von Premium-Pneus. In Ivalo stellte die Marke zwei Reifenneuheiten für die kommende Wintersaison vor. Der Nokian WR D2 ist eine Option für Fahrzeuge der mittleren und kleineren Größe, mit dem Nokian WR A3 hingegen nehmen die Skandinavier Fahrer größerer und leistungsstärkerer Autos ins Visier.
Sie passieren gleich das Tor zur weißen Hölle“, Antti-Jussi Tähtinen, genannt AJ, sagt dies mit einem völlig ohne Diabolik auskommenden Grinsen. Nordisch trocken und sparsam, aber dennoch herzlich hat der Nokian Marketing-Manager die geladenen Journalisten empfangen. Nun steht der Bus mit den Pressevertretern aus Deutschland, Österreich, Russland, der Ukraine und Italien vor dem Eingang des Nokian-Testgeländes. Die „Hölle“ nahe Ivalo ist so ganz und gar nicht heiß, sie ist kalt, sehr kalt. Minus 31 Grad zeigt das Thermometer als das Testgelände des finnischen Reifenherstellers Nokian in Lappland passiert wird. Einen „North Proof“ hat der gänzlich ohne Haupthaar auskommende Tähtinen angekündigt. Getestet werden sollen nicht nur die Qualitäten der beiden Nokian-Neuschöpfungen WR D3 und WR A3, sondern auch die Frostbeständigkeit der Reifenschreiberlinge.
Einzigartige Sicherheit und ein sorgloses Fahrvergnügen bei jeglichen Winterbedingungen soll das neue Nokian Winterreifen-Duett bieten. Die Finnen müssen es wissen, bezeichnen sie sich selbst doch als die Erfinder des Winterreifens. Erstklassige Testmöglichkeiten bestehen in jedem Fall in der „weißen Hölle“. Das Gelände existiert seit 1984 und verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Strecken für nahezu jede Winteranforderung. Ausgiebig wurden hier die Kapazitäten des Nokian WR D3 und des Nokian WR A3 erweitert und verfeinert. Herausgekommen sind tatsächlich zwei Pneus mit einem breiten, jedoch etwas unterschiedlichen Leistungsspektrum. Teppo Huovila, Produktentwicklungsleiter von Nokian Tyres, sieht in den neuen WR-Schöpfungen beispiellose Winterkönner: „Computermodelle und sorgfältige Laborarbeit führten uns zu den innovativen Lösungen. Härteste Testreihen unter arktischen Bedingungen in unserem Testzentrum in Ivalo im finnischen Lappland ergänzten die umfassende Forschungsarbeit. Neben den winterspezifischen Tests erprobten wir die Reifen auf vielen Testbahnen in Deutschland und Mitteleuropa. Die Matscheigenschaften des Reifens wurden mit unserem für Schneematsch-Aquaplaning konzipierten einzigartigen Testverfahren auf der Teststrecke im westfinnischen Nokia optimiert.“
Der Nokian WR D3 soll mit seinem pfeilartigen Profilmuster eine langlebige Alternative für Familienwagen mittlerer und kleinerer Größe sein. Der Fokus liegt klar auf den Aspekten Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Mit dem WR A3 nimmt Nokian hingegen die Fahrer größerer und leistungsstärkerer Autos ins Visier. Der Pneu bietet laut den Unternehmensverantwortlichen ein präzises und sportliches Fahrverhalten selbst beim Fahren mit höheren Geschwindigkeiten. Die Laufflächenmischung der Reifenneuheiten ist eine Kombination aus Rapsöl, Naturgummi und Silica, die den Wintergriff, den Nassgriff und die Verschleißfestigkeit bei wechselhaften und besonders bei tiefen Temperaturen optimieren soll. Zur Steigerung der Funktionalität der Vollsilicamischung setzt man auf Kryo-Silan. „Die besondere Aufmerksamkeit galt diesmal der Laufflächenmischung. Durch das Beifügen von Kryogen erreichen wir eine gleichmäßige Verteilung der Silica-Anteile“, berichtet Product Development Manager Sven Dittmann. Ein niedriger Rollwiderstand wird bei den Nokian WR Reifen dank des großen Silicagehalts erzielt. Das Entwicklungsziel beim WR A3 und D3 war also nicht nur die Realisierung erstklassiger Performance-Werte, sondern auch die deutliche Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Eine hohe Laufleistung gibt es als Dreingabe.
Hierzulande sind die Winter von deutlich anderer Ausprägung als am Polarkreis. Selten sind starke Kälteperioden von langer Dauer, zu den größten Sicherheitsrisiken im Großteil des Bundesgebietes zählen also Schneematsch und Nässe-Aquaplaning. Nokians Antwort auf diese Probleme beim laufrichtungsgebundenen WR D3 lautet Matschschleuder. „Unsere neueste Innovation, die Matschschleuder, schleudert Matsch und Wasser im wahrsten Sinne des Wortes aus den Rillen des Reifens heraus. Deshalb tritt das gefürchtete Schneematsch-Aquaplaning erst bei einer höheren Geschwindigkeit auf. Das Entfernen von Matsch und Wasser wird zudem durch die polierten Rillen beschleunigt“, berichtet Experte Huovila.
Der WR A3 weist ein asymmetrisches Inside-Outside-Profil auf. Die Formgebung der Innenschulter des Reifens soll das Entfernen von Wasser und Matsch erleichtern. Produktentwicklungsleiter Huovila hebt vor allem die Nanobasis-Verstärkungsschicht im unteren Teil der Kappe- & Basis-Konstruktion der Lauffläche hervor. Diese spezielle Nanotechnologie-Konstruktion mit kleineren Molekülen verbessere das Lenken und das Steuern des Reifens beim Fahren in Kurven, beim Spurwechsel und bei Ausweichmanövern.
Beide Pneus verfügen über eine zusätzliche Besonderheit, die auf lange Sicht sicher Nachahmer finden dürfte. Die Winterabnutzungsanzeige (Winter Safety Indicator, WSI) mit der Abnutzungsanzeige (Driving Safety Indicator, DSI) trägt wesentlich dazu bei, den Zustand des Reifens zu bemessen. Integriert ist ein Schneeflockensymbol. Die Anzeige gibt die noch vorhandene Tiefe der Hauptrillen als Zahl in Millimetern an. Das Schneeflockenzeichen bleibt bis zu einer Profiltiefe von 4 Millimetern sichtbar. Ist das Zeichen abgetragen, so ist dies das Signal, sich einen neuen Winterreifen zuzulegen. Nokian Tyres liefert mit dem WR A3 und D3 einen deutlichen Beleg seiner Winterreifenkompetenz. Das umfassende Größensortiment des Nokian WR bietet 13 – 20 Zoll Dimensionen für die Geschwindigkeitsklassen T bis W (190 – 270 km/h). Beide Pneus sollen in Deutschland ab Herbst 2011 erhältlich sein.
(kle)
