Der Automobilzulieferer Continental entwickelt sich immer mehr zum Elektronikspezialisten. Bei der Hauptversammlung am Freitag in Hannover bekräftigte der Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer die Ausrichtung des Konzerns auf Wachstumsmärkte. Als Beispiele nannte er elektronische Luftfedersysteme und das Stabilitätsprogramm ESP, die zunehmend in Neufahrzeuge eingebaut würden.
Der Umsatzanteil der elektronischen Fahrwerkstechnik hatte 2002 erstmals den des klassischen Reifengeschäfts übertroffen. Ursache war auch die schwache Nachfrage nach Reifen in Nordamerika, wo Conti rund 109 Mio. Euro Verlust einfuhr. "Das Geschäft mit Pkw-Reifen in den USA macht uns große Sorgen", sagte Wennemer. Zusätzlich zu hausgemachten Schwierigkeiten in US-Werken habe Conti "ein Problem damit, wie US-Gerichte mit Produkthaftung umgehen", sagte er. Im laufenden Jahr geht Continental von einem moderaten Rückgang der Automobilproduktion in den USA und Europa aus. Der Konzern rechnet 2003 dennoch mit einem leichten Umsatzplus und einem operativen Ergebnis über dem Vorjahresniveau von 694 Mio. Euro. Conti war 2002 nach der Schließung von fünf Werken in die Gewinnzone zurückgekehrt. Vor der Hauptversammlung protestierten mexikanische Gewerkschafter gegen die Schließung eines Werks der Conti-Tochter Euzkadi in Mexiko im Jahr 2001.