Die neue Recyclinganlage steht am Stammwerk in Dillingen/Saar und soll laut Pyrum als Grundstein für den Bau einer industriellen Anlage dienen. Die Recyclingspezialisten erhoffen sich, mit dem Recycling von CFK einen neuen Markt zu erschließen. Faserverbundwerkstoffe, zu denen CFK gehören, werden laut den Saarländern in den verschiedensten Bereichen eingesetzt, darunter in der Transportindustrie bei der Herstellung von Pkw und Nutzfahrzeugen, in der Luftfahrt und im öffentlichen Verkehr. Aber auch das Bauwesen und die Elektronik- und Elektroindustrie greift auf das Material zurück. Dadurch sei ein zunehmendes Abfallproblem entstanden. Denn das ganzheitliche Recycling im Sinne einer vollständigen stofflichen Verwertung der CFKs war bislang laut Pyrum nicht möglich. Bisher erfolgte die Entsorgung nach Angaben der Recyclingspezialisten mittels Müllverbrennung oder über Deponierung. Der europäische und amerikanische Anteil am CFK-Weltmarkt liegt laut Unternehmensangaben bei etwa 25 Prozent und etwa die Hälfte der weltweiten CFK-Menge geht auf Asien zurück.
Die derzeitige Recyclinganlage im Pyrum-Stammwerk hat eine Kapazität von 1 Kilogramm CFK pro Stunde. Durch den Prozess gewinnt das Unternehmen nicht nur Fasern, sondern auch Pyrolyseöl zurück. Dieses Öl entsteht auch beim Altreifen-Recycling von Pyrum und wird von den Saarländern zurück an die chemische Industrie verkauft.
„Pyrum hat sich der Entwicklung und Förderung einer nachhaltigen und kreislauforientierten Wirtschaft verschrieben. Dazu wollen wir künftig neben Altreifen auch durch das Recycling von CFK beitragen. Die Inbetriebnahme der ersten automatisierten, halbindustriellen Anlage ist ein Meilenstein für die Recyclingindustrie und für uns ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zum Bau der ersten industriellen Anlage“, sagt Pascal Klein, CEO der Pyrum Innovations AG. (msb)
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