ZF und HELLA haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. Von der Zusammenarbeit auf dem Feld der Sensortechnologie, insbesondere bei Frontkamerasystemen und Bilderkennung sowie Radarsystemen, versprechen sich beide Automobilzuliefer-Unternehmen Vorteile. ZF will sein Portfolio als Systemanbieter von modernen Assistenzsystemen wie auch von autonomen Fahrfunktionen verstärken. HELLA treibt eigenen Angaben zufolge die Entwicklung seiner Schlüsseltechnologien voran, für die das Unternehmen im Rahmen der Kooperation zusätzlichen Marktzugang erhält.
Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, sagt: „Diese nicht exklusive Kooperation mit HELLA erweitert unser ‚Vision Zero Ecosystem‘ von Entwicklungs-Partnerschaften an einer wichtigen Stelle. So schaffen wir eine breitere technologische Basis für Sicherheit und autonomes Fahren.“ Mit einem ersten gemeinsamen Projekt zielen die Partner auf einen aktuellen Markttrend: Künftig wird die höchste Sicherheitsbewertung gemäß Euro NCAP auch von kameragestützten Assistenzfunktionen abhängen. Dadurch wird laut den Verantwortlichen absehbar der Bedarf nach Frontkameras für alle Fahrzeugsegmente steigen. ZF und HELLA werden Automobilherstellern ein gemeinsames Produkt anbieten, dessen Entwicklung unmittelbar gestartet und dessen Serienstart für 2020 erwartet wird. ZF bringt die Hardware sowie sein System- und Integrations-Know-how ein, HELLA steuert mit seinem Tochterunternehmen HELLA Aglaia Mobile Vision die Kompetenz für leistungsfähige und serienerprobte Bilderkennungssoftware und Applikationsentwicklung bei. Die Kooperationspartner werden mittel- bis langfristig außerdem Kamerasysteme für automatisierte Fahrfunktionen sowie für Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen anbieten.
Auch bei der Zusammenarbeit im Bereich Radarsysteme wollen die Kooperationspartner Möglichkeiten identifizieren, durch gemeinsame Ausrichtung ihres Produktportfolios kurz- bis mittelfristig attraktive Serienlösungen anzubieten. Das 360-Grad-Surround-View-Radarsystem von HELLA wird zusammen mit den ZF-Radarsystemen mittlerer und hoher Reichweite eine neue Systemlösung bieten. Während die gemeinsame Entwicklungsarbeit ihren Schwerpunkt auf Systemlösungen setzt, werden beide Partner auf Ebene der Komponenten weiterhin eigenständig entwickeln und im Markt auftreten. Das Potenzial in einer langfristig angelegten Entwicklungspartnerschaft liegt darin, aufeinander abgestimmte Produktfamilien und gemeinsame Systemarchitekturen nutzen zu können.
(kle)