Tobias Witte bemerkte auf dem Heimweg in Kirchwerder einen Unfall, bei dem ein Kleinwagen kopfüber in einem wassergefüllten Graben gelandet war. Der gelernte Notfallsanitäter zögerte keine Sekunde, um die beiden jungen Verunfallten zu befreien. Für sein engagiertes Handeln haben Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Tobias Witte aus Hamburg nun zum „Held der Straße“ des Monats Juni gekürt.
„Ich nahm plötzlich weißen Rauch aus dem linken Straßengraben wahr. Die Szene wirkte erst ganz unscheinbar, doch dann sah ich das verunglückte Auto kopfüber im Wassergraben liegen. Damit hatte ich in diesem Augenblick überhaupt nicht gerechnet, aber ich wusste, dass ich sofort reagieren muss“, schildert der Ersthelfer die Situation. Darauf stellte er sein Auto ab und hielt einen weiteren Verkehrsteilnehmer an, damit dieser die Rettungskräfte informiert. Tobias Witte selbst eilte anschließend sofort in den Graben zum verunglückten Auto. Vor Ort realisierte er, dass sich zwei unter Schock stehende junge Männer im Auto befanden. Da sich die Türen weder von innen noch von außen öffnen ließen, schlug der Ersthelfer die Rückscheibe mit einem Stein ein und riss die Hutklappe ab. Um die beiden Verunglückten zu befreien, gab es nur die Möglichkeit, den Kofferraum zu öffnen. Dazu brauchte das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kirchwerder-Nord den Autoschlüssel, den ihm die Verunglückten reichen konnten. Anschließend öffnete der Helfer die Heckklappe und konnte über diesen Weg die Verunfallten befreien. Dabei verletzte er sich selbst. „Ich stand unter Adrenalin, und deshalb nahm ich die Schnittwunden an meinen Armen gar nicht richtig wahr“, so Tobias Witte. „Viele hätten in dieser Situation genauso reagiert wie ich, aber es ist wichtig, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass in Notfällen manchmal Sekunden zählen und man da einfach zügig helfen muss.“
(akl)