Kim Chang Kyu, CEO Kumho Tire, gab anlässlich der Wiederaufnahme der Bautätigkeit einer neuen Reifenproduktionsstätte in Macon (USA) bekannt, dass das Unternehmen in Nordamerika, dem größten Reifenmarkt der Welt, bedeutende Marktanteile hinzugewinnen möchte. Die Produktionsstätte soll Anfang 2016 startbereit sein und dann rund 4 Millionen Reifen jährlich produzieren. Das Investitionsvolumen beträgt laut Unternehmensangaben annähernd 413 Millionen US-Dollar.Alle in Georgia produzierten Reifen sollen als OEM-Reifen direkt an die Autohersteller geliefert werden. Die Bautätigkeit an der Fertigungsanlage kam kurz nach dem Beginn im Jahr 2008 infolge der globalen Finanzkrise zum Stillstand. Nach gut sieben Jahren wird jetzt weiter gebaut. Wenn die neue Kumho Tire Fertigung den Betrieb aufnimmt, sollen die Übersee-Produktionskapazitäten die Kapazitäten des Heimatmarktes Korea übertreffen. Der gesamte Pneu-Weltmarkt wird auf 1,6 Milliarden Stück pro Jahr geschätzt. Auf den nordamerikanischen Markt entfallen rund 20 Prozent. Die Fertigung vor Ort soll Kumho Tire die Partnerschaften mit dortigen Autoherstellern als Original Equipment Manufacturer erleichtern.
Darüber hinaus gibt es in der südlichen Region der USA eine Konzentration von globalen Automobilherstellern. Insbesondere sind die Produktionsstätten von Hyundai Motors in Alabama zu nennen und die von Kia Motors in Georgia, die vom neuen Kumho Tire Standort in Macon nur 296 bzw. 177 Kilometer entfernt liegen. Nach Angaben der Rubber Manufacturer’s Association (RMA) steht dem Reifenmarkt in Nordamerika – in Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung in den USA – eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von bis zu 5 Prozent in den Jahren 2013 bis 2018 bevor. Wirtschaftliche Erholung und wachsende Nachfrage für Original Equipment als belebende Faktoren haben die Entscheidung für die Errichtung der Kumho Tire Reifenproduktionsstätte in Macon verstärkt.
Auch die globalen Top-3-Reifenproduzenten investieren kontinuierlich in den nordamerikanischen Markt und errichten dort Produktionsstätten, um der Binnennachfrage entgegenzukommen. Globale Reifenproduzenten diversifizieren ihre Fertigungskapazitäten, um die Kosten der Produktion und Distribution zu reduzieren, nicht zuletzt um den spezifischen Anforderungen nationaler Märkte zu begegnen und um zeitnah auf die Veränderungen im internationalen Handelsumfeld zu reagieren. Darüber hinaus investieren die globalen Reifenhersteller in die Errichtung neuer Produktionsstätten, da sich herausgestellt hat, dass Kapazitäten und Skalierbarkeit der Reifenproduktion einen fundamentalen Wettbewerbsvorteil darstellen. Cho Jung Seok, Geschäftsführer strategische Planung, blickt voraus: „Der nordamerikanische Markt ist ein strategischer Markt, der schon heute mehr als 20 Prozent des Gesamtumsatzes von Kumho Tire beisteuert. Der Bau der Produktionsstätte in Georgia wird den Marktstatus von Kumho Tire in den USA künftig bedeutend stärken. So wie wir unsere Marktanteile im nordamerikanischen Markt in Richtung Ober- und Premiumklasse ausbauen, erwarten wir einen Anstieg unserer Profitabilität.“