Eigentlich strebt die Reifen-Union GmbH+Co. Top Service Team KG im Jahr 2014 „qualitatives Wachstum an“. Der Austritt der Branchengröße Gummi Berger dürfte unter den verbliebenen Gesellschaftern aber für weitere Irritationen sorgen. Team-Geschäftsführer Gerd Wächter hatte weitere Austritte nicht erwartet. Bei einem Treffen mit der Redaktion in Bremen erklärte der Team-Verantwortliche, wie er sich die Zukunft der Kooperation vorstellt. Nach den Austritten von Reifen Helm, RTC und Eska Reifendienst war der Druck auf die Team-Verantwortlichen groß. In der Branche wurde über weitere Austritte und einen Zusammenbruch der Kooperation spekuliert.
Der nun von Gummi-Berger-Geschäftsführer Peter Lüdorf gegenüber der Redaktion bestätigte Austritt rückt das Thema Team erneut in den Fokus. Lüdorf sieht die 12 Filialen im Verbund der Team nicht ausreichend für die Anforderungen der Zukunft im Reifenfachhandelsgeschäft gewappnet. „Wir brauchen mehr Unterstützung im Bereich IT, Werkstattservice und Marketing. Wir wollen uns nach vorne entwickeln. Als Franchisepartner von Euromaster sehen wir uns besser aufgehoben“, so Lüdorf gegenüber der Redaktion von AutoRäderReifen-Gummibereifung. Unzureichend aufgestellt sieht Peter Lüdorf die Kooperation auch hinsichtlich des Einkaufs von Reifen und Autoteilen. Er habe dies im Kreise der Gesellschafter thematisiert, dass Feedback diesbezüglich habe ihn aber nicht zufriedenstellen können. Ausdrücklich betont wissen will Lüdorf dennoch, dass die Entscheidung nicht grundsätzlich gegen die Reifen-Union GmbH+Co. Top Service Team KG getroffen worden sei, sondern für Euromaster: „Das Konzept der Euromaster passt zu unseren Anforderungen am besten. Eine Marke ‚Top Service Team‘ haben wir als Gesellschafter anscheinend nicht schaffen wollen. Deshalb wird diese so auch nicht wahrgenommen. Gemeinsame Marketinganstrengungen werden dadurch nicht einfacher.“
Christian Stiebling bedauert als aktueller Beirats-Vorsitzender der Team im Gespräch mit der Gummibereifung die Entscheidung der Verantwortlichen von Gummi Berger. Das Unternehmen sei vertraglich als Gesellschafter bis 31.12.2015 gebunden. „Ich bedauere den Austritt auch menschlich sehr, kann aber akzeptieren, wenn ein Unternehmer sein Geschäft anders aufstellen möchte“, so Stiebling. Man werde aber weiterhin die Strategie der Team fortführen. Zudem bekräftigte Christian Stiebling, dass er nicht das Gefühl habe, dass weitere Gesellschafter austreten könnten. Trotz des Austritts von Gummi Berger steht die Liste der verbliebenden Gesellschafter nach wie vor für Qualität. Ehrhardt Reifen + Autoservice, Rieger Ludwig Reifenzentrale, Reifen Wagner, Nabholz oder Reifen Stiebling – die genannten Gesellschafter sind erfolgreiche Akteure des Reifenfachhandels die ihre Zukunft offenbar weiterhin im Verbund der Team sehen. (kle/akl)