Nach Einschätzung der Teilnehmer der Tagung „Homologation“ der TÜV SÜD Auto Service zusammen mit der TÜV SÜD Akademie, wird das automatisierte Fahren die Zulassungsverfahren grundlegend ändern. 140 Experten von Industrie, Behörden und Forschungseinrichtungen diskutierten im Dezember zwei Tage über die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Homologation von Fahrzeugen.
Auch Themen wie Zulassungsverfahren in Ländern wie Russland und China sowie für landwirtschaftliche Fahrzeuge beschäftigten den Kongress. In den Steuergeräten eines automatisierten Fahrzeugs sind rund hundert Millionen Zeilen Software-Code gespeichert. „Das sind zehnmal mehr als in einer Boeing 747 oder hundertmal mehr als in einem Space Shuttle“, so Alexander Kraus, Senior Vice President der TÜV SÜD Auto Service GmbH in seiner Begrüßungsrede. Angesichts dieser Größenordnung würden virtuelles Testen und die Simulation immer wichtiger. Es gibt zum Beispiel die Idee, das gesamte Zulassungsverfahren nur im Computer durchzuführen. Die Experten sprechen von der „virtuellen Homologation auf Basis virtueller Fahrzeuge“.
Zunehmenden Aufwand bereitet der Branche auch die ständige wachsende Zahl von Typgenehmigungen für einzelne Fahrzeugteile. Rund 150 der gebräuchlichen ECE-Genehmigungen seien es bei einem Personenwagen. In Nutzfahrzeugen mit ihren vielen unterschiedlichen Varianten liegt die Zahl deutlich höher.
(akl)