Der Reifenhersteller Pirelli entwickelt für seine Azubis Simulatoren, in denen sie lernen, moderne Produktionsanlagen zu warten und Störungen zu beheben. Mit dem Programm Performance and Learning Acceleration for You will Pirelli die Ausbildung der Anlagentechniker und -mechaniker auf ein neues Level heben.
Der Simulator reduziert laut Unternehmensangaben die benötigte Anlernzeit an den Maschinen um 50 Prozent. Zugleich verbessere sich Arbeitseffizienz der Auszubildenden im Schnitt um rund 25 Prozent. Während der Trainingsphasen bestehen nach Aussage der Verantwortlichen keinerlei Sicherheitsrisiken für alle Beteiligten, zugleich wird die reale Produktion nicht beeinträchtigt. Der Simulator standardisiert Prozesse. Das System verfolgt jede Bewegung und jeden Arbeitsschritt der Auszubildenden und gibt ihnen sogleich Feedback, ob sie richtig oder falsch agieren. Ein weiterer Vorteil des Simulators soll seine Fehlertoleranz sein: Kein Auszubildender müsse mehr Angst haben, durch Fehler die Produktion zu stören oder Schäden zu verursachen. Das neue System wurde erstmals im Pirelli-Werk in Mexiko erprobt. Bislang trainierten bereits 50 Personen in dem Simulator. Über einen Zeitraum von 15 Tagen bedienten sie das System täglich vier Stunden. „Die von uns im Simulator ausgebildeten Personen sind um die 20 Jahre alt“, erläutert Giuliano Menassi, Senior Vize-Präsident Manufacturing, Pirelli. „Das moderne System motiviert unsere Teilnehmer sehr. Denn natürlich sind sie mit interaktiven Computer-Spielen bestens vertraut, und, das kann ich bestätigen: unser Simulator ist überaus interaktiv.“ Für die Verantwortlichen bei Pirelli liegt in diesen Programmen ein Teil der Zukunft der Ausbildung des Unternehmens. Zwar werde das neue System die traditionellen Methoden der Ausbildung nicht ersetzten, doch zeigt man sich überzeugt, dass dieses Hightec-Format ideal für arbeitsintensive Prozesse ist. PLAY wird demnächst in den Pirelli-Werken in Rumänien und China eingesetzt. Parallel dazu entwickelt Pirelli die Simulatoren für zwei weitere Produktionsanlagen, die dann in Deutschland und Italien zum Einsatz kommen.
(kle)