Dr. Ralf Holschumacher bleibt dem Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) für weitere drei Jahre als Präsident erhalten. Er wurde auf dem Tag der deutschen Kautschukindustrie 2017 in Berlin von der Runde der vier Vizepräsidenten im Amt bestätigt.
"Gummi ist von zentraler Bedeutung in nahezu allen Lebensbereichen. Leider ist dieser Fakt vielen Menschen nicht bewusst, was auch für Politiker gilt", so Holzschumacher. Als ein Beispiel nannte er Regierungsvorhaben im Trinkwasserbereich. So werde in der Elastomerleitlinie eine Neuregistrierung aller Chemikalien gefordert, die bei Gummi in Trinkwassersystemen verarbeitet werden. Der damit verbundene Aufwand für die erforderlichen Nachweise sei aber für die mittelständischen Unternehmen wirtschaftlich und technisch nicht zu erbringen, so Dr. Holschumacher. "Deutschland besitzt die weltweit führende Trinkwasserversorgung. Sie darf nicht durch Überregulierung zerstört werden." Der wdk-Präsident plädierte für eine europaweit einheitliche Regelung bei Anforderungen an Trinkwasserprodukte und kritisierte einen deutschen Sonderweg. Sorgen bereite der deutschen Kautschukindustrie auch die Entwicklung der Energiekosten. Diese seien im internationalen Vergleich deutlich zu hoch und benachteiligten die Unternehmen. Dr. Holschumacher verwies auf die jüngsten Konjunkturdaten, wonach die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Kautschukindustrie 2016 erneut rückläufig war: "Das ist eine unmittelbare Folge des allgemeinen Kostendrucks, dem die Unternehmen durch nachlassende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts bei steigender internationaler Konkurrenz ausgesetzt sind." Der wdk-Präsident erneuerte deshalb die Forderung des Verbandes nach einem Systemwechsel bei der Finanzierung der Energiewende. Steuerfinanzierung statt Umlagefinanzierung müsse die Devise der Zukunft heißen.
In Berlin stellte der wdk auch seine Imagekampagne "WE MOVE OUR WORLD" vor. Unter www.wemoveourworld.org präsentieren sich Branchenunternehmen. Die einzelnen Bereiche, denen die Filme zugeordnet sind, unterstreichen die ganze Bandbreite des Einsatzes von Gummiprodukten: Lebensmittel, Gesundheit, Mobilität, Energie, Freizeit und Haushalt. Darüber hinaus beschäftigt sich ein Film mit der grundsätzlichen Faszination des Werkstoffs Naturkautschuk. wdk-Präsident Dr. Ralf Holschumacher hob die volkswirtschaftliche und soziale Bedeutung von Kautschuk bzw. Elastomeren hervor: "Ohne unseren zentralen Rohstoff und unsere modernen Produkte kommt jede Mobilität zum Erliegen. Nicht weniger wichtig sind unsere Erzeugnisse in der Versorgung der Bevölkerung und im medizinischen Bereich." Der wdk hat eine größere Sichtbarkeit der deutschen Kautschukindustrie in der Öffentlichkeit und in der Politik auf seine Agenda gesetzt. Zu diesem Zweck hat der Verband auch seine Präsenz in Berlin verstärkt. Seit Februar 2017 verantwortet Dr. Christoph Sokolowski neben Helmut Hirsch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und übernimmt zusätzlich die politische Kommunikation. Der promovierte Jurist (46) verfügt über langjährige Erfahrung in der politischen Interessenvertretung und als Pressesprecher bei Spitzenverbänden. Außerdem hat der wdk neue, repräsentative Räumlichkeiten im Herzen des politischen Berlins bezogen, um die politische Arbeit des Verbandes auszubauen.
(kle)