Der Automobilzulieferer Continental muss mehreren Medienberichten zufolge rund 700 ehemaligen Mitarbeitern in Frankreich eine Entschädigung zahlen. Laut einem Gericht im nordfranzösischen Compiègne sollen diese zu Unrecht entlassen worden sein. Die Mitarbeiter waren in einem Werk beschäftigt, das im Jahr 2010 geschlossen wurde. "Continental hatte kein echtes wirtschaftliches Motiv für die Entlassungen", so Carlos Moreira von der Gewerkschaft CGT gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Das Arbeitsgericht hatte auch unzureichende Maßnahmen zur Wiedereingliederung der Mitarbeiter durch Conti bemängelt. Nun haben die Betroffenen offenbar Aussicht auf Entschädigung in Höhe von 30.000 und 90.000 Euro. In der Konzernzentrale in Hannover haben die Conti-Verantwortlichen angekündigt, eine Berufung prüfen zu wollen. Es sei "überraschend", dass die wirtschaftlichen und rechtlichen Argumente von Conti in dem Verfahren nicht berücksichtigt worden seien. Das Gericht habe die Gründe für die Schließung des Werks, wie starke Überkapazitäten im Reifengeschäft in den Jahren 2008 und 2009, nicht in seine Analyse einbezogen.
Reifenindustrie