Die Möglichkeiten des Vertriebs von Produkten über den eigenen Web-shop steigen stetig. Bislang führte der fehlende Synchronismus zwischen den online angezeigten Daten und den tatsächlich bestehenden in der Warenwirtschaft häufig zu Schwierigkeiten. Eine Lösung präsentiert nun die KUMAvision AG in Form eines Webshops, der seine Datensätze direkt aus dem ERP-System bezieht.
Ein eigener Webshop im Reifenhandel ist häufig gleichbedeutend mit einem großen Arbeitsaufwand. Eine gute Lösung sollte stets die aktuellsten Preise und Verfügbarkeiten bereithalten, der Abgleich mit dem tatsächlichen Status im ERP-System ist hierfür erforderlich. Speziell im Reifengeschäft kann sich der Prozess der Wiederbeschaffung in der Hochsaison in die Länge ziehen. Wer aber Waren online verkauft, die nicht mehr vorrätig sind, riskiert den Verlust von Kunden. Dennoch sind viele Webshops nicht auf demselben Stand wie das ERP-System. Ursache hierfür ist, dass die Warenwirtschaft und der Webshop häufig getrennt voneinander geführt werden, die Synchronisation erfolgt in regelmäßigen Abständen.
Die KUMAvision AG will dieses Problemfeld mit einem neuen Webshop, der seine Datensätze direkt aus dem ERP-System bezieht, durchbrechen. Als zentrales Element fungieren Onlineschnittstellen. Über diese soll der Datentransfer in direkter Kommunika-tion zwischen beiden Systemen über so genannte Webservices generiert werden. Die KUMAvision AG nutzt für ihren neuen Webshop Webservices auf Basis von XML. Dies ist der gängige Standard zur Darstellung von Daten im Internet. Dank dieser Verbindung kann im Webshop auf eigene Datensätze verzichtet werden. In Echtzeit werden Daten wie Produktinformationen, Preise und Verfügbarkeiten aus der Warenwirtschaft dargestellt. Im Ergebnis entsprechen die im Web angezeigten Daten immer dem tatsächlichen Status im ERP-System.
Nach Angabe der KUMAvision-Verantwortlichen gehen die Vorteile dieses Ansatzes weit über den Synchronismus hinaus. Die universelle Schnittstelle erlaube, dass die Datensätze aus der Warenwirtschaft auch anderen Web-Anwendungen zur Verfügung gestellt werden. Händler könnten so ihre Angebote mit Preis- und Verfügbarkeitsinformation auch auf Portalen anderer Betreiber einstellen. Eine manuelle Pflege ist hierfür nicht erforderlich, die Daten werden automatisch überführt. Für den Händler bedeutet dies eine erhebliche Reduzierung des Administrationsaufwandes, da sich die Datenpflege allein auf die Warenwirtschaft konzentriert.
Einen Fortschritt verspricht der Webshop der KUMAvision auch in Fragen des Designs. In der Gestaltung eines Webshops verhielten sich Web-Designer bislang recht zurückhaltend, riskierten sie doch, dass sie durch die Verbindung mit der Warenwirtschaft bei ihrer Arbeit Gefahr liefen, Daten im ERP-System zu beschädigen. Der Einsatz von Web-Technologien wie ASP.NET oder Ajax im Webshop der KUMAvision soll nun den Code des ERP-Systems komplett von der Darstellung der Internetseiten abkapseln. Auf diese Weise können auch unerfahrene Webdesigner den Webshop beliebig gestalten und an das Corporate Design des Unternehmens anpassen.
Eingesetzt wird der neue Webshop bereits in der ERP-Branchenlösung für den Reifenhandel BSS.tire. Gerade in diesem System kommt den Synchronisationsvorgängen zwischen ERP-System und Webshop eine besondere Bedeutung zu. Das Reifengeschäft ist generell starken Schwankungen in Preis und Verfügbarkeit unterworfen. Während der Umrüstsaison müssen Händler einen exakten Blick auf ihre Bestände haben. In diesem Winter beispielsweise waren zahlreiche Reifentypen und Dimensionen schnell vergriffen. Es kam darauf an, im Webshop nur die Reifen zu verkaufen, die auch tatsächlich noch verfügbar oder mit kurzen Lieferzeiten wieder zu beschaffen waren. Einen immer größeren Stellenwert im Reifenhandel genießen außerdem die zahlreichen Verkaufsplattformen im Internet. Über diese lassen sich zusätzliche Umsätze einfahren. Generell bietet die neue Webshop-Lösung erhebliches Potenzial zur Optimierung für Reifenbetriebe. Laut KUMAvision-Angaben hat als eines der ersten Unternehmen die Reifen Müller KG den neuen Webshop umgesetzt. Die neue Installation habe sich bewährt – angeblich konnte das Unternehmen in den ersten eineinhalb Wochen über 4.000 Aufträge allein über den Webshop einfahren.
(kle)
