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Reifenindustrie

Neue Struktur, größere Reichweite

Die diesjährige Weltausstellung der Landtechnik, Agritechnica, war internationaler als jemals zuvor. Über 2.300 Aussteller aus 46 Ländern bewiesen, dass sie der auch in der Landwirtschaft angekommenen Wirtschaftskrise einiges an Innovationen entgegenzustellen haben.

Die diesjährige Weltausstellung der Landtechnik, Agritechnica, war internationaler als jemals zuvor. Über 2.300 Aussteller aus 46 Ländern bewiesen, dass sie der auch in der Landwirtschaft angekommenen Wirtschaftskrise einiges an Innovationen entgegenzustellen haben.

Dass die Agritechnica die Weltausstellung der Landtechnik ist, belegte bereits ein Blick in das Ausstellerverzeichnis. Über 2.300 Aussteller aus 46 Ländern bedeuteten eine Steigerung der Ausstellerzahlen um sieben Prozent gegenüber der letzten Messe im Jahr 2007. Die Ausstellerfläche wurde noch einmal um 5 Prozent vergrößert. Vom 8. bis 14. November präsentierten auf dem Messegelände in Hannover Unternehmen ein riesiges Produktspektrum. Eine Vielzahl internationaler Veranstaltungen im Begleitprogramm der Agritechnica thematisierte zudem kommende Technik-Trends und die zentralen Fragen der Landwirtschaft. Über 50 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland. Vertreten waren Unternehmen unter anderem aus China, Italien, den Niederlanden, Frankreich, Türkei, Argentinien, Indien und Kanada. Die größere Reichweite war nicht zuletzt auf das von den Veranstaltern entworfene neue Fachgruppenkonzept zurückzuführen. Die klarere Struktur sorgte für eine bessere Orientierbarkeit. So waren beispielsweise der Bereich Futterernte im Westen des Geländes angesiedelt, der Bereich Traktoren und Mähdrescher wurde von den Osthallen auch auf den Westbereich ausgeweitet. Nach dem Erfolg des Specials „Werkstatt live“ aus dem Jahr 2007 wurde dieser Bereich erneut in Halle 7 platziert. Dort befand sich in diesem Jahr auch das „Händlerzentrum“, der Treffpunkt für den Fachhandel.

Mit einer Fülle an positiven Erwartungen ging die deutsche Landtechnikindustrie trotz der problematischen wirtschaftlichen Situation in die diesjährige Agritechnica. „Verwöhnt von den Rekordwachstumsraten der vergangenen Jahre, kommen wir heute in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld nach Hannover. Dennoch sind wir optimistisch, wie gut die Landtechnikindustrie hierzulande ihren Stellenwert im internationalen Vergleich behaupten kann“, so Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer des VDMA-Landtechnik, auf der Agritechnica-Eröffnungspressekonferenz. Vom für 2009 prognostizierten Umsatzrückgang in der deutschen Landtechnik von etwa 25 Prozent wollte sich die Branche allerdings nicht schrecken lassen. Zwar hat sich die Nachfrage nach Landmaschinen und Traktoren innerhalb dieses Jahres deutlich verringert, die höchsten Rückgänge betreffen allerdings Osteuropa und Südamerika. In der ersten Jahreshälfte blieb die Region Westeuropa noch recht stabil.

Die Agritechnica ist vor allem für die Landmaschinenindustrie die wichtigste Plattform. Diese benötigt für ihre Auftritte naturgemäß große Standflächen, zeichnen sich deren Produkte doch gerade durch Größe und Stärke aus. Auf der Agritechnica finden die Hersteller die besten Bedingungen vor, ihre Neuheiten schnell in die internationale Landwirtschaft einzuführen. Bei der Neuheitenkommission wurden in diesem Jahr über 300 neue Maschinen und Systeme angemeldet. Mit Gold ausgezeichnet wurden schließlich fünf Neuerungen, weitere 28 wurden mit der Silbermedaille bedacht. Begeistern konnten die Juroren besonders die elektronischen Assistenzsysteme. Zu diesen zählte unter anderem ein von Claas entwickelter elektronischer Maschinen-Optimierungs-Service. Dieser führt nach und nach an die optimale Maschineneinstellung heran. Auch ein von John Deere entwickeltes Active-Command Steering System wurde bedacht. Dieses greift über einen elektronischen Controller immer dann in den Lenkungskreis eines Traktors ein, wenn sich ein unkontrolliertes Aufschaukeln bemerkbar macht.

Im Segment der Traktoren reagieren die Hersteller auf die immer strenger werdenden Emissionsvorschriften. Die am Fendt-Stand beispielsweise vorgestellten Einheiten der 800er Baureihe sind mit neuen Deutz-Sechszylindermotoren bestückt. Diese entsprechen mit Hilfe von Ad-Blue der Abgasnorm Tier IV. Effizienter als der Einsatz von Dieselpartikelfiltern ist hier das Einspritzen von Harnstoff in den Abgasstrom. Der Hersteller Belarus setzt bei seinem Traktor vom Typ 3023 hingegen auf einen dieselelektrischen Antrieb und eine elektrische Frontzapfwelle. Der Streifzug durch die Messehallen machte allgemein deutlich, dass die Herausforderungen für die Branche vor allem im Bereich der Emissionsvorschriften und der erhöhten Ansprüche an die Effektivität der Maschinen liegen. Durch die weltweit abnehmende Pro-Kopf-Ackerfläche müssen vorhandene Flächen mehr Ertrag liefern und gleichzeitig schonender genutzt werden. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach Bioenergie. Durch diese wird zunehmend Nutzfläche durch Energiepflanzen besetzt. Moderne Technik wird also für Landwirte in Hinblick auf Prozessoptimierung und Ertragssteigerung unverzichtbar.

Die Agritechnica ist traditionell auch die wichtigste europäische Präsentationsfläche für Reifenhersteller und deren Produkte für die Landwirtschaftsindustrie. In Halle 12 versammelte sich auch in diesem Jahr wieder die Elite der Pneuspezialisten. Ihre neuesten Produkte zeigten unter anderem die CGS Tyres , Vredestein, Trelleborg, Michelin und Kleber, Balkrishna Tyres sowie Bridgestone und Firestone.

Am CGS-Stand, die als Vertriebsgesellschaft der Mitas a.s. und von Continental fungiert, konnte man sich von den Qualitäten des Continental SilentSpeedTyre SST überzeugen. Dieser soll neben seinen komfortablen Fahreigenschaften durch die Reduzierung des Kabineninnengeräuschs um 50 Prozent überzeugen. In einem Akustikvergleichstest des SST konnte man sich am Messe-Stand ein simuliertes Hörerlebnis gönnen. Der mit der Geschwindigkeitskennung D ausgewiesene Reifen ist seit November frei erhältlich. Bewährtes und neue Größen präsentierte Vredestein an seinem Stand in Halle 12. Auf der Grundlage des bewährten Traxion+ stellte Vredestein dort den neuen Traxion XXL vor, der speziell für Hightech-Traktoren mit einer Motorleistung von 160 bis über 300 PS entwickelt wurde. Auch Trelleborg Wheel Systems als Anbieter von landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und kompletten Räderlösungen nutzte die Präsentationsplattform Agritechnica. Das Unternehmen entwickelt leistungsstarke landwirtschaftliche Lösungen, die Landwirten eine große Auswahl an Reifen und Rädern für alle Anwendungen bietet. Auf der Messe in Hannover erstmals zu sehen gab es die neue Größe 710/50R26.5 des Twin Radial. Überzeugen konnte man sich darüber hinaus von den Vorteilen der TM900 High Power-Reihe mit Geschwindigkeitsindex „D“.

Einen detaillierten Überblick über die Neuheiten im Bereich der Landwirtschaftsreifen bieten wir in bester Tradition in der Erstausgabe des Jahres 2010 von AutoRäderReifen-Gummibereifung. Auf der diesjährigen Agritechnica gab es insgesamt trotz der schwierigen Marktsituation eine Vielzahl an Innovationen zu bestaunen. Sowohl Aussteller- als auch Besucherzahlen waren für die Veranstalter zufriedenstellend. Besonders erfreulich war die Zunahme der internationalen Aussteller. Mit 46 Teilnehmerländern konnte ein neuer Rekord verzeichnet werden.

(kle)

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