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Contis NS-Vergangenheit: "Es war überfällig, unsere Historie aufzuarbeiten"

Continental stellt sich seiner Unternehmensvergangenheit. Die Verstrickungen in der Zeit des Nationalsozialismus waren tiefgreifend. Conti war ein Stützpfeiler der nationalsozialistischen Rüstungs- und Kriegswirtschaft. Eine vom Konzern in Auftrag gegebene Studie belegt die Rolle des Konzerns.

Continental stellt sich seiner Unternehmensvergangenheit. Die Verstrickungen in der Zeit des Nationalsozialismus waren tiefgreifend. Conti war ein Stützpfeiler der nationalsozialistischen Rüstungs- und Kriegswirtschaft. Eine vom Konzern in Auftrag gegebene Studie belegt die Rolle des Konzerns.

"Es war überfällig, unsere Historie aufzuarbeiten", so Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender von Continental, anlässlich der Präsentation der unabhängigen Studie "Zulieferer für Hitlers Krieg". In dieser beleuchtet der Unternehmenshistoriker Prof. Dr. Paul Erker die Rolle Continentals im Dritten Reich. Die Studie zeichnet detailliert nach, wie der Zulieferer zu einem Stützpfeiler der Rüstungs- und Kriegswirtschaft wurde und gleichzeitig von der Mobilisierungs- und Aufrüstungspolitik des Regimes wirtschaftlich profitierte. Die Studie verfolgt den konzeptionellen Ansatz des „virtuellen Konzerns“. So wurden mit Teves, VDO, Phoenix und Semperit auch diejenigen Unternehmen in der Untersuchung berücksichtigt, die im Betrachtungszeitraum noch nicht Teil der heutigen Continental waren.

„Die Studie zeigt: Continental war ein wichtiger Bestandteil von Hitlers Kriegsmaschinerie“, stellt Degenhart klar. „Wir haben die Studie in Auftrag gegeben, um über dieses dunkelste Kapitel unserer Unternehmensgeschichte noch mehr Klarheit zu gewinnen als bisher. Deswegen haben wir darin gezielt diejenigen Unternehmen einbezogen, die damals noch nicht Teil von Continental waren. Die Studie ist eine von uns bewusst gewählte Chance und ein erneuter Anlass dafür, uns unserer Verantwortung zu stellen und auf Basis der einstigen Erfahrungen unsere Identität klarer zu begreifen und eine bessere Zukunft für die Menschen zu gestalten. Das ist eine immer wieder neue Aufgabe für jede Generation. Unter diese Verantwortung ziehen wir heute somit keineswegs einen Schlussstrich.“

Der Historiker Prof. Dr. Paul Erker (LMU München) zeichnet in seiner Untersuchung nach, wie die Continental-Unternehmenskultur schrittweise deformiert wurde und sich das Unternehmen zu einem kriegswichtigen Betrieb entwickelte. Das Verhalten und die Entscheidungsprozesse des damaligen Managements werden in der Studie ebenso sichtbar, wie die Erfahrungen der Mitarbeiter. Continental stellte vor dem Krieg zahlreiche Produkte für die nationalsozialistische Freizeit- und Konsumgesellschaft her, bevor das Produktportfolio mehr und mehr von Rüstungsgütern dominiert wurde. „Die Zuliefererindustrie und mit ihr Continental, VDO, Teves, Phoenix und Semperit waren das eigentliche Rückgrat der nationalsozialistischen Rüstungs- und Kriegswirtschaft“, sagt Erker.

Lesen Sie Details in der Oktober-Ausgabe.

(kle)

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