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Reifenhandel

Digitale Branchenbeschleuniger

Nichts läuft in der Reifenbranche ohne leistungsfähige IT-Lösungen. Wir haben die Hallen der diesjährigen Reifenmesse auf der Suche nach optimierten Warenwirtschaftssystemen, Einlagerungssoftware und Reifen-Plattformen durchstöbert. Gefunden haben wir noch viel mehr.

Nichts läuft in der Reifenbranche ohne leistungsfähige IT-Lösungen. Wir haben die Hallen der diesjährigen Reifenmesse auf der Suche nach optimierten Warenwirtschaftssystemen, Einlagerungssoftware und Reifen-Plattformen durchstöbert. Gefunden haben wir noch viel mehr.

Im Vorfeld der diesjährigen REIFEN galt es in der Redaktion auszuloten, welche Themenschwerpunkte auf der Branchenleitmesse die wohl größte Relevanz besitzen. Einer Umfrage auf der neuen Website von AutoRäderReifen-Gummibereifung folgend, hatte sich nahezu jeder zweite Messe-Besucher vorgenommen, sein Geschäftsnetzwerk zu erweitern. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer traten den Weg nach Essen unter der Vorgabe an, sich über Produktneuheiten zu informieren. Nur 16 Prozent erkannten Informationsbedarf in Sachen Reifenlabeling. Und tatsächlich gab es nur an wenigen Messeständen Details zu Labelingwerten und der generellen Informationspolitik der Hersteller zu erfahren. Die Grundlagen auf Seiten der Softwarehersteller allerdings sind gelegt. Sämtliche Warenwirtschaftslösungen im Markt verfügen über entsprechende Kennzeichnungstools- oder Felder – sobald die Industrie diese freigibt, müssen die Daten lediglich in die Systeme einlaufen. Dieses Thema also abgehakt, widmen wir uns im weiteren Verlauf der „IT-Berichterstattung“ von der Messe anderen in diesem Segment relevanten Bereichen.

 Wie umfassend aber dennoch intuitiv bedienbar eine IT-Struktur sein kann oder sollte, bewiesen uns die Verantwortlichen der Kooperation point S. „Wir wollen die größtmögliche Leistung aus Modulen wie unseren Warenwirtschaftslösungen oder Stammdaten für unsere Gesellschafter bereitstellen“, erläutert Stefan Brohs, Leiter der Marketing-Abteilung bei point S. Über ein integriertes, maximal vernetztes System wird eine Fülle an Möglichkeiten offeriert, der Nutzer hat aber gleichzeitig die Möglichkeiten, die Struktur seinen Vorstellungen entsprechend anzupassen und zu individualisieren. Im System unter anderem hinterlegt ist der mit dem Marketing-Award prämierte Marketing-Konfigurator, genauso wie eine neue Räderberatung in 3D, der Tec-Doc angeschlossene point S Webshop, der zentrale E-Mail-Dienstleistungsservice, aber auch die point S24-Plattform. Verfolgt wird eine 3-Säulen-Strategie aus interner Kommunikation (I-Portal), B2B-Geschäft und der B2C-Option reifenwechsel.de – im Zentrum steht die Integration aller Tools. Vom Wettbewerb will sich die point S mit ihrer IT-Struktur besonders über „das Persönliche und Individualisierte“ abheben. Der lokale Bezug sei für die angeschlossenen Händler sehr wichtig und solle auch beim eigenen Web-Auftritt stets im Vordergrund stehen.

 Einen großen Auftritt und ihr zehnjähriges Bestehen zelebrierte die Tyre24-Unternehmensgruppe. Das Unternehmen hat sich vom Portalbetreiber zu einem in vielen Segmenten der Branche tätigen Player entwickelt. Entsprechend gut gelaunt zeigte sich Geschäftsführer Michael Saitow. Der Pfälzer berichtete unter anderem von den Expansionsplänen nach Spanien, Italien und in die USA. Diese sollen im Laufe der nächsten zwölf Monate realisiert werden. Für Begeisterung innerhalb der Tyre24-Truppe sorgt aktuell auch ein 3D-Projekt, dass die Prozesse am Point of Sale in der Branche „rund machen soll“, so der Verantwortliche Daniel Paeschke. Im IT-Spezial der kommenden Ausgabe werden wir über dieses Projekt ausgiebig berichten – es soll bereits zur kommenden Umrüstsaison nutzbar sein.

Zuversicht verströmte im Rahmen der Reifenmesse auch Kaguma-Geschäftsführer Marco Schulz. Seine Plattform will der Süddeutsche vor allem über einen außergewöhnlichen Service- und Verfügbarkeitslevel positionieren. „Ich möchte Pionier sein, es ist im Online-Segment noch unheimlich viel Potenzial vorhanden“, deutet Schulz voraus. Die Entwicklung und der Wettbewerb unter den wichtigsten deutschen Plattformen seien von enormer Qualität. Kaguma punktet mit „emotional aufgeladenem“ Marketing. In sehr kurzer Zeit konnte das System optimiert und ein beachtliches Standing im deutschen Markt realisiert werden. Die vier Trümpfe lauten „keine Nutzungsgebühren“, „Rechnung aus einer Hand“, hohe Warenverfügbarkeit“ und „persönlicher Service“. Im System selbst stehen die vier Module „Quickstarter“, „Verkaufsraum“, „Angebots-Tool“ und „Einlagerungs-Tool“ für die Vielfalt an Möglichkeiten. Die Hallbergmooser lockten mit einem täglichen Reifen-Quiz und einem interaktiven Elfmetersimulator zahlreiche Messebesucher an ihren Stand. Moderiert und kommentiert wurden die Messe-Aktivitäten von Markus Kästle von Antenne Bayern.

Die Macher der Plattform tyremotive lenkten den Fokus ebenfalls auf den Faktor Kundenservice. Nach Aussage der Verantwortlichen ist die „totale Kundenorientierungen“ Grundlage für den Erfolg. Zur Messe startete tyremotive eine weitere Serviceoffensive. Neukunden erhalten ab sofort nach erfolgreicher Registrierung auf www.tyremotive.de einen Reisegutschein von travel check im Wert von 100 Euro. Der Reifengroßhändler möchte mit dieser Aktion Reifenhändler einladen, die Funktionalitäten und Vorteile seiner „Reifen-Finde-Technologie“ kennenzulernen. Über neue, kostenlose Funktionen freuen sich Bestandskunden. Das kostenlose Einlagerungsmodul beispielsweise bietet Suchfunktionen nach Kunde, Fahrzeug und Kennzeichen, Lagerortverwaltung, Excel-Exportfunktion, Erzeugung aller Dokumente als PDF. Auch im Hinblick der Einführung des EU-Reifenlabels präsentiert tyremotive eine komfortable Kundenlösung. Mit dem EU-Reifenlabelprinter können Kunden das passende EU-Reifenlabel downloaden und ausdrucken.

 Erweiterungen in bereits etablierten Systemen präsentierten die Softwarespezialisten der cormeta AG und der KUMAVision. „Tradesprint“ verfügt nun über eine mobile Dimension, ist also auf Apple-Produkten und Android-basierten Lösungen darstellbar. „Wir haben darüber hinaus im System viel Feintuning für unsere Kunden gemacht“, erläuterte Marketing-Leiter Ralf Weinmann im Gespräch mit der Redaktion. So ist unter anderem die „Kasse“ in „Tradesprint“ ab sofort multiwährungsfähig und über die „Theke“ in direkte Gutscheinabwicklung möglich. Das mit zahlreichen zubuchbaren Modulen aufgesetzte System wird jedenfalls innerhalb der Reifenbranche auch künftig zu den komfortabelsten Lösungen zählen. Die KUMAVision setzt bei ihrer Lösung BSS.tire auf vielfältige administrative Möglichkeiten, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Die „Reifenlabelumsetzung“ in Webshop und Warenwirtschaft ist hinterlegt, zusätzliche Soap-Schnittstellen optimieren zudem den Datenfluss und verringern das Stornorisiko. Die Qualität von BSS.tire belegt ein kurzer Blick auf den Kundenstamm. Auch Euromaster vertraut neuerdings auf BSS.tire. Zum Einsatz kommt eine speziell auf die Anforderungen der Euromaster Franchisepartner angepasste Version. Die KUMAVision ist dabei nicht nur als Berater für den deutschen Markt federführend, sondern übernimmt auch die Lokalisierung und den Support sowie einen Teil der internationalen Unterstützung. In Deutschland arbeiten bereits mehr als 20 Euromaster Franchisepartner mit der Warenwirtschaft für den Reifenhandel, für 2012 ist die Anbindung weiterer 30 Franchisenehmer geplant.

 Kein Vorbeikommen gab es in der Messehalle 3 auch am grünen Gettygo-Bulli – ein absoluter Blickfänger, der stilvoll auch auf das qualitative „Innere“ der Plattform verwies. Die Resonanz in den Messetagen beschrieb Geschäftsführer Steffen Fritz als überwältigend: „Die Leute standen zumeist in Zweier-Reihen vor unseren Bildschirmen. Neuigkeiten wurden unter anderem im Bereich Alu-Felgen vorgestellt. Hier besteht nun die Möglichkeit, Gutachten direkt auszulösen, aufgrund der Beratungsintensivität in diesem Feld wurde zudem die Bedienbarkeit weiter optimiert. Ab Mitte August werden zudem neue Funktionen in die Bereiche „Marktplatzsuche“ und „Motorrad-Suche“ implementiert.
  Die REIFEN 2012 hat den Wettlauf der IT-Anbieter und Plattformbetreiber in eindrucksvoller Weise dokumentiert. Neben den großen Playern der Branche gab es auch in Teilsegmenten wie der Reifeneinlagerung interessante Lösungen zu entdecken. Exemplarisch sollen an dieser Stelle nur die Möglichkeiten der Einlagerungssoftware „Rela“ genannt werden. Tatsächlich ist das Potenzial für herstellerunabhängige, webbasierte Räder-Einlagerungssoftware groß. „Rela“ eröffnet die Möglichkeit, alle Prozesse rund um die Rädereinlagerung mobil und per Internet abzudecken. Vor allem in der arbeitsintensiven Saison soll die barcodegesteuerte Lösung die Arbeitsprozesse beschleunigten. Zum System gehören abriebfeste Etiketten mit Barcode, mobile Kleincomputer und ein Webportal. Die Branche jedenfalls bleibt spannend – auch durch die digitale Brille betrachtet. Im IT-Spezial der August-Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung beleuchten wir die Neuerungen in den branchenrelevanten Softwarelösungen im Detail.

(kle)

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Auf der diesjährigen REIFEN in Essen versammelten sich nicht nur die wichtigsten internationalen Reifenhersteller, sondern auch zahlreiche Software-Unternehmen, die ihre Lösungen zur Optimierung des Arbeitsalltags im Reifenhandel vorstellten. Bevor wir im IT-Spezial der August-Ausgabe von AutoRäderReifen - Gummibereifung detailliert auf die wichtigsten Lösungen eingehen, blicken wir im Rahmen der allgemeinen Messeberichterstattung vorab auf die gesamte Angebotspalette.

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