Foto:

Reifenindustrie

Prototyp-Produktionsstätte für BioButterfly-Projekt

Reifen möglichst umweltschonend herzustellen – so lautet das erklärte Ziel des BioButterfly-Projektes. Dieses hat der Reifenhersteller Michelin gemeinsam mit dem Forschungsinstitut IFP Energies nouvelles (IFPEN) und dem französischen Unternehmen Axens 2012 ins Leben gerufen. Zum Jahresende beginnt der Bau des ersten Prototyps einer Produktionsstätte, die aus pflanzlicher Biomasse zunächst Ethanol und anschließend Butadien produzieren soll.

Reifen möglichst umweltschonend herzustellen – so lautet das erklärte Ziel des BioButterfly-Projektes. Dieses hat der Reifenhersteller Michelin gemeinsam mit dem Forschungsinstitut IFP Energies nouvelles (IFPEN) und dem französischen Unternehmen Axens 2012 ins Leben gerufen. Zum Jahresende beginnt der Bau des ersten Prototyps einer Produktionsstätte, die aus pflanzlicher Biomasse zunächst Ethanol und anschließend Butadien produzieren soll.

Die Verwendung von Butadien aus Bioethanol für die Herstellung von synthetischem Kautschuk erlaubt laut Michelin eine deutlich umweltschonendere Reifenherstellung als die bislang gängige Praxis: Das derzeit noch auf Erdölbasis hergestellte Butadien sei eine gefragte Verbindung für zahlreiche industrielle Einsatzzwecke. Der jährliche Bedarf an Butadien betrage über zwölf Millionen Tonnen, rund 40 Prozent werden für die Reifenherstellung verwendet. Der Industrie-Prototyp am Michelin Standort in Bassens bei Bordeaux soll bereits Ende 2020 seinen Betrieb aufnehmen. Aktuell wird an dem Standort Butadien für die Produktion synthetischen Kautschuks noch aus Erdöl gewonnen. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt BioButterfly betragen nach Aussage der Michelin-Verantwortlichen rund 70 Millionen Euro.

Nach mehrjährigen Labortests am französischen Forschungsinstitut IFPEN bei Lyon soll der Prototyp industrierelevante Mengen in der Größenordnung von 20 bis 30 Tonnen pro Jahr erzeugen. In der letzten Phase starten die Kooperationspartner dann die industrielle Großfertigung und streben eine Jahresproduktion von 100.000 Tonnen Butadien an, die über den Petrochemiespezialisten Axens vertrieben werden. Die Anlage soll die testweise Verwendung von Ethanol aus verschiedenen Arten von Biomasse, einschließlich des sogenannten Ethanols der zweiten Generation ermöglichen. Dieses wird aus forstwirtschaftlichen oder landwirtschaftlichen Rückständen wie Stroh und Hackschnitzel gewonnen, konkurriert laut Michelin also nicht mit der Lebensmittelproduktion. Diese Produktionsmethode soll dem Reifenhersteller langfristig eine Quelle für nachhaltiges Butadien sichern.

Mit dem Projekt BioButterfly wollen die Partner den Umweltabdruck der Industrie verringern und die Produktion von synthetischem Kautschuk auf nachhaltiger Basis stärken. Unterstützt wird das Projekt BioButterfly von der französischen Agentur für Umwelt und Energiemanagement (Agence de l’Environnement et de la Maîtrise de l’Energie = ADEME) im Rahmen des Programms Investitionen für die Zukunft. Florent Menegaux, CEO von Michelin, sagt: „Der rücksichtsvolle Umgang mit der Umwelt bei allen Aktivitäten ist fest in den Genen der Michelin Gruppe verankert, weshalb wir seit jeher zu den Vorreitern nachhaltiger Mobilität zählen. Bis 2050 werden 80 Prozent nachhaltige Rohstoffe in unsere Reifen einfließen. Nachhaltig erzeugtes Butadien wird etwa 20 Prozent dieses Ziels ausmachen.“

(kle)

Reifenindustrie

Michelin stellt "Strategie 2048" vor

Michelin will bis zum Jahr 2048 seine Reifen zu 80 Prozent aus nachhaltigen Materialien fertigen. Außerdem sollen zu diesem Zeitpunkt sämtliche Reifen aus eigener Produktion komplett recycelt werden. Hierzu wird das Unternehmen verstärkt in Hightech-Recycling-Technologien investieren. Dies kündigte Michelin auf der internationalen Plattform für nachhaltige Mobilität Movin’On by Michelin im kanadischen Montreal an.

    • Reifenindustrie

Porträt

Impulsgeber für eine „grüne“ Reifenzukunft

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat nach seiner Abkoppelung von der Bayer AG im Jahr 2004 eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Für die Reifenindustrie ist das Unternehmen mit seinen High-Performance-Kautschuken ein bedeutender Zulieferer und wesentlich daran beteiligt, Pneus effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Auf dem von Lanxess initiierten „Rubber Day Germany“ wurde ausgiebig über „Grüne Reifen“ und die Auswirkungen der EU-Kennzeichnungspflicht diskutiert.

    • Porträt, Reifenindustrie, Automotive
Yokohama-Kautschuk-Butadien.jpeg

Industrie

Yokohama meldet Durchbruch bei Herstellung von synthetischem Kautschuk

Mit der Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Butadien aus Biomasse gelingt Yokohama eigenen Angaben zufolge ein wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit in der Reifenproduktion.

    • Industrie, Yokohama